Vier Männer im Wald!? - auf dem Grundstück gleich neben dem Fußballplatz der Sahlenburger Sportfreunde möchten der SPD-Fraktionsvorsitzende Gunnar Wegener (r.) und der Ratsherr Andreas Wichmann gerne einen "Mikrowald" anpflanzen. Ortsratsmitglied Frank Spargel (Mitte) wünscht sich auf dem Areal hingegen einen geschotterten Parkplatz. Marcel Peisker (2.v.r.) denkt derweil über einen Kompromissvorschlag nach. Foto: Potschka
Vier Männer im Wald!? - auf dem Grundstück gleich neben dem Fußballplatz der Sahlenburger Sportfreunde möchten der SPD-Fraktionsvorsitzende Gunnar Wegener (r.) und der Ratsherr Andreas Wichmann gerne einen "Mikrowald" anpflanzen. Ortsratsmitglied Frank Spargel (Mitte) wünscht sich auf dem Areal hingegen einen geschotterten Parkplatz. Marcel Peisker (2.v.r.) denkt derweil über einen Kompromissvorschlag nach. Foto: Potschka
Cuxhaven

Mikrowald oder Schotter-Parkplatz? Wie geht es in Sahlenburg weiter?

von Jens Potschka | 28.05.2021

CUXHAVEN. Das Thema Parkplätze ist auch im Cuxhavener Ortsteil Sahlenburg ein Dauerbrenner - und damit die Frage: Was wird aus dem Grundstück neben dem Fußballplatz?

Seit vielen Jahren diskutieren die Mitglieder des Sahlenburger Ortsrates schon darüber, ob das kleine Grundstück gleich neben dem Fußballplatz der Sportfreunde Sahlenburg als geschotterter Parkplatz ausgebaut werden soll oder nicht. Zuletzt votierte der Ortsrat mehrheitlich für die Parkplatzlösung, der auch die Fachleute im Rathaus dem Vernehmen nach positiv gegenüberstehen. Eine endgültige Prüfung "der Machbarkeit" steht allerdings noch aus.

Neuer Vorschlag von SPD-Ratsherr

Kurz vor der finalen Entscheidung bringt SPD-Ratsherr Andreas Wichmann jetzt einen weiteren Vorschlag in die lebhaft geführte Diskussion: "Wir möchten auf diesem Areal gerne Bäume pflanzen und einen Mikrowald anlegen." Im Gegenzug möchte der Ratsherr auf der Rückseite des Sportplatzes am Butendieksweg sieben Bäume fällen, um dort insgesamt 15 neue Pkw-Stellplätze für die Sportler zu schaffen.

"Nachhaltiger Umgang mit der Fläche"

"Wir fällen an der Fahrradstraße sieben Bäume und pflanzen auf dem Grundstück neben dem Sportplatz rund 100 neue Bäume. Das ist aus meiner Sicht ein nachhaltiger Umgang mit dieser Fläche", sagt der Kommunalpolitiker im Gespräch mit unserer Zeitung.

Für Häuslebauer uninteressant

Es gibt noch weitere Vorschläge für das Grundstück in zweiter Reihe, das über einen schmalen Weg vom Butendieksweg für Autos zu erreichen ist. Einige Stimmen brachten in den zurückliegend geführten Diskussionen das Thema Bauland ins Gespräch. Doch die Lage unmittelbar neben dem Sportplatz dürfte wohl nur für wenige Häuslebauer infrage kommen. "Ich favorisiere deshalb die Anpflanzung eines kleinen Waldes. Das wäre eine gute Lösung für dieses Pfeifenkopf-Grundstück", sagt Andreas Wichmann, der auf dem Areal ungern künftig 15 bis 18 Autos abgestellt sehen möchte.

Parkplätze extrem knapp

Doch damit ist das langjährige Parkplatzproblem der Sportfreunde Sahlenburg nicht gelöst. Sportlern und Gästen, die den Platz von der Nordheimstraße aus ansteuern, stehen nämlich ebenfalls nur rund acht Parkboxen zur Verfügung. Wenn ein Fußballturnier auf der Anlage ausgerichtet wird, sind diese Plätze schnell besetzt. "An solchen Tagen parken einige Leute dann einfach auf der ohnehin dicht befahrenen Nordheimstraße, was wiederum zu Problemen führen kann", weiß Ortsratsmitglied Frank Spargel.

Diskussion innerhalb der Partei

Der Sozialdemokrat kann dem Vorschlag seines Parteikollegen nicht so viel abgewinnen. Er weiß aus Erfahrung, wie angespannt die Parkplatzsituation bei Turnieren hinter dem Sportplatz aussieht. "Wenn wir einen Parkstreifen direkt neben dem Butendieksweg anlegen wird es hier eng. Kinder werden von ihren Muttis zum Fußballspiel gebracht. Hier werden dann Autos be- und entladen. Dabei rollt auch schon einmal ein Ball auf die Straße. Deshalb spreche ich mich für einen Parkplatz neben dem Fußballfeld aus", sagt Frank Spargel.

Verkehrsberuhigter Butendieksweg

Weniger skeptisch ist der SPD-Fraktionsvorsitzende im Rat der Stadt, Gunnar Wegener: "Ich halte den Mikrowald als Idee für diskussionswürdig. Wir haben den Butendieksweg in voller Länge als Fahrradstraße ausgebaut. Hier haben die Radler absoluten Vorrang. Hier dürfen Autos nur ganz langsam fahren, der Butendieksweg ist schließlich keine Autobahn." Zudem habe sich der Rat der Stadt seinerzeit ganz bewusst dazu entschlossen, diese Straße als verkehrsberuhigte Zone auszuweisen. Das komme Anwohnern und Nutzern der Straße zugute. Deshalb sieht Gunnar Wegener den angedachten Parkstreifen als eine gute Alternative zu der Parkplatzlösung an.

Wegener sympathisiert mit Wald-Idee

"Es geht mir darum, dass wir vor einer endgültigen Entscheidung noch einmal über die verschiedenen Varianten reden, bevor wir Tatsachen schaffen. Die neue Idee mit dem kleinen Wald ist mir persönlich sehr sympathisch. Darüber sollte auch noch einmal im Ortsrat Sahlenburg diskutiert werden", sagt Gunnar Wegener abschließend.

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Jens Potschka

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

jpotschka@no-spamcuxonline.de

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