
Grünen-Politikerin tritt bei Querdenker-Demo in Cuxhaven auf - so reagiert die Partei
CUXHAVEN. Der Auftritt der früheren Ratsfrau Elke Schröder-Roßbach beim Protest "Cuxhaven geht spazieren" in Cuxhaven sorgt bei ihrer eigenen Partei für Unmut.
Die Cuxhavener Grünen gehen auf Distanz zu ihrem Mitglied Elke Schröder-Roßbach. Die frühere Ratsfrau hatte sich am Sonntag an dem Protest der impfkritischen Bewegung "Cuxhaven geht spazieren" in der Cuxhavener Innenstadt beteiligt und in einem Redebeitrag die Corona-Beschränkungen, die Impfung von Kindern und die Spaltung der Gesellschaft in Geimpfte und Ungeimpfte kritisiert.
Kein Widerspruch zur Bundespartei
In einer Pressemitteilung betont der Ortsvorstand von Bündnis 90/Die Grünen, dass sich die Cuxhavener Grünen in keinem Widerspruch zur Bundespartei bewegen: "Die Corona-Pandemie ist nur einzudämmen, wenn geimpft wird, wenn Impfstoffe auch für die Kinder entwickelt werden und wenn weitere Vorsichtsmaßnahmen wie das Tragen von Masken, Kontaktreduzierungen und Nachweispflichten eingehalten werden", so die örtliche Parteispitze. Aus diesem Grunde habe der Ortsvereinsvorstand auch die Gegendemonstration des Cuxhaveners Rüdiger von Gizycki ausdrücklich unterstützt. "Ein Auftreten von Grünen auf Kundgebungen oder Demonstrationen der sogenannten Spaziergänger, wie in Cuxhaven, ist für den Ortsvorstand nicht akzeptabel", heißt es in der Pressemitteilung. Der Ortsvereinsvorstand lasse weitere Maßnahmen prüfen.
Kreistagsfraktion unterstützt Stellungnahme
Die Grüne Kreistagsfraktion unterstützt die Stellungnahme des Cuxhavener Ortsvorstandes. Die Fraktionsvorsitzende Eva Viehoff sagt: "Das Auftreten von grünen Mitgliedern wie Frau Schröder-Roßbach auf Demonstrationen dieser Art ist für uns nicht akzeptabel. Der einzige Weg aus der Pandemie ist die Impfung. Wir unterstützen daher alle Maßnahmen, auch eine Impfpflicht, die helfen, diese Pandemie zu überwinden."
Anerkennende Worte für Gegen-Demo
Die Kreistagsfraktion distanziere sich deshalb von Elke Schröder-Roßbach und ihren Aussagen. "Gleichzeitig möchten wir uns bei Herrn Rüdiger von Gizycki für sein entschiedenes Engagement gegen Wissenschaftsfeindlichkeit und -leugnung bedanken", so Eva Viehoff.
Die Prüfung weiterer Maßnahmen durch den Ortsverband unterstütze die Kreistagsfraktion ausdrücklich. (red/man)