Kanalschleuse in Otterndorf: Das große Ziel rückt immer näher
OTTERNDORF. Die Arbeiten auf der Riesen-Baustelle an der Hadelner Kanalschleuse schreiten sichtbar voran. Das große Ziel rückt immer näher.
Beim aktuell größten Küstenschutzprojekt des Landes Niedersachsen, dem Neubau der Hadelner Kanalschleuse in Otterndorf, kommt allmählich die Ziellinie in Sicht: Die letzte von sieben Bauphasen beginnt.
In der vergangenen Woche wurde bereits der von weitem sichtbare Turmdrehkran abgebaut. In diesen Tagen stellt der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) die neue Brücke fertig.
Auch die an die Brücke östlich und westlich anschließenden Straßen sind weitgehend fertig, so dass die Straße ab sofort wieder in ihrem ursprünglichen Verlauf über die neue Schleuse für den öffentlichen Verkehr zur Verfügung steht.
Fertigstellung im April 2022
Geplanter Termin für die Fertigstellung der Schleuse ist weiterhin April 2022. "Aktuell liegen wir im Zeitplan", sagt Bauingenieur Andreas Kosch. Als Projektleiter beim NLWKN hat er den Überblick und sorgt er dafür, dass alles klappt wie am Schnürchen.
Ab dem 15. September wird die Behelfsbrücke zurückgebaut. Anschließend können die Reste des alten Binnenhaupts abgebrochen werden. Erst danach beginnen die Rammarbeiten für die Flügelwände aus Stahl-Spundbohlen zur Kanalseite.
Parallel wird der Stahlwasserbau - drei blaue Portale und Hubtore - zur Baustelle geliefert und montiert. Ende September und im Oktober sollen zuerst die Stahlfüße der blauen Portale zur Baustelle geliefert und aufgestellt werden. Danach erfolgt der Antransport der drei Hubtore und das Einsetzen mit einem mobilen 350-Tonnen-Kran in die drei Schleusenhäupter.
Abschließend werden die Portalriegel mit bereits werkseitig ausgerüsteter Antriebs- und Elektrotechnik zur Baustelle gebracht und auf die Portalfüße der drei Schleusenhäupter aufgesetzt.
Doppelte Deichsicherheit
Die zwei etwa 50 Tonnen schweren Hubtore des Außen- und Mittelhaupts bilden die doppelte Deichsicherheit - wichtig für den Küstenschutz. Das Tor des Binnenhauptes ist mit rund 27,5 Tonnen deutlich kleiner und dient neben dem Schleusen auch zur Abflussregulierung des Sielzugs, also zur Entwässerung des Hadelner Kanals bei Tideniedrigwasser.
Seit fast drei Jahren wird an der Mündung des Kanals an der neuen Schleusenanlage gearbeitet, mit der eine Schwachstelle innerhalb der Küstenschutzlinie des Hadelner Landes zukunftssicher geschlossen werden soll.
Umsonst ist das Projekt nicht zu haben: Rund 30 Millionen Euro kostet der Neubau der Hadelner Kanalschleuse. (red/man)