In der kommenden Woche werden die Pläne für das "Nordsee Natur Ressort Cuxhaven" öffentlich vorgestellt. Grafik: NGEG
In der kommenden Woche werden die Pläne für das "Nordsee Natur Ressort Cuxhaven" öffentlich vorgestellt. Grafik: NGEG
Tourismus

"Ferienanlage für Cuxhaven als Chance begreifen": Bürgermeister appelliert an Kritiker

von Jens Potschka | 15.06.2022

CUXHAVEN. Noch bevor die Pläne für das "Nordsee Natur Ressort Cuxhaven" von der Helios-Gruppe und dem Investoren-Dreigestirn in der kommenden Woche der Öffentlichkeit vorgestellt werden, meldet sich Sahlenburgs Ortsbürgermeister zu Wort.

"Wie immer führen Veränderungen zu Verunsicherungen und diese zu Befürchtungen und Ablehnung. Dies gilt in diesem Falle auch für das Konzept einer Nachnutzung des Geländes des ehemaligen Seehospitals Sahlenburg", sagt Ortsbürgermeister Kihm und schiebt gleich hinterher: "Wichtig ist es daher, dass frühzeitig und umfassend über diese Veränderungen informiert wird, um Mutmaßungen und Ondits, die man nicht vermeiden kann, rechtzeitig entgegenzusteuern."

Von touristischer Bedeutung für ganz Cuxhaven

Rein sachlich stellt sich die Situation nach Angaben des Ortsbürgermeisters wie folgt dar: "Der Verkauf des Areals an eine Investorengruppe ist ausschließlich Angelegenheit der Vertragspartner. Für die Nutzung hat der Investor, der aus einem Bewerbungsverfahren als Erstplatzierter hervorging ein Konzept vorgelegt, das in einer öffentlichen Präsentation am Donnerstag, 23. Juni, vorgestellt werden soll."

Dabei dürfe nicht aus den Augen verloren werden, dass dieses Projekt von großer Bedeutung für die zukünftige Entwicklung der touristischen Infrastruktur der gesamten Stadt Cuxhaven liege. Eine Ferienanlage in dieser Form sei ein Novum für die Stadt und eben kein reines Sahlenburger Projekt.

"Fakt ist dabei aber auch, dass die Stadt als Käufer für das Grundstück nicht in Frage kam, ebenso gab es keine Bewerbungen für eine Nutzung als Krankenhaus oder Rehaeinrichtung", wird Herbert Kihm deutlich, der als einer mehrerer Vertreter vonseiten der Stadt Cuxhaven mit in der Jury saß.

24 Hektar großes Areal am Rande des Weltnaturerbes Wattenmeer

Auf dem dem etwas 24 Hektar großen Areal in unmittelbarer zum Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer befinden sich Altbestände, die aus Sicherheitsgründen kostenintensiv abgerissen und entsorgt werden müssen. Eine öffentliche Parkanlage sei dort nicht zur realisieren, da das Areal gekauft und saniert werden müsste. Die Pflege und Verkehrssicherungspflicht (Baumbestand) wäre vonseiten der Stadt zu gewährleisten. "Daher begrüße ich das Invest und bin auch sehr angetan von dem Entgegenkommen der Helios-Verwaltung, die im Vorfeld ein Juryverfahren ermöglichte, wozu sie nicht verpflichtet war", betont Kihm, dem der Hinweis wichtig ist, dass nur der Bereich bebaut werden soll, der bisher auch bereits durch Gebäude versiegelt ist. "Der Waldbestand bleibt erhalten und wird weiterhin von Cuxhavenern und Gästen genutzt werden können."

Mit Änderungen der Pläne ist zu rechnen

Im Gespräch mit unserem Medienhaus zeigte sich der Ortsbürgermeister davon überzeugt, dass im angestrebten Bauleitverfahren der eine oder andere Diskussionspunkt noch konkretisiert werde. Kihm rechnet während des Diskussions- und Abwägungsprozesses natürlich auch noch mit Veränderungen. "Als Ergebnis sollte dann ein nachhaltiger und zukunftsträchtiger Entwurf zum Beschluss vorliegen, der eine weitgehende Akzeptanz findet. Ich glaube, dass die zukünftige Gestaltung des Geländes des ehemaligen Seehospitals insgesamt gesehen und bei ernsthafter Abwägung aller Argumente eine Chance für die Zukunft darstellt und nicht ausschließlich ein Risiko oder gar eine Gefahr."

CDU-Sahlenburg möchte den Strand nicht verändern

"Wir begrüßen die Pläne für die Nachnutzung des Heliosgeländes und schließen uns der Stellungnahme des Ortsbürgermeisters Herbert Kihm vollumfänglich an. Wir möchten festhalten, dass wir einer touristischen Nachnutzung des Geländes nicht im Wege stehen, möchten aber auch bereits zu diesem frühen Zeitpunkt einige Anmerkungen zu dem Bauvorhaben machen", erklären Claudia Bönnen und Jörg Itjen, die für die CDU im Ortstat Sahlenburg aktiv sind.

Mit Blick auf die zu erwartende Mehrbelastung der Verkehrssituation auf der Nordheimstraße, müsse ein Fokus darauf liegen, dass auf dem Gelände die Lebensmittelversorgung der Gäste gewährleistet ist. Auch ein gastronomisches Angebot, zusätzlich zum geplanten Hotelrestaurant, sollte dort vorgehalten werden.

Ein Knackpunkt sei auch das begrenzte Platzangebot im Sandstrandbereich vor dem Gelände. "Die Aufnahme einer so großen Zahl an Gästen ist in diesem Strandabschnitt nicht möglich. Eine Erweiterung dieses Strandabschnitts sollte jedoch zum Wohle der Natur unterlassen werden. Somit bleibt für uns die einzige Lösung: die Reduzierung des Umfangs dieser Baumaßnahme auf ein für Sahlenburg zu verkraftendes und erträgliches Maß."

Das "Nordsee Ressort Cuxhaven" auf einen Blick

Die Grundstückentwicklungsgesellschaft NGEG mbH mit der PLANET Gruppe und der GLC Glücksburg Consulting AG wollen auf dem insgesamt ungefähr 24 Hektar großen Areal 93 Ferienhäuser, 78 Ferienwohnungen in Holz- und Holzmodulbauweise entstehen lassen.

Außerdem soll ein Hotel mit 130 Zimmern auf dem Grundstück entstehen.

Die Investoren laden am 23. Juni um 18 Uhr zu einer Info-Veranstaltung ein. Der Ort der Präsentation wird kurzfristig bekannt gegeben.

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Jens Potschka

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

jpotschka@no-spamcuxonline.de

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