
Offenes Wildgewässer Elbe: Hier ist die DLRG Cuxhaven im Einsatz
CUXHAVEN. Für Strömungsretter der DLRG-Ortsgruppe Cuxhaven geht es bei Einsätzen manchmal sogar hoch hinaus.
Über 20 Alarmierungen haben die Strömungsretter der DLRG-Ortsgruppe Cuxhaven in diesem Jahr erhalten. Dann hieß es zum Beispiel "Personen im Wasser". Sind Menschen in Not, rücken die Ehrenamtlichen so schnell es geht aus. Das erfordert regelmäßiges Training und vor allem gute und sichere Ausrüstung. Ausrüstung, die jedoch viel Geld kostet und dringend erneuert werden muss.
Das Team besteht aktuell aus acht ausgebildeten Strömungsrettern. Einer von ihnen ist der 22-jährige Sören Schwerz. Mitglied bei der DLRG-Ortsgruppe Cuxhaven ist er bereits seit seinem fünften Lebensjahr.
Die Cuxhavener Ortsgruppe war zwischen 2004 und 2006 einer der ersten Organisationen überhaupt, die in Deutschland eine Einsatzgruppe in Sachen Strömungsrettung stellen konnte. Die Ausbildung erfolgte damals noch in Österreich. Heute in Bremerhaven oder Hildesheim.
Dabei wird in mehreren Lehrgängen alles trainiert, um für den Notfall vorbereitet zu sein. "Mit der vier Knoten schnellen Elbe vor der Tür haben wir schließlich ein eigenes Strömungsgewässer vor der Tür. Man kann schon fast sagen, ein offenes Wildgewässer", so Schwerz.
Trainiert werden das Durchqueren von Strömungsgewässern oder das Abseilen von Brücken. Seiltechnik, Absichern eines Ufers, Vermisstensuche und die Rettung auf See - sowohl bei Tag als auch bei Nacht - gehören ebenfalls zu ihrem Bereich.
Zum Einsatz kommen sie zum Beispiel im Winter im Bereich der Eisrettung. Im Sommer, wenn Touristen oder Einheimische bei Wattwanderungen plötzlich vom auflaufenden Wasser überrascht werden, Personen beim Schwimmen die Strömung unterschätzen, oder sich in größte Gefahr begeben, wenn sie über den Leitdamm klettern, um dort, wo die Strömung tobt, zu baden. Und auch beim Katastrophenschutz, zum Beispiel bei Elbhochwasser, unterstützen sie.
Nicht nur am Boden, auch in luftiger Höhe arbeiten die Strömungsretter - bei der sogenannten hubschraubergestützten Wasserrettung. "Wir sind da sehr dankbar für die gute Zusammenarbeit mit dem Marinefliegergeschwader 5 (MFG 5) und den Seenotrettern, ohne die wir zum Beispiel die Winsch-Übungen nicht durchführen könnten."
Darüber hinaus sichern die Strömungsretter aber auch Veranstaltungen wie den Kitesurf-Contest "Hängt ihn höher" oder den "Giants Run" in der Wingst ab. Und auch beim Tag der sauberen Stadt im kommenden Jahr werden sie wieder dabei sein.
Sören Schwerz ist nicht nur Strömungsretter, sondern in dieser Abteilung auch Übungsleiter, zudem Bootsführer und Sporttaucher. "Für unsere Arbeit ist die Mehrfachqualifikation hilfreich", erzählt der motivierte 22-Jährige. "Bei einer Alarmierung stehen schließlich nicht immer alle Einsatzkräfte zur Verfügung, wir machen das ja alle ehrenamtlich. Da ist es schon nützlich, wenn einer auch in einem anderen Bereich eingesetzt werden kann." Schwerz selbst studiert aktuell Betriebswirtschaftslehre in Göttingen, aber versucht trotzdem, so oft es geht, in Cuxhaven zu sein.
Damit er und seine Kameraden und Kameradinnen auch weiterhin schnell und sicher Hilfe leisten können, benötigt die Ortsgruppe, die sich zum größten Teil aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziert, dringend Unterstützung.
Es werden drei neue einheitliche Ausrüstungs-Sets benötigt. "Wir sind Männer und Frauen im Team und müssen deswegen dafür sorgen, dass die Neoprenanzüge in verschiedenen Größen vorhanden sind und den nötigen Komfort bieten. Außerdem legen wir Wert auf sicheres Material." Zum eigenen Schutz und zum Schutz anderer.
Und das kostet. Die Rede ist hier von 3500 Euro. Unter anderem für neue Helme mit Visier, Neoprenanzüge, Prallschutzwesten, Seiltechnik, Materialtaschen, Signalleuchten, um auch nachts arbeiten zu können, und aufblasbaren Restubes, die als eine Art Auftriebskörper für die Verunfallten im Wasser dienen und helfen, Panik im Wasser zu vermeiden. "Aber sie dienen auch unserer eigenen Sicherheit", sagt Schwerz.
"Wir versuchen, unser aktuelles Material sehr bewusst und gezielt einzusetzen, um den Verschleiß zu minimieren." Das Ziel sei, acht einheitliche Sets für die Strömungsretter zu beschaffen. Ein paar konnten schon angeschafft werden. Doch das Geld reicht nicht. "Es wäre toll, wenn wir durch diese Aktion auch die letzten fehlenden drei Sets finanzieren könnten", sagt Schwerz, der seine Arbeit für die DLRG in seiner Freizeit mit größtem Engagement ausübt.
"Die Kameradschaft innerhalb der Ortsgruppe ist echt gut. Und ich finde es einfach toll, dass ich mit meiner Arbeit etwas Gutes bewirken kann. Und diese Motivation haben wir hier alle. Man kann nur gut in etwas sein, was einem Spaß macht."
"CN-NEZ-Leser helfen": So können Sie spenden!
Bereits im fünften Jahr starten die Cuxhavener Nachrichten und die Niederelbe-Zeitung in der Adventszeit die Aktion "CN-/NEZ-Leser helfen".
In diesem Jahr sammeln wir Spenden für die drei DLRG-Ortsgruppen in Lamstedt, Cuxhaven und Otterndorf. Über die Adventszeit begleiten CN und NEZ die Arbeit der DLRG und berichten über deren vielseitiges ehrenamtliches Engagement. Und darüber, wo es finanziell hapert.
Vom 30. November bis zum 31. Dezember können Sie Spenden auf das Konto mit der IBAN DE52 2415 0001 0027 1111 11 bei der Stadtsparkasse Cuxhaven BIC BRLADE21CUX einzahlen. Vermerken Sie bitte als Stichwort "CN-NEZ-Leser helfen".
Wichtig: Alle Spenden wandern in einen Topf und werden am Ende der Aktion zu gleichen Teilen zwischen den Ortsgruppen aufgeteilt.
Spendenbescheinigungen stellen die DLRG-Ortsgruppen Lamstedt, Cuxhaven und Otterndorf am Ende der Aktion aus. Wenn Sie eine Bescheinigung wünschen, geben Sie bitte Namen und Adresse auf dem Überweisungsträger an. Unser Redaktionssekretariat leitet die Information an die DLRG-Ortsgruppen weiter.
Die Namen der Spenderinnen und Spender werden in unseren Zeitungen veröffentlicht. Wer das nicht wünscht, vermerkt dies bitte ebenfalls auf der Überweisung.
Alle drei Ortsgruppen bedanken sich schon jetzt bei den Spenderinnen und Spendern. Denn für ihre Arbeit sind sie dringend auf Spenden angewiesen. Nur so können sie funktionieren.