Händler Brix Bargstedt verkauft Obst auf dem Wochenmarkt. Wer keine eigene Tasche dabei hat, bekommt eine aus Plastik. Foto: Demski/Landsberger
Händler Brix Bargstedt verkauft Obst auf dem Wochenmarkt. Wer keine eigene Tasche dabei hat, bekommt eine aus Plastik. Foto: Demski/Landsberger
Umwelt

Ohne Plastik auf den Wochenmärkten im Cuxland?

06.03.2019

CUXHAVEN/OTTERNDORF. Wer sein Obst und Gemüse auf den hiesigen Wochenmärkten statt im Supermarkt kauft, ist in Sachen Plastikmüllvermeidung auf einem guten Weg. Eingeschweißte Gurken? Fehlanzeige! Plastiktüten sind dennoch an fast jedem Stand erhältlich, um frisches Obst und Gemüse nach Hause zu transportieren. Doch wer greift noch zu? Und wer denkt mit beziehungsweise um?

Die 85-jährige Helga Döhl verzichtet vollständig auf die Plastiktüten der Verkäufer auf dem Cuxhavener Wochenmarkt. Für sie sei es keine Umstellung, mit ihrem eigenen Einkaufstrolley auf den Wochenmarkt zu gehen, erzählt sie. "Ganz früher gab es ja auch keine Plastiktüten", so die Pensionärin. Ganz bewusst versuche sie aus Umweltschutzgründen die Produktion von Plastikmüll einzudämmen, wo es geht.

Plastik? Nein, danke! So scheinen immer mehr Menschen im Cuxland zu denken. Ein neuer Trend, der sich auch bei den Händlern auf den Wochenmärkten in Cuxhaven und Otterndorf bemerkbar macht.

"Ich biete zwar noch Tüten an, auch aus Plastik, aber bestimmt 70 Prozent meiner Kunden haben selbst etwas zum Transportieren dabei. Ich lege die Einkäufe einfach in ihre mitgebrachten Körbe und Taschen", erzählt Willi Schütt-Benthen, der schon seit 1982 auf dem Cuxhavener Wochenmarkt seine Waren verkauft.

Hat ein Kunde jedoch keinen eigenen Korb oder Beutel dabei, ist er auf die Tüten der Stände angewiesen. Und die sind oft aus Plastik.

Vor allem Obst- und Gemüsehändler sehen sich nach wie vor auf Plastiktüten angewiesen: "Papiertüten können wir nicht verwenden, da die von dem gekühlten Obst, das dadurch immer ein wenig nass ist, feucht werden und reißen", gibt Händler Brix Bargstedt zu bedenken. Champignons, Rosenkohl und andere Gemüse werden hingegen meist in Spitztüten aus Papier abgefüllt. Die sind allerdings nicht an allen Ständen kostenlos. "Ich finde es ganz gut, dass man an manchen Ständen für die Tüten bezahlen muss", meint eine Besucherin, die nicht namentlich genannt werden will. "Das erinnert mich noch einmal daran, eine eigene Tüte mitzunehmen." Sie erzählt, dass sie seit einem Jahr plastikfrei lebe. Der Umwelt zuliebe. Tanja Barg ist mit einem Stapel Tupperdosen auf dem Markt in Otterndorf unterwegs. "Hier ist das ja kein Problem", freut sie sich. "Im Einzelhandel wird man dafür komisch angeschaut." Blumenhändlerin Annegret Ehlen begrüßt das Umdenken, das sie bei ihren Kunden auf dem Otterndorfer Wochenmarkt bemerkt. "Ich muss Plastikverpackungen anbieten, da Papier durchweichen würde." Daher findet sie es schön, dass viele Kunden daran denken, einen eigenen Blumentopf mitzubringen.

Von Alma Landsberger und Charlotte Demski

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