Mützelfeldt veredelt Schiffs-Rohlinge

tas. - "Julia" steht in dicken weißen Buchstaben am Bug des leuchtend orange-roten Tankers, der fast den gesamten neuen Imperatorkai im Amerikahafen ausfüllt. Seit dem 13. Dezember arbeitet die Mützelfeldtwerft-Crew an dem bislang größten Schiff, das in Cuxhaven jemals gebaut bzw. ausgerüstet wurde. Knapp 160 Meter lang ist der moderne Doppelhüllen-Tanker, der schon in ein paar Wochen unter der Flagge der norwegischen Reederei Fleischer (Oslo), Chemikalien und Ölprodukte fast jeglicher Art über die Meere transportieren wird. Nach Auskunft des Junior-Chefs Mathias Howoldt (37) ist es das 32. Schiff, das in enger Kooperation mit dem 40-prozentigen Anteilseigner, der Ferrostaal AG, Essen, auf der Mützelfeldtwerft fertig gestellt wird. Aufgrund der vergleichsweise hohen Löhne in Deutschland hat sich das Cuxhavener Unternehmen schon seit 1995 auf den technisch anspruchsvollen Endausbau und die Ausrüstung kleinerer und mittelgroßer Schiffe spezialisiert, während die Kaskos (Rümpfe) in Ländern mit billigeren Löhnen, meistens in Rumänien, gebaut werden. Die Koordination liegt in den Händen von Werftchef Claus Howoldt sowie Betriebsingenieur Jürgen Hülsenberg und Junior-Chef Mathias Howoldt, der sich um Planung und Abwicklung kümmert. Das Deckshaus ist mittlerweile komplett isoliert. Estrich, Innenverkleidung und Ausbau der späteren Kabinen und Funktionsräume folgen in den nächsten Tagen. Gleichzeitig wird die Verrohrung und Installation zu den insgesamt 34 Einzeltanks (über die Hälfte aus Edelstahl) komplettiert, ebenso die gesamte Elektrik und schließlich die Elektronische Einrichtung für Brücke, Maschinenfahrstand und Überwachung der Tankzustände. Zwei Wochen vor der Probefahrt muss die Maschine ihren Probelauf bestehen. Das 9500 Kilowatt leistende Aggregat wurde werftseitig in den Rumpf gestellt, aber noch nicht angeschlossen.