Rückbau des AKW Stade dauert länger
STADE. Die Arbeiten zum Rückbau des stillgelegten Atomkraftwerks in Stade laufen länger als geplant. (red)
Auch die Kosten sind enorm. Der Betreiber „PreussenElektra“ schätzt, dass für den Rückbau rund eine Milliarde Euro aufgewendet werden müsse. Niedersachsens Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz, Stefan Wenzel (Grüne), informierte sich am Mittwoch im Atomkraftwerk über den Stand des Rückbaus. Er bezeichnete die mit dem Atomausstieg und dem Rückbau der Atomkraftwerke verbundenen Aufgaben als „komplexe Herausforderung“.
Die Kosten für die Endlagerung der radioaktiven Abfälle könnten zu heutigen Preisen ein ähnliches Volumen umfassen wie der Rückbau – aber auch ein höherer Betrag sei nicht auszuschließen, sagte der Minister. Insbesondere die Demontage des kontaminierten Betonsockels habe zu erheblichen Verzögerungen beim Rückbau geführt.
Der letzte hoch-radioaktive Kernbrennstoff der Anlage wurde im Jahr 2005 abtransportiert und damals noch zur sogenannten Wiederaufarbeitung ins Ausland gebracht. Ein Lager für schwach- und mittelradioaktive Stoffe befindet sich auf dem Kraftwerksgelände und ist bis 2046 genehmigt.
AKW 2003 abgeschaltet
Das Kernkraftwerk in Stade war 31 Jahre lang in Betrieb und wurde 2003 abgeschaltet. Die hoch radioaktiven Abfälle wurden mittlerweile aus dem Ausland zurückgeholt und müssen für mindestens eine Million Jahre abgeschlossen von der Biosphäre sicher gelagert werden. Derzeit beraten die Parlamente über einen neuen rechtlichen und finanziellen Rahmen für die ewige Lagerung der Atom-Abfälle.