
Elbfähre: Nach wie vor kein Schiff in Sicht
CUXHAVEN. Eigentlich sollte die "Fanafjord" schon seit Mai dieses Jahres zwischen Cuxhaven und Brunsbüttel pendeln. Das ist noch nicht passiert.
Stattdessen liegt das 130 Meter lange Fährschiff noch immer in Südnorwegen und wird vom Besitzer zum Kauf angeboten. Die ursprünglichen Pläne der Elbferry GmbH mit Sitz in Cuxhaven, das LNG-betriebene Schiff an die Elbmündung zu holen, haben sich vorerst zerschlagen. Die finanzierende Bank sei in letzter Sekunde abgesprungen, erklärte Heinrich Ahlers, am Mittwoch noch einmal auf Nachfrage.
Anzeichen, dass die Fährverbindung doch noch in diesem Jahr anläuft, gibt es nicht. Ahlers, der die Betriebsgesellschaft Elbferry GmbH Ende vergangenes Jahr mit seinem Kompagnon Ulrich Kalthoff aus Cuxhaven gegründet hatte, gibt sich aber noch nicht geschlagen. "Wir haben das Projekt nicht aufgegeben. Wir gehen nach wie vor davon aus, dass wir irgendwann mit irgendeinem Schiff den Fährbetrieb werden aufnehmen können", sagte Ahlers am Mittwoch. Konkreter wurde er allerdings nicht. Er stehe bereit, die Entscheidung liege jetzt bei den Investoren, so Ahlers.
Die Politik hat an dem Thema Fähre inzwischen offenbar gänzlich das Interesse verloren. Zu hören ist von den etablierten Parteien jedenfalls nichts mehr. Still ruht der See. Mit einer Ausnahme. Die Partei "Die Linke" mit ihrem Vertreter Dr. Rolf Geffken hält das Thema am Köcheln.
Im Nachgang einer Veranstaltung vom 16. Mai, in der es um die Zukunft der Elbfähre Cuxhaven - Brunsbüttel ging, trifft sich eine Gruppe Interessierter am Freitag, 16. Juni, um 18 Uhr erneut im Restaurant "Seestern" am Steubenhöft. Geffken hält eine weitere Fährverbindung nach wie vor für zwingend erforderlich. Auf der ersten Veranstaltung hatten teilnehmenden Experten übereinstimmend die bisherigen Versuche einer Elbquerung als technisch und wirtschaftlich unausgereift kritisiert und eine nachhaltige Lösung gefordert. Dazu gehören aus Sicht von Jürgen Grzeskowiak dem Revier angepasste Schiffe sowie eine ausreichende Zahl von Abfahrten. Beklagt worden war die Untätigkeit vor allem des noch amtierenden Cuxhavener Oberbürgermeisters Ulrich Getsch. Nach Meinung der Initiatoren solle eine Fähre in öffentlicher Regie (wie sie seit vielen Jahren auch in Bremerhaven die Weser quert) in die Überlegungen einbezogen werden. Eine Idee, der sich Heinrich Ahlers nicht grundsätzlich verschließt.
"Einen Bürgerfonds zur Finanzierung der Fähre könnten wir gerne aufnehmen. Mit sechs Millionen Euro würde es schon laufen", sagte Ahlers.
Zum Arbeitstreffen eingeladen sind auch Interessierte aus Brunsbüttel und Schleswig-Holstein sowie Mitglieder des Kreistags und Vertreter aus Hamburg. "Ohne die Zustimmung der Bevölkerung wird es nicht zu einer nachhaltigen Fährverbindung kommen und nur die wollen wir", erklärte Dr. Rolf Geffken, der zu der Veranstaltung einlädt. Interessierte Bürger können sich unter der Mailadresse drgeffken@gmail.com mit ihm in Verbindung setzen.