Fähre nach Brunsbüttel

Kenner hält Elbefähre für rentabel

29.05.2018

CUXHAVEN. Das Thema Elbefähre ist nicht tot. Auf beiden Seiten der Elbe wird wieder intensiver darüber diskutiert, wie die Linie wiederbelebt werden kann. Von Thomas Sassen

Ganz besonders in Brunsbüttel, wo in zwei Wochen ein neuer Bürgermeister gewählt wird. Ein Kandidat, Dietrich Wienecke, parteiloser Buchhändler am Ort, hat das Thema ganz oben auf seine Wahlkampf-Agenda geschrieben.

Das Thema Elbefähre ist nicht tot. Auf beiden Seiten der Elbe wird wieder intensiver darüber diskutiert, wie die Linie wiederbelebt werden kann. Ganz besonders in Brunsbüttel, wo in zwei Wochen ein neuer Bürgermeister gewählt wird. Ein Kandidat, Dietrich Wienecke, parteiloser Buchhändler am Ort, hat das Thema ganz oben auf seine Wahlkampf-Agenda geschrieben.

Am Montag hat er über die Chancen für die Fähre mit Hans-Heinrich Ahlers, dem früheren Cuxport-Geschäftsführer, gesprochen. Ahlers arbeitet inzwischen als selbstständiger Unternehmensberater, verfügt über beste Kontakte in die Hafen- und Schifffahrtsbranche und lebt in Marne, nur 15 Kilometer von Brunsbüttel entfernt. Als Elb Link vergangenes Jahr zum zweiten Mal in Konkurs ging, beriet Ahlers die in Brunsbüttel ansässige Spedition Kruse, die großes Interesse an der Fährlinie hat. So kam der heute 67-Jährige zum neuen „Job“ als Promoter für die Fähre, den er inzwischen als Hobby betreibt.

Es gebe gute Chancen, die dringend benötigte Linie wieder in Gang zu bekommen, meinte Ahlers gestern auf Nachfrage unserer Zeitung. Er sei mit Investoren aus Hamburg im Gespräch, die das benötigte Startkapital von zwei bis drei Millionen Euro mitbringen würden. Ahlers ist davon überzeugt, dass sich der Fährbetrieb rechnet, im Sommer sowieso, aber auch im Winter wegen der vielen Lkw, die derzeit stundenlange Wartezeiten in Wischhafen und Glückstadt in Kauf nehmen müssten. „Wir haben uns die Zahlen genau angeguckt – das Ding rechnet sich!“, ist Ahlers überzeugt. Deshalb hat er schon vor Monaten eine Arbeitsgruppe zusammengetrommelt, die sich regelmäßig trifft. Als Betreiber ist eine Cuxhavener Reederei im Gespräch. Die Gespräche wurden vertraulich geführt. Durch die anstehende Bürgermeisterwahl in Brunsbüttel wird das Thema öffentlich. Nachdem der Cuxhavener Rat Oberbürgermeister Ulrich Getsch im Dezember 2017 beauftragt hatte, die Chancen für einen Neustart auszuloten und auch aufseiten des Landes Niedersachsen grundsätzlich Unterstützung signalisiert wurde, blieb man auf der anderen Elbseite eher in Deckung. Ahlers sieht nun das Land Schleswig-Holstein am Zuge. „Wir brauchen eine Bürgschaftszusage als vertrauensbildende Maßnahme für die Investoren“, sagt Ahlers und ergänzt: „Die Schiffe sind nicht das Problem.“ Ein Neustart 2019 müsste zu schaffen sein. Vielleicht gelinge es noch 2018 den Betrieb aufzunehmen, möglicherweise mit der „Grete“, die noch beschäftigungslos in Wewelsfleth liege.

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