Georg Scheffler, Heidi Junge, Christoph Arp und Winfried Netzlaff (v.l.) gehören zum Team, das immer dienstags bereitsteht, um beim DRK gut erhaltene Kleidung herauszugeben. Die Arbeit in der Notunterkunft hat sie zusammengeschweißt. Foto: Reese-Winne
Georg Scheffler, Heidi Junge, Christoph Arp und Winfried Netzlaff (v.l.) gehören zum Team, das immer dienstags bereitsteht, um beim DRK gut erhaltene Kleidung herauszugeben. Die Arbeit in der Notunterkunft hat sie zusammengeschweißt. Foto: Reese-Winne
Soziales

Kleiderkammer beim DRK-Cuxhaven wieder geöffnet

von Maren Reese-Winne | 14.12.2018

CUXHAVEN. Das Deutsche Rote Kreuz hat in Cuxhaven seine Kleiderkammer wieder eröffnet: Einmal in der Woche, immer dienstags, kann in der Meyerstraße 49 in einer großen Auswahl an Kleidungsstücken für Kinder und Erwachsene gestöbert werden. Damit lebt auch ein Teil der Notunterkunft in der Altenwalder Kaserne fort.

Denn das gesamte Team der Ehrenamtlichen hat schon dort zusammengearbeitet. "Das hat uns zusammengeschweißt", sagen die Aktiven. Nur zwei kommen aus der Stadt Cuxhaven, die anderen aus Hadeln.

Spätsommer 2015: Der Flüchtlingsstrom, der Deutschland erreicht, wird immer größer. Die Bundesländer müssen zusehen, wie sie die Menschen verteilen. So rückt das Sommerlager in Müggendorf (Otterndorf) ins Blickfeld des niedersächsischen Innenministeriums. Es wird zum Notquartier. Wohlgemerkt: Es ist kein Sommer wie der des Jahres 2018. Es ist kalt und nass, die Menschen brauchen warme Sachen. Und die werden in Massen abgegeben, wie sich Georg Scheffler erinnert. Die Kleiderkammer in Otterndorf wird innerhalb von Stunden aufgebaut. "Als das Camp geschlossen wurde, gingen alle Sachen und wir Helfer übergangslos nach Altenwalde über."

Die Erfahrungen, die sie dort gesammelt haben, kommen jetzt in Cuxhaven zum Tragen. Die Kleiderkammer hat dort eine alte Tradition; nachdem die Vorgängerinnen und Vorgänger aus Altersgründen aufgehört hatten, hatte es eine kleine Pause gegeben. Nun sind die Räume hell und freundlich hergerichtet, mehr Licht fällt herein, im kleinen Wartezimmer stehen Stühle.

Nicht nur Kleidung

"Wir bieten die Ware getrennt nach Männern und Frauen/Kindern an", erzählt Heidi Junge. Auch Spielsachen, Sportartikel, Fahrradhelme oder Inliner liegen in den Regalen. Alles Spenden, die beim DRK abgegeben und vom Hausmeister Erwin Wächter entgegen genommen worden sind - "er ist unsere gute Seele", bemerken die Ehrenamtlichen.

Eingelassen werden Personen, die ihre Bedürftigkeit nachweisen können - etwa durch Ausweise der Tafel, der Diakonie oder des Sozialkaufhauses Altenwalde, durch Renten- oder Hartz- IV-Bescheide. Damit jeder mal zum Zuge kommt, kann die Kleiderkammer nur einmal pro Monat besucht werden.

Bezahlt werden muss nichts - "ein Lächeln reicht", versichert Georg Scheffler, der zusammen mit Klaus Witt die Leitung übernommen hat. Und auf einmal wird er ganz weich: "Wenn da die Kinder mit strahlenden Augen stehen - ach, das ist unvergleichlich."

Das Team, zu dem neben Georg Scheffler und Klaus Witt Christoph Arp, Heidi Junge, Winfried Netzlaff, Gaby Uthes, Hildegard Hülsenberg und Anne Scheffler gehören, trifft sich montags und donnerstags zum Sortieren und dienstags zur Ausgabe. Sie alle freuen sich auf den Kontakt zu den Leuten. "Wir sind für alle offen."

Mundpropaganda funktioniert

Die ganze Stadt hat Winfried Netzlaff mit seinem Fahrrad abgefahren, um Handzettel zu verteilen. "Den Rest macht die Mundpropaganda", lächelt er.

Allen ist es außerdem ein besonderes Anliegen, darum zu bitten, dass nur gewaschene und gut erhaltene Textilien abgegeben werden - aus Respekt vor ihnen und den Menschen, die diese Hilfe in Anspruch nehmen.

In Kürze

Kleiderkammer des DRK Cuxhaven, Meyerstraße 49.

Ausgabe immer dienstags von 14.30 bis 17 Uhr (bitte Nachweis der Bedürftigkeit bereithalten).

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Maren Reese-Winne

Redakteurin
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

mreese-winne@no-spamcuxonline.de

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