
Neubauten in Altenbruch im Visier: Verwaltung legt Baustelle auf Eis
CUXHAVEN-ALTENBRUCH. Ein Neubau in Altenbruch wird überprüft. Die Baustelle wurde jetzt auf Eis gelegt. Die Bauverwaltung im Rathaus hat einige offene Fragen.
Die Nachbarn hatten sich von Anfang an gewundert über die beiden Einfamilienhaus-Neubauten. Sie sind so dicht an das kleine Flüsschen Braake gebaut worden, dass man "aus dem Küchenfenster die Angel auswerfen könnte", wie es einer flapsig formulierte. Natürlich fragten sie die Anlieger, ob bei der Baugenehmigung alles Rechtens gelaufen ist? Das wird jetzt seitens der Bauverwaltung eingehend geprüft.
Baustelle muss jetzt ruhen
Nach Informationen aus dem Rathaus ruht die Baustelle erst einmal bis auf Weiteres. Das hänge mit dem geringen Abstand zwischen dem Flussufer und den Gebäuden und mit der möglicherweise nicht ausreichenden Gründung der Gebäude zusammen. Geprüft werde nun, ob der Abstand zum Gewässer ausreicht.
Ein Kriterium sei dabei die Frage, ob ein ausreichend breiter Räumstreifen für die Unterhaltung der Braake zur Verfügung steht, was für den Unterhaltungsverband (für die Gewässer) in Otterndorf von Bedeutung ist, so die Information aus dem Rathaus. Bis zur Klärung sei das Bauprojekt auf Eis gelegt.
Bauherr nicht zu erreichen
Beim Bauherrn handelt es sich um Kemal Baran, ein Installateur- und Heizungsbaumeister aus Burgdorf bei Hannover. Er ist Geschäftsführer der Dachtec Immobilien + Vermietungs GmbH. Bislang war er auf Nachfrage nicht zu erreichen.
Häuser kosten halbe Million Euro
Die beiden in etwa baugleichen Einfamilienhäuser wurden bereits im Internet als Immobilien der Sonderklasse für den stolzen Preis von jeweils über 500.000 Euro angeboten. Der hohe Preis resultiert vermutlich aus der besonderen Lage der Immobilien.
Privatstraße zum Grundstück
Das nur über eine Privatstraße am Ende der Kanalstraße zu erreichende Grundstück ist eine ehemals von Erlen bewachsene Fläche im unmittelbaren Uferbereich der Braake. Über den Kanal wird ein großer Teil des Sietlandes entwässert. Er mündet beim Altenbrucher Hafen in die Elbe. Als Baugrundstück eignet sich dieser sogenannte Schiller eigentlich nicht, weshalb die nebenliegenden Häuser an der Kanalstraße und die gegenüberliegenden Häuser in der Altenbrucher Bahnhofstraße auch alle jeweils zur höher liegenden Straßenseite hin ausgerichtet sind.
Auf jeder Menge Sand gebaut
Dennoch hat die ausführende Firma auf eine Tiefgründung für die Wohnhäuser verzichtet und stattdessen eine Menge Füllsand aufgebracht, um den weichen Untergrund zu stabilisieren. Ob das ausreicht, wird sich zeigen. "Tagelang sind dort die Sandlaster angerollt", erinnert sich ein Nachbar aus der Bahnhofstraße, der direkt auf das Grundstück schaut. Seiner Einschätzung nach dürfte das Sandbett als Basis auf die Dauer nicht ausreichen.
Wie sich das tatsächlich verhält, wird die laufende Überprüfung durch das Bauamt ergeben. Dann wird man auch wissen, ob die Rohbauten fertiggestellt werden dürfen. Derzeit sind sie eingerüstet, sodass im nächsten Schritt vermutlich die Dachstühle gezimmert werden sollten.