
Rauschgift- und Menschenhandel: Großrazzia gegen Cuxhavener Rockergruppe
KREIS CUXHAVEN. Die Polizei Cuxhaven ist am Dienstagmorgen mit einer groß angelegten Durchsuchungsaktion gegen eine Cuxhavener Rockerbande vorgegangen.
Insgesamt wurden 14 Wohn- und Geschäftshäuser wurden in der Stadt Cuxhaven und dem Landkreis durchsucht, darunter auch das Vereinsheim einer örtlichen Motorradgruppierung in der Wingst. Das teilte die Polizei am Dienstagmorgen mit.
Menschen- und Rauschgifthandel
Die seit mehreren Monaten geführten Ermittlungen richten sich laut Polizei gegen zehn Männer und eine Frau im Alter zwischen 25 und 30 Jahren, bei denen es sich mit Ausnahme von zwei Personen um deutsche Staatsangehörige handelt.
Hintergrund der Razzia sei ein von der Staatsanwaltschaft Stade geführtes Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Menschen- und Rauschgifthandels.
Im Rotlichtmilieu aktiv
Daneben seien auch gefahrenabwehrende Maßnahmen durchgeführt worden, um Expansionsbestrebungen schon in einem frühen Stadium entgegen zu treten.
Die Leiterin des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion Cuxhaven, Polizeirätin Stefanie Köster, erklärt dazu: "Die Ermittlungen haben gezeigt, dass auch bei uns rockerähnliche Gruppierungen im Rotlichtmilieu aktiv sind." Verstöße gegen die Rechtsordnung, egal durch wen, würden von der Polizei bei niedriger Einschreitschwelle konsequent verfolgt. "Deshalb haben wir derartige Aktivitäten immer im Blick und werden sie unter Ausschöpfung aller rechtlichen Möglichkeiten bekämpfen."
Waffen und Drogen gefunden
Zur Umsetzung der Durchsuchungsmaßnahmen wurden durch die Amtsgerichte Stade, Cuxhaven und Otterndorf entsprechende Gerichtsbeschlüsse erlassen. Die Beamten fanden bei den Durchsuchungen verschiedene Beweismittel, wie diverse Schusswaffen, mehrere Kilogramm illegale Betäubungsmittel, Datenträger sowie zahlreiche Hieb-, Stich- und Stoßwaffen.
Eine Person im Gefängnis
Eine der Personen wurde wegen eines bestehenden Haftbefehls einer Justizvollzugsanstalt zugeführt. Gegen eine weitere Person läuft gegenwärtig noch die Prüfung, ob ein Untersuchungshaftbefehl bei der Staatsanwaltschaft Stade beantragt wird. Die anderen Personen wurden nach Abschluss der kriminalpolizeilichen Maßnahmen entlassen.
250 Beamten
Insgesamt war die Polizei mit rund 250 Beamtinnen und Beamten im Einsatz, darunter Spezialeinheiten des LKA Niedersachsen, der Zentralen Kriminalinspektion Oldenburg und der Bereitschaftspolizeien aus Braunschweig, Hannover sowie Oldenburg. Angesichts der laufenden Ermittlungen sieht die Polizei derzeit von weiteren Auskünften zu diesen Verfahren ab.
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