"Wer den Planeten retten will, fängt mit diesem Kontinent an", steht auf dem Wahlplakat mit Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) für die Europawahl am 26. Mai. Christine Babacé (l.) und Christof Lorenz vom Cuxhavener Ortsverband der Grünen haben einige Forderungen, was im Cuxland passieren muss, um den Werbespruch in die Tat umzusetzen. Foto: Tiedemann
"Wer den Planeten retten will, fängt mit diesem Kontinent an", steht auf dem Wahlplakat mit Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) für die Europawahl am 26. Mai. Christine Babacé (l.) und Christof Lorenz vom Cuxhavener Ortsverband der Grünen haben einige Forderungen, was im Cuxland passieren muss, um den Werbespruch in die Tat umzusetzen. Foto: Tiedemann
Umwelt/Politik

Plastikmüll im Cuxland: Das fordern die Grünen

24.04.2019

KREIS CUXHAVEN. Keine andere Partei steht so für den Umweltschutz wie die Grünen - doch was fordern die Politiker eigentlich für das Cuxland?

Nachhaltigkeit, ökologisches Denken, Umweltbewusstsein. Welche Partei bringt man, allein schon wegen ihres Namens, mehr mit diesen Attributen in Verbindung als die Grünen? Doch wie grün ist die Partei wirklich - und was fordern ihre Mitglieder, um im Cuxland vor allem in puncto Plastikmüll etwas zu ändern? Ein Gespräch mit dem Ortsverband Cuxhaven von Bündnis 90/Die Grünen.

"Wer den Planeten retten will, der fängt mit diesem Kontinent an", lauten die großen Worte, die aktuell auf den Wahlplakaten der Grünen zur anstehenden Europawahl prangen. Klingt erst mal gut. Doch ist es auch eine Herkules-Aufgabe. Wie also wollen die Grünen den Planeten retten?

Im Jahr 2015 hatte der Ortsverband eine Besuchergruppe aus Helmstedt zu Gast. Gemeinsam starteten sie eine Müllsammelaktion im Bereich der Alten Liebe. "Was da innerhalb einer Stunde zusammenkam, war schon bedenklich", sagt Vorstandsmitglied Christof Lorenz.

Seitdem sei die Verschmutzung der Strände durch Plastikmüll und anderen Unrat nicht besser, sondern schlimmer geworden. "Die Stadt, die Kurverwaltung und die Nordseeheilbad Cuxhaven GmbH müssen dafür sorgen, dass vor allem alle Buden und Verkaufstellen in Strandnähe auf lange Sicht plastikfrei gestaltet werden", fordert Lorenz. Seine Kollegin Christine Babacé schlägt vor, dafür alternative Rohstoffe in Betracht zu ziehen.

Mehr Müllboxen am Strand

Wünschenswert sei es aus Sicht des Ortsverbandes der Grünen außerdem, dass noch weitere Müllsammelboxen am Strand aufgestellt werden. Denn was immer häufiger zu beobachten sei: Einheimische und auch Touristen werden aktiv und nehmen Müll mit, wenn sie ihn am Strand liegen sehen. Das alles nützt jedoch nichts, wenn sie ihn nirgendwo entsorgen können. "Eine weitere Box zum Beispiel in der Nähe der Kugelbake wäre gut", so Lorenz.

Vor drei Jahren unterstützte der Ortsverband außerdem die Aktion des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (Bund) in Cuxhaven. Verteilt wurden auf den Wochenmärkten in Cuxhaven und Hadeln wiederverwertbare Stoffbeutel mit dem Aufdruck "Müllfreie St(r)ände". "Es sind einfach nach wie vor viel zu viele Plastiktüten im Umlauf. Mit solchen Aktionen wollen wir den Bürgern ans Herz legen, dass jeder selbst etwas tun kann, um Plastikmüll zu vermeiden." Aktuell stünde das Thema Plastikmüll aber in den Ratssitzungen nicht ganz oben auf der Agenda, gibt Lorenz zu. Auch Aktionen in diese Richtung seien erst mal nicht geplant.

Grüne Themen vertreten

Forderungen und Wünsche hat der Ortsverband für das Cuxland trotzdem viele, um dem Plastikwahn Lebewohl zu sagen. "Unsere grünen Themen werden wir auch künftig beim neuen Oberbürgermeister platzieren und auf den Tisch bringen", kündigt Lorenz an.

Einer dieser Wünsche wäre, einen "Unverpackt-Laden" in Cuxhaven zu eröffnen. Also ein Lebensmittelgeschäft, das nur lose Ware verkauft. "Da müsste die Wirtschaftsförderung auch unterstützen."

Auf Bundes- und EU-Ebene haben die Grünen weitere klare Forderungen: Verbot von Mikroplastik in Kosmetika, Ausweitung des Einweggeschirr-Verbots, Erhöhung der Recyclingquote, eine EU-weite Plastiksteuer oder auch ein einheitliches EU-weites Pfandsystem, um den Mehrweg-Anteil zu steigern. "Wir wollen aber nicht als Verbotspartei wahrgenommen werden", betonen Lorenz und Babacé. "Wir wollen vielmehr eine ökologische Reform vorantreiben."

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