Flugzeugabsturz in Nordholz: Schockzustand nach tödlichem Unglück
NORDHOLZ. Ein Sportflugzeug ist am Donnerstagmorgen in Nordholz abgestürzt. Beide Insassen kamen ums Leben. Der tragische Unfall hat nicht nur die Sportflieger in Schockzustand versetzt.
Es herrscht eine eisige Stimmung auf dem Gelände der Sportflughafens in Nordholz. Fassungslosigkeit macht sich unter den Mitgliedern der Sportfluggruppe Nordholz/Cuxhaven breit. Ein Vereinsmitglied aus Cuxhaven und seine Ehefrau sollen kurz nach dem Start mit einem Motorflugzeugs des Typs Aquila A 210 auf dem Vereinsgelände abgestürzt sein. Die Ursache ist noch völlig unklar.
Erfahrener Pilot
Seit über 30 Jahren ist Torsten Hagedorn Mitglied der Sportfluggruppe Nordholz, mittlerweile ist er Geschäftsführer. Eine solche Tragödie habe er in der Zeit noch nie erleben müssen. Am Donnerstagvormittag gegen kurz nach 10 Uhr ist ein Sportflugzeug seines Vereins, vermutlich mit einem Cuxhavener Vereinsmitglied und dessen Ehefrau, abgestürzt. Beide Insassen kamen bei dem tragischen Unfall ums Leben. Das bestätigte Hagedorn im Gespräch mit unserem Medienhaus. Der Pilot sei schon mehrere Jahre im Verein gewesen. Hagedorn bezeichnete ihn als erfahrenen Piloten. Die Polizei wollte offiziell zur Identität der Opfer nichts sagen, weil diese auch am späten Nachmittag noch nicht zweifelsfrei geklärt sei.
Absturz ins Maisfeld
Wie es zu dem Unglück kommen konnte, vermochte Hagedorn kurze Zeit nach dem Absturz nicht sagen. Auch die Polizei hielt sich am Tag des Absturzes bedeckt. Fakt ist, dass das Flugzeug kurz nach dem Start in einem Maisfeld abstürzte und in Brand geriet. Die Feuerwehr und weitere Rettungskräfte eilten sofort zur Unfallstelle. Für die beiden Insassen kam jedoch jede Hilfe zu spät. Über die Unglücksursache gibt es bislang keine Erkenntnisse. Nach Informationen unseres Medienhauses soll das Sportflugzeug des Typs Aquila A 210 normal gestartet sein und an Höhe gewonnen haben und hat sich dann quasi im Sturzflug Richtung Boden bewegt. Die Ursache des Absturzes müsse nun die Bundesstelle der Flugunfalluntersuchung in Braunschweig klären.
Ermittler aus Braunschweig
Die Ermittler waren am frühen Nachmittag bereits vor Ort und haben ihre Arbeit aufgenommen, bestätigte ein Polizeisprecher aus Cuxhaven. Bis die Daten ausgewertet seien, werde es nach Angaben der Bundesstelle aber noch einige Wochen dauern. Zwei Mitarbeiter seien vor Ort und würden nun die Faktenlage genau unter die Lupe nehmen, die Unfallstelle fotografieren, vermessen und auch Zeugen befragen, so Pressesprecher Jens Friedemann. Die Faktenaufnahme erfolge routinemäßig in drei großen Bereichen. Zum einen werde alles rund um den Piloten beleuchtet. Wie zu erfahren war er? Wann ist er zuletzt geflogen? Und vieles mehr. "Das sind Standardabfragen", so Friedemann. Dann gehe es auch um die Technik. In welchem Zustand war das Flugzeug? Wurde die Maschine regelmäßig gewartet? Und der dritte große Teil seien die Umgebungsfaktoren. Inwiefern spielte das Wetter eine Rolle? Gab es sonstige größere Hindernisse? All das sei für die Ermittler Routine, so Friedemann. Doch das koste Zeit. Erst in rund zehn Wochen, also Ende September, werde der erste offizielle Zwischenbericht der Bundesstelle veröffentlicht. Die Polizei Cuxhaven ermittelt auch - und zwar ob ein Fremdverschulden ursächlich für den Absturz gewesen sein könnte. "Hinweise darauf gibt es aber bisher nicht", so Polizeisprecher Uwe Sandrock.
Vereinseigene Maschine
Nach Informationen unseres Medienhauses handelt es sich bei den Verunglückten um zwei Cuxhavener. Der Pilot des Zwei-Personen-Flugzeuges sei schon jahrelang Vereinsmitglied gewesen, bestätigte auch der Geschäftsführer der Sportfluggruppe Hagedorn. Auf dem Sitzplatz neben ihm soll seine Frau gesessen haben. Die Polizei Cuxhaven wollte dies weder dementieren noch bestätigen. Das Flugzeug sei laut des Geschäftsführers eine vereinseigene Maschine gewesen und wurde in den vergangenen Tagen und Wochen regelmäßig geflogen. Die Aquila A210 biete Platz für zwei Personen und werde auch regelmäßig zu Ausbildungszwecken genutzt, so Hagedorn.
Bürgermeister schockiert
"Ich bin seit 30 Jahren im Verein. So etwas ist noch nie vorgekommen", sagte Torsten Hagedorn sichtlich schockiert. Auch der Bürgermeister der Wurster Nordseeküste, Marcus Itjen, war am Donnerstag an der Unfallstelle. "Das bedrückt mich sehr und macht mich sehr betroffen", sagte er im Gespräch mit unserem Medienhaus. Der Verein sei tief verwurzelt in der Gemeinde. "Alle stehen unter Schock", so Itjen mit bedrückter Stimme.