Ganze zwölf Kilogramm und 30 Zentimeter misst das Gesamtwerk von Prof. Dr. Norbert Fischer und Dr. Michael Ehrhardt, und könne damit, laut Laudator Hans-Eckhard Dannenberg, "Lücken im Deichen füllen - wenn es dort welche gäbe". Fotos: Konken
Ganze zwölf Kilogramm und 30 Zentimeter misst das Gesamtwerk von Prof. Dr. Norbert Fischer und Dr. Michael Ehrhardt, und könne damit, laut Laudator Hans-Eckhard Dannenberg, "Lücken im Deichen füllen - wenn es dort welche gäbe". Fotos: Konken
"Hermann-Allmers-Preis"

Heimatforschung: Auszeichnung an Fischer und Ehrhardt

11.03.2019

CUXHAVEN. Über zwei Jahrzehnte lang befassten sich Prof. Dr. Norbert Fischer aus Hamburg und Dr. Michael Ehrhardt aus Bremervörde gemeinsam mit der Geschichte der Deiche und des Deichbaus an Elbe, Weser und Oste. Für die daraus entstandene Buchreihe wurde den beiden vergangenen Sonnabend im Cuxhavener Museum "Windstärke 10" der Hermann-Allmers-Preis für Heimatforschung überreicht.

Für eine passende Einstimmung sorgte zu Anfang das Musiker-Duo "Ebbe und Flut", die den Abend musikalisch begleiteten. Es folgten die Grußworte von Cuxhavens Oberbürgermeister, Ulrich Getsch, dem stellvertretenden Landrat des Landkreises Cuxhaven, Richard Schütt, der Bremerhavener Kulturamtsleiterin Dorothee Starke, dem Landrat des Landkreises Wesermarsch, Thomas Brückmann und Nicola Borger-Keweloh, der Vorsitzenden des Vereins "Männer vom Morgenstern".

"Als die beiden heutigen Preisträger in unserer Runde vorgeschlagen wurden, gab es nicht mehr viel zu diskutieren", so Borger-Keweloh. "Ihr Werk wird auf beispielhafte Weise der technischen, aber auch menschlichen Leistung, die der Küstenschutz darstellt, gerecht." Hervorzuheben sei auch der "lange Atem", mit dem die beiden ihr Projekt über zwei Jahrzehnte verfolgten. Im Zeitraum von 2003 bis 2018 erschienen ihre Forschungsergebnisse in insgesamt acht Bänden. Der Abschluss der Buchreihe war für das Kuratorium schließlich der passende Zeitpunkt, die langjährige Arbeit zu würdigen.

Anschließend hielt der Geschäftsführer des Landschaftsverbands Stade, Hans-Eckhard Dannenberg, die Laudatio. "Mit 30 Zentimetern und zwölf Kilogramm könnte das Werk unserer beiden Preisträger Lücken im Deich füllen - wenn es denn welche gäbe", sagt Dannenberg augenzwinkernd. Er bezeichnete die Arbeit von Fischer und Ehrhardt als ein "absolut preiswürdiges, und in vielerlei Hinsicht auch monumentales Werk".

Die beiden Preisträger bedankten sich herzlich beim Kuratorium, ihren Unterstützern und Wegbegleitern, ihren Lesern und den anwesenden Gästen. Dr. Michael Ehrhardts Dank galt außerdem noch seinen Eltern: "Sie haben mir die Geschichte meiner Heimat so interessant vermittelt, dass sie mich seitdem nicht wieder losgelassen hat."

Zum ersten Mal wurde der Hermann-Allmers-Preis im Jahr 1957 verliehen. Bis 2010 wurde nur der Einzugsbereich des Heimatbundes "Männer vom Morgenstern" auf der östlichen Weserseite berücksichtigt, dann kam der "Rüstringer Heimatbund" hinzu. Beide Heimatbünde wurden von dem berühmten Cuxhavener Marschendichter Hermann Allmers selbst gegründet.

Der Preis wird alle zwei Jahre von den Städten Bremerhaven und Cuxhaven, den Landkreisen Cuxhaven und Wesermarsch sowie vom Heimatbund "Männer vom Morgenstern" und dem "Rüstringer Heimatbund" vergeben. Er ist mit 3000 Euro dotiert.

Bei der Auswahl der Preisträger konzentriert sich das Kuratorium auf die Würdigung besonderer Leistungen auf den Gebieten, die der Heimatbund "Männer vom Morgenstern" und der "Rüstringer Heimatbund" ihren Satzungen nach ebenfalls zu ihren Aufgaben zählen, namentlich "die Heimat, ihre Geschichte und Natur erforschen; die Kultur und Natur der Heimat pflegen und schützen; die niederdeutsche Sprache lebendig erhalten; die familienkundliche Forschung unterstützen und das Schrifttum dieser Bereiche besonders fördern".

Norbert Fischer

Prof. Dr. Norbert Fischer ist Volkskundler sowie Sozial- und Kulturhistoriker und arbeitet unter anderem als Honorarprofessor am Institut für Volkskunde und Kulturanthropologie der Universität Hamburg

Promotion in Sozial- und Wirtschaftsgeschichte mit der Arbeit "Vom Gottesacker zum Krematorium. Eine Sozialgeschichte der Friedhöfe in Deutschland seit dem 18. Jahrhundert."

Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Küstengeschichte und -kultur, norddeutsche Regionalgeschichte, Landschaftsgeschichte, Geschichte von Tod und Gedächtniskultur

Michael Ehrhardt

Dr. Michael Ehrhardt ist als Historiker seit 2000 wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Landschaftsverband Stade

Er promovierte 1999 in Hamburg mit einer Arbeit über die Geschichte der Börde Selsingen zum Doktor der Philosophie

Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören unter anderem die Regional-und Lokalgeschichte des Elbe-Weser-Raums, Niedersachsens und Ostpreußens; Mongraphien zur Geschichte einzelner Dörfer und Regionen sowie zur Geschichte der Deiche im Alten Land, im Land Wursten und an der Unterweser

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