Beim Thema Bleickenschule (hier ein Bild der 80-Jahr-Feier) kündigt sich eine Richtungsentscheidung an: In der kommenden Woche soll der Kreistag über einen Ersatzbau für die künftige Oberschule abstimmen. Überraschend: die einem Kostenmodell zugrunde liegende Standort-Variante. Foto: Reese-Winne
Beim Thema Bleickenschule (hier ein Bild der 80-Jahr-Feier) kündigt sich eine Richtungsentscheidung an: In der kommenden Woche soll der Kreistag über einen Ersatzbau für die künftige Oberschule abstimmen. Überraschend: die einem Kostenmodell zugrunde liegende Standort-Variante. Foto: Reese-Winne
Gorch-Fock- und Bleickenschule

Hauptschul-Neubau auf dem Cuxhavener Tennisclub-Gelände?

von Kai Koppe | 30.06.2022

CUXHAVEN. In einer von der Cuxhavener Kreisverwaltung vorgelegten Modellrechnung verbirgt sich eine weitere Standort-Variante.

Gibt es in der Schulstandort-Diskussion eine weitere Perspektive? Eine Sitzungsvorlage, die nächste Woche im Kreistag behandelt werden soll, enthält eine Prognose hinsichtlich der Kosten, die dem Kreis im Falle eines Hauptschulneubaus an der Franz-Rotter-Allee erwachsen würden. 

Schulleiter unterzeichnen offenen Brief

Teile des dortigen (Tennisclub)-Geländes waren auf städtischer Ebene ursprünglich als potenzieller Standort für einen Grundschulneubau ins Gespräch gebracht worden. An dieser Variante halten die Unterzeichner eines offenen Briefes fest. Unterschrieben haben das an (Schul)-Politik und Verwaltung gerichtete Papier 15 Cuxhavener Schulleiter(innen). In ihrem Brief weisen sie auf die historisch gewachsene Bedeutung der Bleicken- als Hauptschule hin und erwähnen außerdem die Bedeutung eines "zeitgemäßen Grundschulgebäudes mit viel Farbe, Freiraum und Fensterfläche". Bedingungen, wie sie aus Lehrersicht allein durch einen Neubau der Gorch-Fock-Grundschule geschaffen werden können - kaum aber unter dem Dach des Bleickenschulbaus, welchen sich Grund- und Hauptschüler gegenwärtig immer noch teilen. "Erst das Grundsätzliche" Dass beide Altersgruppen künftig an getrennten Standorten beschult werden müssen, ist Konsens. Umstritten bleibt allerdings die Frage, wer in der Ratshausstraße bleiben soll und wer auszieht. Geht es allein nach Eigentumsverhältnissen, müsste die Stadt als Grundschulträger das Bleickenschulgebäude für sich reklamieren: Ein fataler Fehler, warnen die 15 Rektoren, denen die jüngsten Entwicklungen auf Kreisebene nicht unbedingt in die Karten spielen. Die Kreisverwaltung nämlich hat nun die (lange geforderten) eigenen Zahlen auf den Tisch gelegt. Sie legen dar, dass ein Verbleib der Hauptschule in der heutigen Bleickenschule den Etat (auf 20 Jahre gerechnet) stärker belasten würde als ein Neubau der Bleickenschule auf der grünen Wiese. 

Kreis: "Geht zunächst um die Grundsatzentscheidung"

Besagte "Wiese" wäre womöglich ein Teilstück der TCC-Tennisanlage am Delft (Franz-Rotter-Allee), auf welcher ein dreigeschossiger Schulneubau hochgezogen werden könnte. Sofern der Club, der das Gelände in Erbpacht hält, zustimmt - und sich Kreis und Stadt auf einen in der Vorlage noch nicht bezifferten Kaufpreis einigen. Details, auf welche Kreis-Pressesprecherin Kirsten von der Lieth am Donnerstag nicht näher einging: Jetzt gehe es erst einmal darum, einen Grundsatzbeschluss über die Frage eines Ersatzbaus für die Bleickenschule zu fassen. Bevor das geschehen sei, so riet von der Lieth sinngemäß, solle man sich nicht zu sehr auf eine bestimmte Adresse fixieren. 

Bergen: "Als ich das gelesen habe, war ich richtig glücklich"

SPD-Schulpolitikerin Ulla Bergen glaubt, dass es schwer werden dürfte, losgelöst vom Standort eine Richtungsentscheidung zu treffen. "Als ich Franz-Rotter-Allee gelesen habe, war ich richtig glücklich. Ich glaube, dass die Stadt einer solchen Lösung nicht ganz abgeneigt wäre", sagte die Kreistagsabgeordnete. Sie hält nichts von einer Verlegung der Bleicken-Hauptschule ins Schulzentrum - eine weitere Variante, die auch von anderer Seite her abgelehnt wird. Dem Vernehmen nach laufen Realschule und Gymnasien in der Schulstraße Sturm gegen eine unter dem Oberschul-Label erfolgende Hauptschulansiedlung innerhalb der dortigen Strukturen. Bleickenschüler würden in dieser Umgebung untergehen, glauben auch die Unterzeichner des offenen Briefes. Sie warnen vor Fehlzeiten in Folge von "Fülle, Enge und (...) Organisationsüberforderung". 

Weritz: Standortfrage "völlig offen"

Für den CDU-Kreistagsfraktionsvorsitzenden Lasse Weritz spricht ebenfalls einiges gegen den Standort Schulstraße. "Wir sollten aber nicht vorab sagen ‘hier nicht, da aber schon'": Die Frage, wo der Ersatzbau hinkommen soll, sei für seine Fraktion völlig offen und "mit Sicherheit mit den Schulen zu besprechen". Weritz gab zu bedenken, dass man auch klären müsse, ob man für eine oder für die beiden künftigen Cuxhavener Oberschulen gemeinsam zu bauen gedenke. "Neben der Grundstücksfrage", ergänzte der CDU-Politiker, "geht es auch um die Priorisierung unseres Hochbauprogramms". Auf dieser Liste stehen viele andere Projekte.

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Kai Koppe

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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