Der Impfstoff von BioNTech wird rationiert, da die Liefermenge von Corona-Impfstoffen sinkt. Foto: Kramp
Der Impfstoff von BioNTech wird rationiert, da die Liefermenge von Corona-Impfstoffen sinkt. Foto: Kramp
Corona im Kreis Cuxhaven

Zu wenig neuer Impfstoff: Was Impflinge im Kreis Cuxhaven wissen sollten

29.11.2021

KREIS CUXHAVEN. Die Nachfrage nach Corona-Impfungen steigt, aber die Liefermenge von Impfstoffen sinkt. So vertrackt ist die Lage im Kreis Cuxhaven.

Die drei mobilen Teams DRK Cuxhaven-Hadeln, DRK Wesermünde und die Johanniter in Cuxhaven sind gegenwärtig im Auftrag des Landkreises Cuxhaven zum Impfen gegen das Corona-Virus unterwegs - und sie haben alle Hände voll zu tun. Zudem besteht weiterhin die Möglichkeit sich beim Haus- oder Facharzt impfen zu lassen. Wenn es denn noch genügend Impfstoffe gibt. Was die Bestellung des BioNTech-Impfstoffes angeht, sind die Mengen derzeit gedeckelt - und wie viel tatsächlich geliefert werden kann, entscheidet sich erst noch.

Impfstofflieferung wird begrenzt

"Freies Impfen ist mit einer begrenzten Lieferung nicht möglich, Es geht nur noch per Termin - und da ist alles voll und vergeben", weiß Kreis-Pressesprecherin Kirsten von der Lieth und sie betont: "Die Impfteams tun aktuell mehr, als vertraglich vereinbart - aber es hapert am Impfstoff." Konnten bisher pro Impfteam bis zu 170 BioNTech-Vials (Injektionsfläschchen) bestellt werden, so seien es für diese Woche 143 Vials - also 16 Prozent weniger. Maximalmengen seien gestellt. Aber wie viel davon tatsächlich geliefert werden, so Kirsten von der Lieth, werde sich erst am Dienstag (30. November) zeigen. "Wir hoffen nicht auf Überraschungen", sagte sie am Montagnachmittag (29. November) auf Nachfrage unseres Medienhauses.

Erstmals auch Moderna bei Impfteams im Kreis Cuxhaven

Erstmalig werde bei den Teams auch der Impfstoff von Moderna zum Einsatz kommen. "Zur Akzeptanz können wir aber noch nichts sagen", erläutert von der Lieth. Von den Johannitern gab es allerdings die Rückmeldung, dass offensichtlich erhöhter Aufklärungsbedarf über die Wirkungen von Moderna bestehe.

Matthias von Ahnen, Inhaber der West-Apotheke und Nord-West-Apotheke in Cuxhaven, erklärt auf Nachfrage: "Ab nächster Woche gibt es pro Praxis maximal nur noch fünf sogenannte Vials. In einer Flasche sind sechs Impfdosen enthalten. Damit können die Ärzte pro Woche insgesamt 30 Impfungen mit BioNTech anbieten. Aktuell müssen wir von Woche zu Woche schauen. Bislang gab es keine Lieferschwierigkeiten, doch wie sich das weiterentwickelt steht in den Sternen."

Apotheker beklagt "schlechte Kommunikation"

Beim Moderna-Impfstoff gibt es nach Angaben des Apothekers keinerlei Engpässe. "Moderna können sie so viel bestellen wie sie wollen. Das ist nach meiner Überzeugung wirklich ein gleichwertiger Impfstoff. Es gibt sogar Untersuchungen, die Moderna in der Wirksamkeit gegenüber der Delta-Variante als minimal wirksamer beschreiben", sagt Matthias von Ahnen, der mit Blick auf das Vakzin von Moderna von einer "schlechten Kommunikation" spricht. Bei vielen Bürgerinnen und Bürgern sei der falsche Eindruck entstanden, dass Moderna schnell verimpft werden müsse, weil viele Lieferungen eng am Verfalldatum sind. Das sei aber nicht der Fall.

"BioNTech wurde viel in den Arztpraxen verwendet und Moderna in den Impfzentren. Das liegt unter anderem darin begründet, dass Moderna schwieriger zu verimpfen ist", sagt der Apotheker und kommt auf die schlichte Tatsache zu sprechen, dass in einer Flasche Moderna 20 Impfdosen enthalten sind, die innerhalb von sechs Stunden gespritzt werden müssen. "Das Verimpfen von Moderna stellt die Arztpraxen deshalb vor ein logistisches Problem." (wip/jp)

Impfstoff Moderna

Der COVID-19-Impfstoff Spikevax® (Vaccine Moderna) von Moderna erhielt Anfang Januar 2021 als einer der ersten Impfstoffe eine bedingte Zulassung in der EU. Seit dem 18. November 2021 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) diesen Impfstoff vorsorglich für die Anwendung bei Personen ab 30 Jahren

Der Impfstoff Spikevax® (Vaccine Moderna) von Moderna ist hochwirksam und verhindert bei der Mehrzahl der Geimpften eine COVID-19-Erkrankung. In den Zulassungsstudien zeigte sich, dass die Wahrscheinlichkeit, an COVID-19 zu erkranken, bei den vollständig mit Spikevax® gegen COVID-19 geimpften Personen um etwa 95 Prozent geringer war als bei den nicht geimpften Personen.

Der Impfstoff Spikevax® (Vaccine Moderna) von Moderna gilt für Personen ab 30 Jahren als ein wichtiges, sicheres und wirksames Element der Impfkampagne, insbesondere auch für die notwendigen Auffrischungsimpfungen.

(Quelle: Bundesministerium für Gesundheit)

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