
Planung in Cuxhaven: Damit Groden nicht mehr absäuft
CUXHAVEN-GRODEN. Erst kommt der Starkregen und dann die Flut - in Groden darf man damit schon fest rechnen.
Schwimmbadähnliche Verhältnisse auf dem abgesoffenen Lidl-Parkplatz, große Wasserlachen auf der Grodener Chaussee - gerade im vergangenen August zeigte sich bei Starkregen wieder einer der bekannten Schwachpunkte der Cuxhavener Kanalisation. Kein Wunder, dass der Fokus der EWE Wasser GmbH dort liegt, sobald die Arbeiten am "Hauptsammler Innenstadt" (HaSI) beendet sind.
Die Arbeiten zur besseren Entwässerung zwischen Mozartstraße, Beethovenallee, Bernhard- und Poststraße bis zur Deichstraße und dem Schleusenpriel ("HaSI 1") begleiten Cuxhavener Verkehrsteilnehmer schon seit einigen Jahren, 2020 soll es mit "HaSI 2" weitergehen.
Ab 2023 sollen sich dann "GrodEN 1" und "GrodEN 2" (= "Groden Entwässerung") anschließen. Immer mehr versiegelte Flächen, Verrohrung einstmals offener Wasserläufe (alte Bilder der Ritzebütteler Schule etwa zeigen davor noch einen Graben) und die nicht mehr ausreichende Dimension der Kanalisation gelten als Ursache für die wiederholten Überschwemmungen.
Jetzt werden Lösungswege erörtert. Dafür kommen etwa Regenrückhaltebecken oder auch eine Druckrohrleitung mit Pumpwerk in Richtung Hafen infrage. Weitere bekannte Überstaupunkte südlich der Grodener Chaussee sollen durch Einzelmaßnahmen entschärft werden. Für den Bereich "GrodEN 1" (östlich der Bahnlinie nach Bremerhaven), der derzeit in den Lehstrom entwässert, erwägt EWE Wasser ein Regenrückhaltebecken im Bereich "Arnhausen" (etwa zwischen den Pharmabetrieben in Groden und dem Gewerbegebiet an der Humphry-Davy-Straße).
Zwei Vorschläge bestehen derzeit für das Plangebiet "GrodEN 2" (Meyerstraße und nördlich Grodener Chaussee; derzeitige Entwässerung unter anderem über den verrohrten Sielstrom in den Schleusenpriel): Ein Regenrückhaltebecken im Bereich der Kleingartenanlage südlich des Wohngebiets Lehfeld oder eine Druckrohrleitung mit Pumpwerk in Richtung Neuer Fischereihafen.
All das erfordert Ausgleichsmaßnahmen. Eine Machbarkeitssudie soll zunächst Ziele definieren, daran wird sich ein umfassendes Planungs- und Genehmigungsverfahren anschließen. Die EWE will ein hydraulisches Modell erstellen, an dem sich Lösungsvorschläge zu bewähren haben. Im Ausschuss für technische Dienste war zu erfahren, dass das Ablaufsystem in Cuxhaven besonders flach sei, das Wasser hier sehr langsam abfließe und dabei die gefahr massiver Rückstaus so hoch sei.
Von Maren Reese-Winne