Finanzspritze für Otterndorf: Stadt plant Frischzellenkur für den Großen Specken
OTTERNDORF. Die Stadt Otterndorf plant mit der Finanzspritze aus dem Fördertopf "Perspektive Innenstadt" eine Frischzellenkur für den Großen Specken.
755 000 Euro erhält die Stadt Otterndorf aus dem Fördertopf "Perspektive Innenstadt". Mit dem Betrag unterstützt Niedersachsen die Städte und Gemeinden bei der Bewältigung der Pandemie-Folgen in den Innenstädten. Für Otterndorf hat die Verwaltung jetzt drei Projektideen aufgelistet. Im Fokus steht dabei der Große Specken.
Im September vergangenen Jahres kam die Nachricht, dass die Medemstadt 755 000 Euro aus dem Fördertopf bekommt. Eine ganze Reihe von Ideen zur Verwendung des Geldes ploppten damals auf - von der Anmietung eines Leerstand-Ladens als Pop-up-Store bis zur Umgestaltung von historischen Gartenhäuschen zu einer besonderen Übernachtungsmöglichkeit. Fünf Monate und einige Gedankengänge später konzentriert sich der Vorschlag der Verwaltung jetzt auf den Bereich des Großen Speckens. Der Platz und Anleger im Herzen Otterndorfs soll erneuert, aufgewertet und die Aufenthaltsqualität verbessert werden.
Sanierung der Ufermauer
Größter Brocken in dem Maßnahmenkatalog ist die Sanierung der in die Jahre gekommenen Ufermauer. "Die Ufereinfassung weist auf der Wasserseite diverse größere Risse und Ausbrüche einzelner Steine sowie ausgespülte Fugen auf", berichtet Florian Heitsch, Teamleiter Tiefbau im Bauamt. Außerdem gebe es zahlreiche Durchwurzelungen, die die Struktur der gemauerten Wand schwächen.
Die Experten aus dem Bauamt haben bereits eine leichte Neigung der Mauer in Richtung Wasser festgestellt und als kritisch eingestuft. Eine punktuelle Ausbesserung der Wand macht aus Sicht der Verwaltung keinen Sinn. "Die beobachteten Schäden würden voraussichtlich innerhalb kurzer Zeit wieder auftreten", glaubt Heitsch. Deswegen soll jetzt die große Lösung her - eine Kompletterneuerung der Ufermauer. Geplant ist eine Trägerbohlwand mit vorgehängten Stahlbetonfertigteilen. Kosten: rund 930 000 Euro.
Weiteres Fördergeld soll in den Umbau der Uferpromenade des Großen Speckens fließen. Mit Unterstützung eines Landschaftsarchitekten will die Stadt den Uferbereich naturnah und insektenfreundlich gestalten. Denkbar wäre aus Sicht der Verwaltung zum Beispiel die Errichtung eines "Pocket Parks", einer kleinen, gärtnerisch gestalteten Fläche. Auch im Gespräch: eine vertikale Begrünung, zum Beispiel mit einer Grünwand oder einer Trockensteinmauer.
Neue Bänke und Mülleimer
Dritter Vorschlag ist die "Installation neuen Stadtmobiliars". Gemeint sind damit neue Bänke und Mülleimer, die am Großen Specken das alte Mobiliar ersetzen sollen. Auf der freien Grünfläche am "Specken" will die Stadt zusätzliche Bänke aufstellen. Die Verwaltung erhofft sich mit dieser Maßnahme eine "Aufwertung des Naherholungsbereichs".
Die Zeit drängt: Um die Fördergelder abrufen zu können, muss der erste konkrete Projektantrag bis zum 31. März gestellt werden. Ansonsten verfällt der gesamte Zuschuss des Landes.
Alle Projekte müssen bis zum 31. März 2023 umgesetzt sein und in Höhe von mindestens zehn Prozent der förderfähigen Kosten durch Eigenmittel finanziert werden.
Der Verwaltungsausschuss der Stadt muss den Projekten und der Aufteilung des Geldes noch zustimmen. Er tagt am 14. Februar. Vorher, nämlich am Dienstag, 8. Februar, berät der öffentlich tagende Bau- und Umweltausschuss über den Maßnahmenkatalog.