
Helios Cuxhaven: Klare Regeln für Intensivstation
CUXHAVEN. In der Helios-Klinik Cuxhaven haben Geschäftsleitung, Betriebsrat und der zuständige Chefarzt über das "Belegungsmanagement" der Intensivstation eine Vereinbarung getroffen und diese in einem internen Dokument festgeschrieben.
Damit werde die Besetzung an die aktuellen gesetzlichen Gegebenheiten angepasst, heißt es aus dem Krankenhaus auf Anfrage aus unserer Zeitung. Gemeint ist damit die so genannte Pflegepersonal-Untergrenzen-Verordnung. Auf Intensivstationen darf derzeit eine Pflegekraft in der Tagschicht maximal 2,5 und nachts maximal 3,5 Patienten versorgen. Zum 1. Januar 2021 wird dieses Quote verbessert: auf zwei beziehungsweise drei Patienten.
Die Versorgung intensivpflichtiger Patientinnen und Patienten sei auch weiter gewährleistet, so eine Krankenhaus-Sprecherin: "Im Jahresdurchschnitt ist die Verfügbarkeit von Intensivbetten jederzeit gegeben."
Verlegung immer in Risiko
"In Einzelfällen" seien auch bisher schon schwerkranke Personen in Partner-Kliniken verlegt worden - die Gründe dafür seien unterschiedlich und nicht ausschließlich auf Bettenknappheit zurück zu führen. Regelmäßig würden aber auch Patienten aus den umliegenden Krankenhäusern zur intensivmedizinischen Therapie nach Cuxhaven verlegt. In Zeiten knapper intensivmedizinischer Ressourcen (sprich: wenig Personal) sei dieses Vorgehen "notwendig und standardisiert".
Solche Transporte - ob per "Intensivtransportwagen" oder Intensivhubschrauber - stellten grundsätzlich ein Risiko für die Kranken dar, daher würden diese sorgfältig abgewägt uns es werde je nach Einzelfall entschieden.
Abmeldung nicht vorgesehen
Grundsätzlich sei es auch künftig nicht vorgesehen, die Intensivstation bei den Rettungsleitstellen abzumelden, auch nicht, wenn alle Betten belegt seien. Für Notfälle stehe ein zusätzliches Bett bereit, sodass die Versorgung sichergestellt werde. Den Versorgungsauftrag für die (älter werdende) und durch Touristen vor allem im Sommer stark anschwellende Cuxhavener Bevölkerung sieht die Klinik in ihrer Antwort auf einen Fragenkatalog unserer Zeitung als gewährleistet an. Dieser sei im übrigen unabhängig von der Zahl der Intensivbetten.
Um Patientinnen und Patienten nach Operationen versorgen zu können, werde dafür stets ein "intensivmedizinisches Kontingent" vorgehalten und bedarfsweise angepasst. Dieses Kontingent solle auch ausreichen, wenn künftig das Programm aus dem Helios-Seehospital Sahlenburg hinzukomme: Wenn bekannt sei, dass hinterher eine intensivmedizinische Versorgung erforderlich sei, seien diese Eingriffe schon seit Jahren am Standort in der Sahlenburger Chaussee durchgeführt worden.
Stellen sind ausgeschrieben
Die belastende Arbeit auf Intensivstationen kann und möchte nicht jede und jeder ausführen. Zur Personalsuche berichtet die Klinik, dass alle zu besetzenden Stellen der Intensivstation derzeitig öffentlich ausgeschrieben seien: "Wir sind zuversichtlich, diese trotz der herausfordernden Bewerberlage bis zum Sommer dieses Jahres adäquat und vollumfänglich zu besetzen."
Bessere Arbeitsbedingungen bedeuten dabei sicherlich auch eine bessere Positionierung im Konkurrenzkampf um Fachkräfte. Auf Anfrage zeigt sich der Betriebsrat, der sich für den Schutz der Beschäftigten eingesetzt hatte, mit der geschlossenen Vereinbarung zufrieden.