
Ein Leerstand weniger: Cuxhaven bekommt ein "Gartencenter"
CUXHAVEN. In Cuxhaven soll bald ein "Gartencenter" eröffnen. Alles Wissenswerte rund um den geplanten Start des Unternehmens haben wir zusammengefasst.
Das Entree einer Stadt verrät viel über den Ort und die Menschen, die dort leben, das wissen auch die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung. Immer wieder wurde deshalb im Rathaus über die sichtbaren Leerstände an der viel befahrenen Grodener Chaussee diskutiert und beraten. Jetzt zeichnet sich eine attraktive Lösung für das leer stehende ehemalige Autohaus an der vierspurigen Verkehrsachse ab.
Leerstände und wenig ansprechende Gebäude
Urlauber und Geschäftsleute, die Cuxhaven unmittelbar nach Verlassen der Autobahn 27 über die Papenstraße und die Grodener Chaussee ansteuern, konnten bei flüchtiger Betrachtung über viele Jahre den Eindruck gewinnen, dass es mit der Stadt am Tor zu Welt wirtschaftlich wohl nicht so weit her sein mag. Etliche Leerstände und wenig ansprechende Gebäude säumten die stark frequentierte Straße.
Bild hat sich gewandelt
Mittlerweile hat sich das Bild gewandelt. Mit dem Abriss des lange leer stehenden alten Hebold-Komplexes und der Ansiedlung von "Max Bahr" war viel gewonnen. Doch nach der Insolvenz des erwähnten Baumarktes wurden die "Schwächen" dieses Areals erneut sichtbar. Mit der Firma "Roller" wurde ein potenter Nachmieter gefunden und auch der Neubau des "B&B Hotels Cuxhaven" in unmittelbarer Nachbarschaft ist ein Gewinn.
Autohaus Manikowski konzentriert Geschäfte im Stammhaus
Als die Cuxhavener Autohausgruppe Manikowski 2017 das ehemalige "Autohaus Nord" von Lutz Voss kaufte, um dort wenige hundert Meter von seinem VW-Stammhaus die Marke Audi zu etablieren, war das weitläufige Gebäude mit seinem attraktiven Außengelände wieder in guten Händen. Der ständige Wandel in der Autobranche führte jedoch dazu, das Manikowski seine Geschäfte 2021 im Stammhaus konzentrierte. Das Gebäude an der Grodener Chaussee 67 bis 69 steht seitdem leer.
Umweltausschuss stimmt zu
Grünes Licht gab es am Mittwoch dieser Woche vom Umweltausschuss für die Ansiedlung eines neuen Gartencenters auf dem besagten Grundstück. Die Weingärtner KG will dort in absehbarer Zeit einen Markt mit rund 6000 Quadratmeter Verkaufsfläche eröffnen. Voraussetzung ist die Erstellung eines Bebauungsplans. Dem dafür notwendigen städtebaulichen Vertrag zwischen dem Investor und der Stadt stimmte der Umweltausschuss jetzt zu.
Grenzvermessung für den Bebauungsplan
Am Freitagmorgen stand bereits die Grenzvermessung an. Diplom-Ingenieur Rolf Börner vom gleichnamigen Vermessungsbüro nahm einen Ortstermin wahr. Naturschutzfachliche Bedenken hegt die Verwaltung übrigens nicht, da es sich bei dem Grundstück bereits um eine gewerblich genutzte Fläche handelt.
"Wir freuen uns, dass die Weingärtner KG, die schon länger nach einem geeigneten Grundstück in Cuxhaven auf der Suche gewesen ist, offensichtlich mit dem Eigentümer der Immobilie einig geworden ist. Gerade nach dem Wegfall von 'Max Bahr' zeigt diese Investition, dass Cuxhaven als Stadt weiterhin ein attraktiver Einkaufsstandort ist. Das Segment Garten passt gut in dieses Areal", sagt der scheidende Stadtbaurat Martin Adamski.
Verträglichkeit mit dem Einzelhandelsgutachten geprüft
"Wir haben diese Ansiedlung natürlich gründlich auf ihre Verträglichkeit mit dem Einzelhandelsgutachten geprüft. Hier ist alles stimmig und wir freuen uns, das ein so attraktiver Markt in die Stadt kommt", fügt Martin Adamski an und kommt im Gespräch mit unserem Medienhaus auf eine Auflage zu sprechen, die vermeiden soll, dass vor dem neuen Gartencenter eine "Parkplatzwüste" entsteht.
Klimaschutz: Größere Zahl von Baumpflanzungen
Die Stadtverwaltung legt großen Wert darauf, dass dem Klimaschutz in der Stadt Rechnung getragen wird. So sollen die versiegelten Parkplatzflächen vor dem Center durch eine größere Zahl von Baumpflanzungen aufgelockert werden. Zudem soll das Dach des neuen Centers nach Möglichkeit mit einer Photovoltaik-Anlage für die Eigenstromversorgung ausgestattet werden.
Verkehrsführung beachten
Wichtig ist auch die geplante Verkehrsführung: Kunden erreichen den Markt nicht direkt von der Grodener Chaussee aus, sondern über den Colonnenweg, der von der Meyerstraße vorbei am benachbarten "toom Baumarkt" führt. Lediglich der Lieferverkehr soll über die Grodener Chaussee erfolgen.
Auf einen Blick
Die aktuelle Planung sieht ein "Gartencenter" mit 5500 Quadratmetern Verkaufsfläche vor, die sich in einen beheizten Teil von 1500 Quadratmetern und einen unbeheizten Bereich von 1300 Quadratmetern plus überdachter Außenflächen unterteilt.
Auf dem Parkplatz sind 121 Stellplätze vorgesehen. Geplant ist außerdem ein integriertes Café mit einer Größe von knapp 200 Quadratmetern.