Nur positive Erfahrungen gesammelt

27.02.2012

HEMMOOR. Thomas Kranenberg (51) ist freundlich, fröhlich und aufgeschlossen, mag seinen Beruf und den Umgang mit Menschen. Gleichwohl legt er aber auch Zurückhaltung an den Tag. Schließlich, so sagt er, sei er ja der Neue in einem laufenden, gut funktionierenden Betrieb und erst seit voriger Woche im Amt, da wolle er erst einmal alles genau kennenlernen.

Nach der schwungvollen Verabschiedung von Rainer Globig blieb das Büro nur wenige Tage verwaist. Seit Mittwoch voriger Woche ist der Bremervörder Thomas Kranenberg neuer Schulleiter des Gymnasiums Warstade.

Er betritt hier kein unbekanntes Terrain. Als Leiter der Studienseminar-Außenstelle Cuxhaven hat er - wenn auch nur mit Minimalstundenzahl - schon in Warstade unterrichtet und erste Eindrücke von seiner neuen Wirkungsstätte gesammelt. Nur positive, wie er schnell fröhlich hinterherschiebt.

"In den vergangenen Jahren habe ich an mehreren anderen Gymnasien unterrichtet, aber diese Schule zeichnet sich aus durch ganz starkes Engagement der Schüler, Eltern und Lehrkräfte", lobt er vor allem das hohe Maß an Identifikation mit der Schule. Dies führe zu einem positiven Lernklima und nachhaltigem Lernen, ist sich der Pädagoge sicher.

Seine Aufgabe als Schulleiter sieht er darin, vorhandene Stärken näher kennenzulernen, zu bewahren und möglichst auszubauen. Als besonders positiv empfindet er, dass das Gymnasium Warstade Ausbildungsschule in großem Rahmen für das Studienseminar Stade sowie die Außenstelle Cuxhaven sei. Das bringe auch Impulse in die Schule hinein, ist er sich sicher.

Warum er Lehrer geworden ist? Wie aus der Pistole geschossen kommt die Antwort: "Ich hatte schon während meiner Schulzeit das Gespür gehabt, Schule müsste ganz anders laufen und Lehrer anders auf Schüler zugehen." Von seiner Vorstellung, es besser zu machen, hat er sich seitdem nicht verabschiedet und nahm sich an verschiedenen Stellen dieser Herausforderung an.

Thomas Kranenberg stammt aus Herford in Ostwestfalen. Die Studienzeit absolvierte er in Münster, und weil Nordrhein-Westfalen seinerzeit Geschichtslehrern keine Anstellung mehr bot, orientierte er sich eben nach Niedersachsen. Als Referendar wirkte er in Lüneburg, war anschließend zunächst als Feuerwehrkraft in Hermannsburg tätig und erhielt seine erste Planstelle am Kreisgymnasium Wesermünde in Bremerhaven. Danach war er als Obmann des Faches Geschichte am Gymnasium Bremervörde tätig, wechselte zur damaligen Bezirksregierung Lüneburg als Fachberater für Geschichte und war nebenbei seit 2005 als Ausbilder für Geschichte und Medienpädagogik am Studienseminar Stade tätig.

Ab Februar 2009 baute er in Cuxhaven als Leiter die Studienseminar-Außenstelle für angehende Gymnasiallehrer auf. "In dieser Zeit habe ich gemerkt, dass mir eine Leitungsposition zusagt, mich fordert und ausfüllt. Dass man in diesem Bereich gestalten kann, hat mich bewogen, mich hier als Schulleiter zu bewerben", erklärt er.

Dass er nicht nur als Geschichts- und Lateinlehrer wirkte, sondern auch administrative Aufgabenbereiche und Lehrerausbildung absolvierte, hält Thomas Kranenberg für vorteilhaft für seine neue Aufgabe. Dass er dabei Kontakte von der Landeschulbehörde bis zum Schulträger aufbauen konnte, ist ebenfalls von Vorteil. Als Einzelkämpfer sieht er sich ohnehin nicht, sondern setzt auf ein funktionierendes Team und den Dialog. Und so signalisiert er seinem Kollegium Gesprächsbereitschaft durch eine angelehnte Tür.

Sein Lebensmittelpunkt ist Bremervörde. Hier lebt er mit seiner Frau, der 17-jährigen Tochter und dem 14-jährigen Sohn. Neben der Fotografie gehört der Musik seine große Leidenschaft. Allerdings mittlerweile nur mehr passiv als Zuhörer von Klassik- und Jazzkonzerten. Er kann aber auch anders: Seinen Wehrdienst leistete er als Trompeter beim Marinemusikkorps Nordsee in Wilhelmshaven ab.

Die Familie muss dieser Tage allerdings etwas zurückstecken, denn sein Terminkalender "ist rappelvoll". Thomas Kranenberg befindet sich schließlich noch in der Kennenlernphase.

Das schließt nicht nur Räumlichkeiten ein, sondern immerhin rund 900 Schülerinnen und Schüler sowie ein 70-köpfiges Kollegium. Den Eltern hat er sich per Rundbrief bereits vorgestellt und signalisiert darin die Hoffnung "auf eine konstruktive, vertrauensvolle Zusammenarbeit".

Von Wiebke Kramp

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