Nach jahrelanger Vorbereitung: Bewegung für das Baugebiet Heringskoop in Nordleda
KREIS CUXHAVEN. Nach Monaten und Jahren der Planungen und Vorbereitungen, der Verzögerungen und Wartezeiten kommt nun endlich Bewegung in das Baugebiet Heringskoop in Nordleda.
Gutachten wurden in Auftrag gegeben, Stellungnahmen abgearbeitet. Am Mittwoch, 30. Juni, will der Gemeinderat den Bebauungsplan endgültig absegnen. Bis die ersten Bagger anrücken, wird aber noch einige Zeit vergehen.
Rund 14 000 Quadratmeter
Noch wächst das Gras in saftigem Grün auf der rund 14 000 Quadratmeter großen Fläche zwischen Kampen und Heringskoop. Man kann es noch nicht so recht glauben, dass hier in einem halben Jahr Baumaschinen das Sagen haben sollen. "Nach meinem Dafürhalten dauert das alles viel zu lange", ärgert sich Bürgermeister Eugen Böhm (CDU).
Seit der Aufstellung des Bebauungsplanes sind mittlerweile ein Jahr und 200 Tage vergangen. Die Gründe für die Verzögerungen sind vielfältig, unter anderem sorgte die Corona-Pandemie immer wieder für Stillstand. "Es war eine schwierige Geburt", bestätigt Verwaltungsvertreter Sönke Westphal.
Alle Gutachten auf dem Tisch
Doch nun liegen alle Ergebnisse, Stellungnahmen und Gutachten - vom Schallgutachten und der Baumkontrolle bis zum Bodengutachten und der "Potenzialerfassung Brutvögel" - auf dem Tisch, sodass der Gemeinderat die Weichen am heutigen Mittwoch endgültig auf Wachstum stellen kann. Von Bürgerseite gab es bislang keinerlei Einwände oder Nachfragen zu den Bauplänen.
Das geplante Baugebiet liegt an der Landesstraße 118, und zwar an der Kreuzung Bremerhavener Straße / Heringskoop. Das "Zentrum" des Ortsteils Kampen ist etwa 800 Meter vom Plangebiet entfernt. Geplant sind 13 bebaubare Grundstücke unterschiedlicher Größe. Neben den klassischen Einfamilienhäusern sind auch Doppelhäuser oder "Toskana-Villen" denkbar, wie Sönke Westphal im Ausschuss für Bau, Finanzen und Allgemeines erläuterte. Für die der Landesstraße zugewandten Grundstücke werden Lärmschutzmaßnahmen getroffen. "Aus meiner Sicht wird das aber kein großer Hinderungsgrund bei der Vermarktung sein", glaubt Bürgermeister Eugen Böhm.
Engpässe und Auftragstaus
Sönke Westphal geht davon aus, dass im Herbst mit der Ausschreibung begonnen werden kann. Aufgrund von Engpässen und Auftragsstaus bei den Baufirmen wird die Erschließung des neuen Baugebiets aber voraussichtlich erst zu Beginn des nächsten Jahres starten. Sein Tipp: "Wenn alles gut läuft, können wir in einem Jahr die ersten Bauherren am Heringskoop begrüßen."
Nur tierische Baubremser können das Projekt noch ernsthaft ins Wanken bringen: Kurz bevor die Erschließungsarbeiten beginnen, wird es noch eine Bestandsaufnahme über die Zahl der Fledermäuse geben.