Arbeiten seit Jahren unter schwierigen räumlichen Bedingungen: Erzieherin Anneke Döding und ihre Kolleginnen und Kollegen und die Elternbeirats-Vorsitzende Jana Wilhelm (r.). Das Hausmeisterhaus dient als Abstellfläche. Es zu sanieren, wäre unwirtschaftlich. Foto: Sassen
Arbeiten seit Jahren unter schwierigen räumlichen Bedingungen: Erzieherin Anneke Döding und ihre Kolleginnen und Kollegen und die Elternbeirats-Vorsitzende Jana Wilhelm (r.). Das Hausmeisterhaus dient als Abstellfläche. Es zu sanieren, wäre unwirtschaftlich. Foto: Sassen
Zu hoher Sanierungsaufwand

Sanierung zu teuer: Politik fordert Kita-Neubau für Lüdingworth

07.04.2022

LÜDINGWORTH. Die Kindertagesstätte des DRK in Lüdingworth entspricht schon lange nicht mehr den heutigen Standards. Aufgrund der vergleichsweise prekären baulichen und räumlichen Bedingungen werde es immer schwieriger Mitarbeiter für die Einrichtung zu finden, hieß es jetzt.

Außerdem schauten sich Eltern nach Alternativen um, was den Ort insgesamt schwäche. Dabei sei der Bedarf gestiegen. Das Gebäude aus den 1970er Jahren soll nun aber nicht weiter saniert, sondern abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Kostenschätzung rund drei Millionen Euro.

Diesen Antrag stellte der Lüdingworther Ortsrat auf einer von Eltern und Erzieherinnen gut besuchten Sitzung am Dienstagabend im "Norddeutschen Hof". "Wir fordern jetzt von der Stadt, Nägel mit Köpfen zu machen", sagte Ortsbürgermeister Thomas Brunken.

Sanierung unwirtschaftlich

Zunächst war Lutz Rothermund von der Hochbauabteilung der Stadt Cuxhaven ausführlich auf die bauliche Situation des Kindergartens und des benachbarten Hausmeisterhauses eingegangen, das als Notlösung für die aus allen Nähten platzende Einrichtung im Gespräch gewesen ist.

Von einer intensiveren Nutzung des ehemaligen Wohnhauses auf einem Grundstück hinter der Schule riet Rothermund ab, da das Hausmeisterhaus aus der gleichen Zeit stammt und für eine umfangreiche Sanierung aufgrund der Größe, der ungünstigen Raumaufteilung, der schlechten Dämmung und der nicht mehr zeitgemäßen Heizung nicht tauge. Nach eingehender Begutachtung hatte die Verwaltung rund 750 000 Euro für eine Grundsanierung des knapp 120 Quadratmeter großen Nebengebäudes sowie eines kleinen Anbaus errechnet. Aus wirtschaftlichen Überlegungen sei das nicht zu vertreten, sagte Rothermund.

Für einen Abriss und Neubau plädierte er auch im Falle des Kindergartengebäudes. Gleichlautend fiel die Empfehlung von Joachim Büchsenschütz, beim DRK Cuxhaven-Hadeln Abteilungsleiter für die Kindertagesstätten, aus pädagogischer Sicht aus. Zehn Kitas betreibt das DRK allein in der Stadt Cuxhaven.

Steigender Bedarf

Aufgrund des seit Jahren steigenden Bedarfs an Kita- und Krippenplätzen in Lüdingworth habe sich die räumliche Situation ergeben, die sich vor dem Hintergrund des geplanten Neubaugebietes aus Sicht Büchsenschütz noch weiter zuspitzen werde. Derzeit werden dort 47 Kinder betreut, davon 15 Kleinkinder in einer Teilzeitkrippe bis 13 Uhr.

Weil die Krippenkinder wegen Platzmangel in Einrichtung keinen Mittagsschlaf machen können (es fehlt an einem Schlafraum) könne derzeit keine Ganztagskrippe angeboten werden. Auch die Vormittagsgruppe für die Kleinsten ist nur als eine Übergangslösung genehmigt. Bis zum Sommer müssten Stadt und der Träger dem Landesjugendamt ein langfristiges Krippenkonzept vorlegen, damit es weitergehen kann, sagte Büchsenschütz auf Nachfrage.

In der abschließenden Diskussion unterstrich Christa Wege (CDU) die Dringlichkeit. Die Verwaltung forderte sie auf "sehr zeitnah" eine Planung vorzulegen.

Ortsbürgermeister Brunken (CDU) wird nun in der Politik Mitstreiter für das Kita-Projekt finden müssen, denn auf der Prioritätenliste der Stadt für einen Neubau stehen laut Büchsenschütz auch die Kitas St. Petri, Gnadenkirche und Altenwalde.

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