Altenbrucher Deich: Der Altenbrucher Ortsrat kritisiert die Städte Cuxhaven und Otterndorf, die die versprochenen Kontrollen am Deichabschnitt zwischen Altenbruch und Otterndorf angeblich nicht durchgeführt haben. Der Deichschäfer klagt über massive Probleme mit uneinsichtigen Touristen. Foto: Sassen
Altenbrucher Deich: Der Altenbrucher Ortsrat kritisiert die Städte Cuxhaven und Otterndorf, die die versprochenen Kontrollen am Deichabschnitt zwischen Altenbruch und Otterndorf angeblich nicht durchgeführt haben. Der Deichschäfer klagt über massive Probleme mit uneinsichtigen Touristen. Foto: Sassen
Auch Kritik an Stadt Cuxhaven

Erkenntnis in Altenbruch: Massentourismus bringt Probleme

08.09.2021

ALTENBRUCH. Der Altenbrucher Ortsrat hat sich auf seiner letzten Sitzung vor der Kommunalwahl mit dem zunehmenden Verkehr, dem Neubaugebiet und den Sorgen eines Schäfers beschäftigt.

Es war die letzte Sitzung des Altenbrucher Ortsrates vor der Kommunalwahl am Sonntag und deshalb wurde noch einmal ordentlich darum gerungen, bei den zahlreich anwesenden Bürgern zu punkten. Im Mittelpunkt stand die Frage, mit welchen Maßnahmen die Verkehrsbelastung in der Wehldorfer Straße und der Bahnhofstraße reduziert werden kann.

Nach einer zähen Debatte konnte sich Peter Altenburg (Die Cuxhavener) am Ende gegen die Mehrheitsfraktion der CDU durchsetzen und seinen Ergänzungsantrag durchbringen. Danach sollen Pflanzkübel auf der Bahnhofstraße zur Geschwindigkeitsreduzierung beitragen. Außerdem soll die Geschwindigkeit auf der Wehldorfer Straße bis zur Hofstelle Binder (dort befindet sich eine unübersichtliche S-Kurve) sowie im Bereich Hahn-Blink, einer Hofstelle Krohn, auf 50 Stundenkilometer begrenzt werden. Dem Wunsch nach einem beidseitigen Fahrradstreifen erteilte Antje Mester als Vertreterin der Verwaltung von vornherein eine Absage. Das gebe die Straßenverkehrsordnung nicht her.

Rasen: Fehlverhalten ahnden

Die CDU hatte ebenfalls einen Antrag gestellt, der allerdings sehr allgemein blieb, in dem es hieß, die Verwaltung möge prüfen, wie der Verkehrsfluss auf den Straßen im Ortskern von Altenbruch sicherzustellen und Fehlverhalten von Autofahrern zu ahnden sei.

Dabei gilt im gesamten Ort bereits Tempo 30. Dennoch gibt es zahlreiche Klagen von vom Verkehr genervten Anwohnern. Insbesondere der Bereich Bahnhofstraße ist durch das beschlossene Neubaugebiet "Südlich Wehldorfer Straße" mit geplanten 51 Wohneinheiten, das die IDB im kommenden Jahr erschließen will, noch einmal deutlich stärker betroffen. Daher beantragte Peter Altenburg, das Gebiet nicht nur vom Norden von der Wehldorfer Straße, sondern auch von der Straße "Über der Braake" (hinter Autohaus Nübel) für den Autoverkehr anzubinden. Derzeit ist dies nur durch einen Weg für Radfahrer und Fußgänger geplant.

Generelles Hundeverbot am Deich

Eindringlich erinnerte Ortsbürgermeister Hans-Jürgen Umland an die Einhaltung des geltenden generellen Hundeverbots im Bereich des Deichwegs zwischen Altenbruch und Otterndorf. Mit Ausnahme des Grünstrands (rechte Seite) ist das Mitführen von Hunden verboten, auch an der Leine oder im Anhänger. Hintergrund sind die massiven Probleme, die der noch tätige Schäfer Kroogmann seit einiger Zeit mit der wachsenden Zahl von Radfahrern und Spaziergängern in diesem Bereich hat, die Schafen nachstellen und die Herde durcheinanderbringen, oft nur, um ein Foto oder Video mit den Tieren zu ergattern. Inzwischen hat der Schäfer das Handtuch geworfen und seine Herde an einen Nachfolger verkauft, der das Geschäft ab Herbst dieses Jahres sogar ohne Pachtvertrag mit dem Otterndorfer Deichverband fortsetzen will.

Kritik an der Stadt Cuxhaven

Sehr verärgert war insbesondere die CDU-Fraktion, dass die Stadt Cuxhaven ihr Versprechen für ernst zu nehmende Kontrollen nicht eingelöst hätte und stattdessen nur im Strandabschnitt die Strandkassierer mit der Aufgabe betraut habe, die dafür aber nicht zuständig seien. Für ein Jahr aussetzen möchte Michael Habben (CDU) die Bepflanzung von Blumenkästen an den Brückengeländern im Ort, nachdem diese im zurückliegenden Sommer mehrfach von Unbekannten beschädigt und geplündert worden waren.

Das Geld - knapp 2000 Euro aus Mitteln des Ortsrates - könnte an anderer Stelle sinnvoller eingesetzt werden, meinte Habben. Die endgültige Entscheidung soll aber dem neuen Ortsrat überlassen werden, verständigte man sich. Zum Abschluss der Sitzung verabschiedete sich Ortsbürgermeister Umland vom Ortsrat und den Bürgern.

Nach Jahrzehnten In der Politik kandidiert er nicht wieder für den Ortsrat. Bei vier weiteren Mitgliedern, die ausscheiden werden, bedankte er sich mit einem Präsent.

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