
Mit einem Festakt: Neues Hallenbad in Cuxhaven ist eröffnet
CUXHAVEN. Festakt an der Beethovenallee in Cuxhaven: Das neue Hallenbad hat nach 17-monatiger Bauzeit seine Pforten geöffnet. Zum Start findet ein öffentliches "Schnupperschwimmen" statt.
Auf diesen Tag haben nicht nur die Schulen gewartet, sondern auch Sportvereine und nicht zuletzt auch die Freizeitschwimmer, die im alten Bad Stammgäste waren: "Endlich Eröffnung!", nach dem Freitag dürfen sie in der neu errichteten Schwimmhalle an der Cuxhavener Beethovenallee ihre Bahnen ziehen. Am Sonnabend, 5. September, findet zwischen 9 und 17 Uhr ein öffentliches "Schnupperschwimmen" statt.
Zum Eröffnungsakt erschien - coronabedingt - nicht die breite Öffentlichkeit, sondern nur eine begrenzte Zahl von geladenen Gästen. Immerhin wurde auch schon am Freitag geschwommen. Nachdem Yosefina Deneff und Anton Plath die beiden Sprungtürme eingeweiht hatten, enterten ihre Vereinskollegen von der ATSC-Schwimmabteilung das Sportbecken, in dem später auch die Wasserballer vom SC Neptun ein Schau-Training absolvierten. Dem Anlass angemessen hoben Gastredner die Bedeutung und die Entstehungsgeschichte des mit einer zeitlichen Punktlandung beendeten Neubaus hervor.
Präzedenzfall aus Cuxhaven
Für Staatssekretär Enak Ferlemann, seines Zeichens auch Rats- und Kreistagsabgeordneter, ist der Neubau im buchstäblichen Sinne ein "Modellbad". Ferlemann erinnerte an Hürden, die sich mit dem Einsatz von Fördermitteln aus dem Kommunalinvestitionsprogramm (KIP) verbanden. Diese Finanzspritze, essenziell das ganze Projekt, war ursprünglich allein für Sanierungsprojekte im Bestand vorgesehen. "Als wir zu der Erkenntnis kamen, dass sanieren teurer würde als neu zu bauen, war die Katze aus dem Sack", rekapitulierte der CDU-Politiker, der bei seinem Amtskollegen im Bundesfinanzministerium vorstellig geworden war. "Davon profitiert mittlerweile eine ganze Reihe von Kommunen", betonte Ferlemann; nach seinen Worten ist das Cuxhavener Bad die Blaupause für abgewandelten KIP-Mittel-Einsatz - und für eine ebenfalls in Berlin abgesegnete intelligente Verknüpfung mit Eigenmitteln, mit welchen im Neubau an der Beethovenallee auch noch ein Lehrschwimmbecken realisiert werden konnte.
Letzteres passt zu der Bestimmung des vornehmlich dem Schulsport gewidmeten Bades, das dafür sorgen soll, dass sich auch kommende Schülergenerationen sicher im Wasser bewegen können. "Schwimmen lernen ist ganz wichtig, und das ist auch der Grund, warum sich der Landkreis mit einem nennenswerten Anteil von 67 Prozent an den Betriebskosten beteiligt", sagte Landrat Kai-Uwe Bielefeld, der offiziell in der Rolle eines der beiden Schulträger sprach, sich am Freitagvormittag aber auch zu einem eher privaten Statement hinreißen ließ: "Ich bin wirklich begeistert!"
Lob für den Bauherren
Gelungen sei der Beethovenbad-Nachfolger, das war im Laufe der Eröffnungszeremonie mehrfach zu hören, und ein Teil der Glückwünsche galt sicherlich dem ebenfalls anwesenden Architekten Paul Hooper, dem Bauunternehmer Jörn Henrik Depenbrock und dessen Bauleiter Fabian Steinhauer. Aus Sicht der Eröffnungsgäste aus Politik und Verwaltung gebührt ein Großteil des Lobes aber dem Geschäftsführer der Nordseeheilbad Cuxhaven GmbH (NC), der das Mammutprojekt Hallenbad-Neubau in der Rolle des Bauherren gestemmt hat. "Ohne ihn wäre das Bad nicht so geworden, wie wir es heute sehen", war Oberbürgermeister Uwe Santjer überzeugt. Der Landtagsabgeordnete Thiemo Röhler stieß in ein ähnliches Horn und nutzte die Gelegenheit, um ein in manchen Köpfen verhaftetes Rollenbild gerade zu rücken. Krewenkas Tätigkeit, so Röhler sinngemäß, sei eben nicht die eines Grüßonkels. Jener habe - der schwierigen Haushaltslage zum Trotz - eine Reihe von Leuchtturmprojekten für den örtlichen Tourismus verwirklicht.
"So ein Bad in der heutigen Zeit - das ist einfach ein Traum", hatte zuvor schon die Aufsichtsratsvorsitzende der Nordseeheilbad GmbH Beatrice Lohmann zu bedenken gegeben. Lohmann regte außerdem an, dem neuen Hallenbad einen Namen zu geben. Der inzwischen fast vollständig abgetragene Vorgängerbau war schließlich im Volksmund als "Beethovenbad" bekannt gewesen. Um das Andenken an jene Schwimmstätte, in der unzählige Cuxhavener ihr "Seepferdchen" gemacht haben, zu bewahren, sprach sie sich dafür aus, die bisherige Bezeichnung nicht mir nichts, dir nichts auf den Neubau zu übertragen.