Chaos in Cuxhaven: Gewitter und sintflutartiger Regen
CUXHAVEN. Die Cuxhavener wurden am Freitag um die Mittagszeit von einem Gewitter überrascht, das es in sich hatte. Eine Zusammenfassung.
Tatsächlich kamen das Gewitter und die Wassermassen so plötzlich, dass zahlreiche Straßen, Keller, Balkone und Garagenzufahrten im Stadtgebiet innerhalb von Minuten unter Wasser standen. Dazu tauchte am Himmel zwischen Lüdingworth und Altenbruch plötzlich eine Windhose auf, die sich aber schnell wieder auflöste. Damit nicht genug: In Altenbruch hagelte es dicke Eiskörner, die die Grundstücke in kürzester Zeit in eine "Winterlandschaft" verwandelten. Die Kanalisation in Teilen des Stadtgebietes war mit den Niederschlägen völlig überfordert. Nur langsam senkte sich anschließend der Wasserspiegel auf überschwemmten Straßen und Grundstücken wieder.
Groden stark betroffen
Besonders betroffen war wieder der Stadtteil Groden. Schlimm getroffen hatte es dort vor allem die Bewohner mehrerer Wohnblocks in der Freiherr-vom-Stein-Straße. Im Haus Nummer 51 stand der Keller etwa 15 Zentimeter unter Wasser. Mieter Uwe Günther und seine Nachbarn sind stinksauer. Zum wiederholten Mal mussten sie ihren Keller leer schöpfen, obwohl sie ihre Vermietungsgesellschaft, die Wohnstätten Cuxhaven eG, seit Jahren auf das Problem einer defekten Revisionsöffnung im Abwasserrohr hinweisen und um Abhilfe bitten.
Auf die Feuerwehren wartete eine Menge Arbeit. Etwa 20 Kräfte von Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr Mitte bemühten sich um die Verkehrslenkung auf der Grodener Chaussee, die im Bereich zwischen Lidl und der Kreuzung Meyerstraße zeitweise überflutet und unpassierbar war. Jeweils eine Spur stadtein- und stadtauswärts mussten längere Zeit gesperrt und der Verkehr umgelenkt werden. Unter Wasser standen auch die Parkplätze von Lidl und der Werkstätten der Lebenshilfe sowie die Lieferzufahrt des Supermarktes.
Zu weiteren Einsätzen kam es in den Stadtteilen Altenwalde und Altenbruch, wo zwei Balkone und ein Keller vom eingedrungenen Wasser befreit werden mussten.
Im Hafenbereich richtete das Unwetter dagegen keine größeren Schäden an. Zumindest war dem Niederlassungsleiter von NiedersachsenPorts, Knut Kokkelink, am frühen Nachmittag nichts davon bekannt.