Massive Sandeintreibungen aus der Medemrinne machen den Einsatz von Baggerschiffen nötig, um die Fahrrinnentiefe zu garantieren. Foto: Sassen
Massive Sandeintreibungen aus der Medemrinne machen den Einsatz von Baggerschiffen nötig, um die Fahrrinnentiefe zu garantieren. Foto: Sassen
"Medemsand" vertreibt in die Fahrrinne

Für eine Million Euro: Nacharbeiten am Initialdamm "Medemsand" geplant

13.09.2021

CUXHAVEN. Ständig Baggerschiffe vor der Kugelbake? Ein Leser wollte wissen, was da los ist. Und meldete sich bei uns. 

Warum kreuzen seit vielen Tagen große Baggerschiffe querab der Kugelbake in der Elbe? Diese Frage haben sich aufmerksame Strandläufer gestellt und an die Redaktion weitergegeben. Unsere Nachfrage beim verantwortlichen Amtsleiter Bernhard Meyer vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe-Nordsee ergab einen interessanten Hintergrund:

Schwerpunkt für Baggerarbeiten

Seit Wochen registrierten die Peilschiffe des WSA erhebliche Mindertiefen im Bereich der Fahrrinne zwischen Kugelbake und Leitdamm, erklärte Meyer. "Wir haben dort seit längerer Zeit einen Baggerschwerpunkt." Als Ursache nennt der WSA-Chef Eintreibungen aus der Medemrinne, die etwa in Höhe Seglerhafen ins Fahrwasser der Elbe mündet. Der Sand finde sich auf der gesamten Breite des Fahrwassers. Eine Ursache für die vermehrten Sandeintreibungen könnte die im Zusammenhang mit der Elbvertiefung eingebaute Unterwasserablagerungsfläche am anderen Ende der Medemrinne gegenüber von Otterndorf sein. "Man muss das beobachten", sagt Meyer.

Granitmaterial

Fest steht schon jetzt, dass der vor über einem Jahr mit Millionenaufwand aus Steinen eingebaute Initialdamm nicht ausreichend ist. Eigentlich seien zwei Teildämme zwischen einer Sandbank aufgeschüttet und überspült worden. Die Sandbank dazwischen sei von der Strömung abgetragen worden, so Meyer. Deshalb sei bereits ein Auftrag erteilt worden, den Damm mit weiterem Granitmaterial zu ergänzen. Kostenaufwand: knapp über eine Million Euro. Schon im Oktober sollen die Arbeiten beginnen. Auf Schuten umgeladen wird das Material entweder über den Hafen Cuxhaven oder Brunsbüttel. Die Entscheidung stehe noch aus.

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