Auf einem Maisfeld, in direkter Nähe des Sportflugplatzes, stürzte das Flugzeug ab. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften vor Ort. Foto: Unruh
Auf einem Maisfeld, in direkter Nähe des Sportflugplatzes, stürzte das Flugzeug ab. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften vor Ort. Foto: Unruh
Ursache unklar

Flugzeugabsturz in Nordholz: Schockzustand nach tödlichem Unglück

von Jan Unruh | 08.07.2021

NORDHOLZ. Ein Sportflugzeug ist am Donnerstagmorgen in Nordholz abgestürzt. Beide Insassen kamen ums Leben. Der tragische Unfall hat nicht nur die Sportflieger in Schockzustand versetzt. 

Es herrscht eine eisige Stimmung auf dem Gelände der Sportflughafens in Nordholz. Fassungslosigkeit macht sich unter den Mitgliedern der Sportfluggruppe Nordholz/Cuxhaven breit. Ein Vereinsmitglied aus Cuxhaven und seine Ehefrau sollen kurz nach dem Start mit einem Motorflugzeugs des Typs Aquila A 210 auf dem Vereinsgelände abgestürzt sein. Die Ursache ist noch völlig unklar.

Erfahrener Pilot

Seit über 30 Jahren ist Torsten Hagedorn Mitglied der Sportfluggruppe Nordholz, mittlerweile ist er Geschäftsführer. Eine solche Tragödie habe er in der Zeit noch nie erleben müssen. Am Donnerstagvormittag gegen kurz nach 10 Uhr ist ein Sportflugzeug seines Vereins, vermutlich mit einem Cuxhavener Vereinsmitglied und dessen Ehefrau, abgestürzt. Beide Insassen kamen bei dem tragischen Unfall ums Leben. Das bestätigte Hagedorn im Gespräch mit unserem Medienhaus. Der Pilot sei schon mehrere Jahre im Verein gewesen. Hagedorn bezeichnete ihn als erfahrenen Piloten. Die Polizei wollte offiziell zur Identität der Opfer nichts sagen, weil diese auch am späten Nachmittag noch nicht zweifelsfrei geklärt sei.

Absturz ins Maisfeld

Wie es zu dem Unglück kommen konnte, vermochte Hagedorn kurze Zeit nach dem Absturz nicht sagen. Auch die Polizei hielt sich am Tag des Absturzes bedeckt. Fakt ist, dass das Flugzeug kurz nach dem Start in einem Maisfeld abstürzte und in Brand geriet. Die Feuerwehr und weitere Rettungskräfte eilten sofort zur Unfallstelle. Für die beiden Insassen kam jedoch jede Hilfe zu spät. Über die Unglücksursache gibt es bislang keine Erkenntnisse. Nach Informationen unseres Medienhauses soll das Sportflugzeug des Typs Aquila A 210 normal gestartet sein und an Höhe gewonnen haben und hat sich dann quasi im Sturzflug Richtung Boden bewegt. Die Ursache des Absturzes müsse nun die Bundesstelle der Flugunfalluntersuchung in Braunschweig klären.

Ermittler aus Braunschweig

Die Ermittler waren am frühen Nachmittag bereits vor Ort und haben ihre Arbeit aufgenommen, bestätigte ein Polizeisprecher aus Cuxhaven. Bis die Daten ausgewertet seien, werde es nach Angaben der Bundesstelle aber noch einige Wochen dauern. Zwei Mitarbeiter seien vor Ort und würden nun die Faktenlage genau unter die Lupe nehmen, die Unfallstelle fotografieren, vermessen und auch Zeugen befragen, so Pressesprecher Jens Friedemann. Die Faktenaufnahme erfolge routinemäßig in drei großen Bereichen. Zum einen werde alles rund um den Piloten beleuchtet. Wie zu erfahren war er? Wann ist er zuletzt geflogen? Und vieles mehr. "Das sind Standardabfragen", so Friedemann. Dann gehe es auch um die Technik. In welchem Zustand war das Flugzeug? Wurde die Maschine regelmäßig gewartet? Und der dritte große Teil seien die Umgebungsfaktoren. Inwiefern spielte das Wetter eine Rolle? Gab es sonstige größere Hindernisse? All das sei für die Ermittler Routine, so Friedemann. Doch das koste Zeit. Erst in rund zehn Wochen, also Ende September, werde der erste offizielle Zwischenbericht der Bundesstelle veröffentlicht. Die Polizei Cuxhaven ermittelt auch - und zwar ob ein Fremdverschulden ursächlich für den Absturz gewesen sein könnte. "Hinweise darauf gibt es aber bisher nicht", so Polizeisprecher Uwe Sandrock.

