
Lüdingworth: Ein Dorf feiert seine Feuerwehr
LÜDINGWORTH. "Da fehlen mir die Worte", sagte Ortsbrandmeister Dennis Joost angesichts der vielen geschmückten Festwagen und Menschen auf dem Parkplatz hinter dem Norddeutschen Hof.
Es war der Höhepunkt des Begeisterungstaumels, der drei Tage lang ganz Lüdingworth erfasst hatte.
Den Feierlichkeiten zum 125. Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Lüdingworth ging der Kommersabend mit Essen, Musik und Tanz voraus. Vereine und Vertreter aus Verwaltung und Politik gaben sich die Ehre. Der Saal in Janssens Tanzpalast war in "feuerlich"-festliches Rot getaucht. Ortsbrandmeister Joost bedankte sich bei allen Unterstützern der drei Superfesttage.
27 Einwohner waren es, die am 8. Mai 1894 im damaligen Boln'nschen Gasthof die Lüdingworther Feuerwehr aus der Taufe gehoben hatten. "Wo alle rausrennen, da geht Ihr hinein", lobte Pastorin Astrid Friedrich den Einsatz der Wehr. "Der Rat der Stadt hat für die Belange der Feuerwehr immer ein offenes Ohr, weil die Haltung der Wehr auf einem hohen Niveau Bürgersinn und Verantwortung zeigt", sagte Cuxhavens Oberbürgermeister Dr. Ulrich Getsch. Ortsbürgermeister Thomas Brunken stellte die Aktivitäten der Feuerwehr - von "Ründ üm de Kark" bis zum "Osterfeuer" heraus. Er bedauerte, dass es der Feuerwehr an Nachwuchs mangele; "da ist wohl ein Knick im Schlauch", setzte er augenzwinkernd in Feuerwehr-Sprech hinzu. Zwei Tage lang tobte der Bär vorm Feuerwehrhaus und im Festzelt. Der Sonnabendnachmittag gehörte den Familien. In Jenny Brockelmanns "Fliegendem Kindertraum" konnten die Lütten vom Boden abheben. Am Abend wurde im Festzelt abgefeiert, für brandheiße Stimmung sorgte die Band Aquacity.
Ein gemeinsamer Gottesdienst läutete den Sonntag ein. Absoluter Höhepunkt war der Festumzug. 23 bunt geschmückte Wagen befreundeter Feuerwehren und Vereine samt "Fußvolk" schlängelten sich unter fröhlichem Sirenengeheul durch den Ort. Dazu gesellten sich ungezählte Bollerwagen und drei Spielmannszüge. Wer nicht mitlief, säumte den Weg als Zaungast. "Diese drei Tage werden mir unvergessen bleiben", sagte Dennis Joost bewegt. Das wird vielen Menschen so gehen.
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Von Joachim Tonn