Eines der fünf Fährschiffe auf der Linie Wischhafen Glückstadt: die "Ernst Sturm". Foto: Redaktion
Eines der fünf Fährschiffe auf der Linie Wischhafen Glückstadt: die "Ernst Sturm". Foto: Redaktion
Umweltfreundliche Nachfolge

Kreis Cuxhaven: Reederei FRS steuert künftig die Elbfähre

20.08.2020

WISCHHAFEN. Das ist eine Überraschung: Die im schleswig-holsteinischen Flensburg beheimatete Reederei FRS übernimmt die Elbfähre Glückstadt Wischhafen.

Damit tritt FRS als familiengeführtes Unternehmen mit über 150-jähriger Firmengeschichte die Altersnachfolge der norddeutschen Fährlinie an. Das teilte Geschäftsführerin Birte Dettmers jetzt mit. Zu FRS gehören auch die in Norddeutschland bekannten Reedereien FRS Helgoline mit ihrer Katamaran-Verbindung von Hamburg über Cuxhaven nach Helgoland sowie die FRS Syltfähre als  Ganzjahresanbindung an Sylt. Dettmers: FRS freut sich auf die neue Aufgabe und setzt auf eine weiterhin konstante und erfolgreiche Fortführung des ganzjährigen Fährbetriebs zwischen Glückstadt und Wischhafen. 

Fährschifffahrt

Die jahrzehntelangen Erfahrungen von FRS im Bereich Fährschifffahrt, sowohl im Urlaubersegment als auch im gewerblichen Verkehr, könnten optimal eingebracht werden, so Dettmers. Durch die Frachtkunden der Syltfähre gebe es bereits viele gemeinsame Kunden. Großes Potenzial sieht die Reederei zudem im Bereich der Kombitickets mit der Elbfähre und der FRS Syltfähre sowie der FRS Helgoline.

In einer Mitarbeiterversammlung am 19. August wurde die Belegschaft über den anstehenden Eignerwechsel informiert. FRS wird die Geschäfte zeitnah übernehmen und die Unternehmensphilosophie fortführen, versprach die neue Geschäftsführung.

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Geschäftsführung

Die Geschäftsführung bei FRS übernimmt die Schleswig-Holsteinerin Birte Dettmers und der Niedersachse Tim Kunstmann; beide leiten seit Jahren in gleicher Funktion unter anderem die Tochterunternehmen FRS Helgoline und FRS Syltfähre. Die neue Führung begrüßt, dass die derzeitige Geschäftsführerin Hildegard Both-Walberg in der Anfangszeit noch beratend zu Seite steht. "Wir freuen uns, mit FRS ein ebenfalls familiengeführtes Traditionsunternehmen gefunden zu haben, das die Elbfähre in unserem Sinne weiterführen kann und zudem das Potenzial hat, das Unternehmen weiterzuentwickeln," so Both-Walberg.

Antriebe umweltfreundlich

FRS wird vermutlich nicht lange mit den alten Schiffen weiterfahren, sondern versuchen auf umweltfreundliche Antriebe umzustellen. Denn die FRS stellt die Verantwortung gegenüber der Umwelt und der Regionen, in denen die Reederei ihre Geschäfte betreibt, immer wieder heraus. Neue Antriebsmodelle, Umbauten von Motoren, alternative Treibstoffe - all diese Entwicklungen verfolgt FRS intensiv und setzt bereits in zahlreichen Verkehren auf umweltfreundliche Antriebstechniken. Mit dem Tochterunternehmen Weiße Flotte betreibt FRS batteriebetriebene Solarschiffe in Berlin und Wolfsburg, die FRS Syltfähre setzt seit November 2019 zusätzlich auf eine LNG angetriebene Fähre nach Sylt. 

Offshore-Versorgungsschiffe

Darüber hinaus betreibt FRS mit den Tochterunternehmen FRS Windcat Offshore Logistics Offshore-Versorgungsschiffe und ist somit Teil der Energiewende Deutschlands. Dabei sind die Offshore Schiffe von FRS mit hohen Geschwindigkeiten bei zeitgleich geringem Verbrauch die effizientesten in ihrem Segment. Bei entsprechender Planungssicherheit wäre FRS sehr interessiert, das vorhandene Know-how in die Entwicklung potenziell neuer Schiffe mit umweltfreundlichen Antrieben für die Elbfähre voranzutreiben, so Dettmers in einer Pressemitteilung. Hier spiele jedoch der Zeitplan des Ausbaus der A 20 eine entscheidende Rolle. (red/tas)

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