Vereinseigene Maschine

Nach Informationen unseres Medienhauses handelt es sich bei den Verunglückten um zwei Cuxhavener. Der Pilot des Zwei-Personen-Flugzeuges sei schon jahrelang Vereinsmitglied gewesen, bestätigte auch der Geschäftsführer der Sportfluggruppe Hagedorn. Auf dem Sitzplatz neben ihm soll seine Frau gesessen haben. Die Polizei Cuxhaven wollte dies weder dementieren noch bestätigen. Das Flugzeug sei laut des Geschäftsführers eine vereinseigene Maschine gewesen und wurde in den vergangenen Tagen und Wochen regelmäßig geflogen. Die Aquila A210 biete Platz für zwei Personen und werde auch regelmäßig zu Ausbildungszwecken genutzt, so Hagedorn.

Bürgermeister schockiert

"Ich bin seit 30 Jahren im Verein. So etwas ist noch nie vorgekommen", sagte Torsten Hagedorn sichtlich schockiert. Auch der Bürgermeister der Wurster Nordseeküste, Marcus Itjen, war am Donnerstag an der Unfallstelle. "Das bedrückt mich sehr und macht mich sehr betroffen", sagte er im Gespräch mit unserem Medienhaus. Der Verein sei tief verwurzelt in der Gemeinde. "Alle stehen unter Schock", so Itjen mit bedrückter Stimme.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

(1 Stern: Nicht gut | 5 Sterne: Sehr gut)

Feedback senden

CNV-Nachrichten-Newsletter

Hier können Sie sich für unseren CNV-Newsletter mit den aktuellen und wichtigsten Nachrichten aus der Stadt und dem Landkreis Cuxhaven anmelden.

Die wichtigsten Meldungen aktuell


Bild von Jan Unruh
Jan Unruh

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

junruh@no-spamcuxonline.de

Lesen Sie auch...
Gesundheit

Neue Gruppe in Otterndorf: Selbsthilfe für Krebspatienten im Kreis Cuxhaven

von Wiebke Kramp

KREIS CUXHAVEN. Christiane Steffens (65) aus Otterndorf möchte Krebspatienten Mut machen. Ihnen soll der Rücken gestärkt werden, sich gegenseitig zu stützen und Austausch zu pflegen.

Am 12. November ist es soweit

Musicalsongs im Programm der Cuxhavener Sportgala

von Herwig V. Witthohn

CUXHAVEN. Sport und Kultur vereint - dass dies passt haben die Besucherinnen und Besucher der Cuxhavener Sportgala schön öfter erkennen können. Und auch bei der Gala am 12. November, 19 Uhr wird es wunderbare Songs zu hören geben.

Erstaufnahme-Einrichtungen

Wird die Kaserne in Cuxhaven eine Sammelunterkunft für Geflüchtete?

CUXHAVEN. Angesichts der steigenden Zahl an Schutzsuchenden in Niedersachsen will das Land weitere Sammelunterkünfte schaffen.

Mittelfinger gezeigt?

Nach umstrittener Geste: Verfahren gegen Cuxhavener Politiker Wegener eingestellt

von Kai Koppe

CUXHAVEN. Ein mutmaßlicher "Stinkefinger" gegen einen Querdenker-Aufzug hat für den Cuxhavener SPD-Politiker Gunnar Wegener kein gerichtliches Nachspiel.