Krauses Laichkraut so weit das Auge reicht hat sich in den zurückliegenden Wochen im Schleusenpriel bei der Hermine massenhaft ausgebreitet. Foto: Potschka
Krauses Laichkraut so weit das Auge reicht hat sich in den zurückliegenden Wochen im Schleusenpriel bei der Hermine massenhaft ausgebreitet. Foto: Potschka
Umwelt

Massenhaft Laichkraut im Schleusenpriel in Cuxhaven: Gibt es einen Grund zur Sorge?

von Jens Potschka | 14.06.2021

CUXHAVEN. Eine Wasserpflanze im Cuxhavener Schleusenpriel hat sich in den vergangenen Tagen stark ausgebreitet. Das steckt dahinter.

Mit den steigenden Temperaturen und den Urlaubern, die in diesen Tagen zunehmend das Cuxland ansteuern, ist auch Cuxhavens City wieder stärker frequentiert. Den Flaneuren, die nach ihrem Einkaufsbummel, rund um den Schleusenpriel bei der Hermine entspannen, dürfte dabei auffallen, dass sich in den vergangenen Tagen eine Wasserpflanze in dem stillen Gewässer stark ausgebreitet hat.

Wasser trotzdem klar

Dabei handelt es sich um das sogenannte Krause Laichkraut - auf Lateinisch "Potamogeton crispus" genannt. "Das Krause Laichkraut ist eine heimische, weit verbreitete Pflanze, die zwischen Mai und September in meso- bis hypertrophen stehenden oder langsam fließenden Gewässern in Wassertiefen zwischen 0,3 bis 4 Meter vorkommt", heißt es dazu in einer Stellungnahme aus dem Cuxhavener Rathaus. Im Übrigen sei das Wasser im Schleusenpriel - in dem bis vor einigen Jahren in den Sommermonaten ein großer Springbrunnen die Blicke der Besucher auf sich zog - ganz klar.

"Wildtiere bitte nicht füttern"

"Gerade in den Sommermonaten kann es zu solchen Phänomenen kommen. Das gilt auch für den kleinen Teich am Lichtenbergplatz sowie für die Teichanlage im Döser Seekurpark", sagt Martin Adamski. Der Dezernatsleiter gibt auf Anfrage unserer Zeitung jedoch Entwarnung: "Es handelt sich bei dem Krausen Laichkraut nicht um eine Algenart, die dem Wasser auf Dauer den Sauerstoff entziehen würde. Wir können sogar froh sein, dass wir das Laichkraut haben, denn diese Pflanze produziert Sauerstoff und speichert diesen in ihrer Biomasse."

System in Gefahr

In diesem Zusammenhang weist der Fachmann noch einmal auf die Schilder im Bereich der städtischen Gewässer hin, die das Füttern von Wildtieren untersagen. Bürger, die Möwen oder Enten fütterten, brächten das ganze System in Gefahr. Unter anderem über die Ausscheidungen der Tiere würden sich die Nährstoffe in den Teichen anreichern.

"Dabei wird viel Sauerstoff verbraucht und das Risiko des Algenwachstums steigt immens an", weiß Martin Adamski aus Erfahrung und fügt hinzu: "Irgendwann haben die Tiere keinen Sauerstoff mehr. Dann kann es sogar dazu kommen, dass Fische verenden. Man ist deshalb gut beraten, bei den Wildtieren nicht zuzufüttern. Die kommen selber ganz gut klar. Lediglich in extrem kalten Wintern kann das Füttern von Wildtieren Sinn machen."

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Jens Potschka

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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