Sanierung: Archivalien aus dem VHS-Gebäude eingelagert
CUXHAVEN. Inzwischen sind alle Kartons gepackt und warten darauf, an ihren zwischenzeitlichen Aufbewahrungsort gebracht zu werden.
Die anstehenden Sanierungs- und Umbauarbeiten im Gebäude der städtischen Volkshochschule (VHS) an der Abendrothstraße machen es notwendig, dass auch die "Schneidemühler Heimatstube" ihren Platz dort für voraussichtlich ein Jahr räumt. Eingelagert werden soll sie - so war vergangene Woche in einem Gespräch zu erfahren - in Kellerräumen des ehemaligen Katasteramts (Künstlerhaus) im Schlossgarten.
Ganz sicher ist es noch nicht, aber ins Auge gefasst, wie die Patenschaftsbeauftragte der Stadt Cuxhaven, Maria Gonzales Abal, kürzlich bei einem Besuch in der Heimatstube betonte. Dort waren seit vergangenem Montag Horst Vahldick, Rosemarie Pohl und Dörte Haedecke vom Vorstand des Heimatkreis Schneidemühl e. V. mit Dieter Bolz und Irene Niemann damit beschäftigt, das Schneidemühl-Archiv mit Dokumenten, Protokollen und Urkunden, Ausgaben des Heimatbriefes, Fotos und Karten, und wohl an die 1000 Büchern in Kartons zu verpacken. Am PC musste inventarisiert und katalogisiert werden, damit beim Wiedereinzug alles wieder griffbereit ist.
Von manchem, so Rosemarie Pohl, habe man sich auch trennen müssen, denn der Heimatkreis wird für seine Heimatstube im VHS-Gebäude einen Raum weniger haben. So sei in den verbleibenden zwei Räumen nur Platz für Zweidrittel des Archivs. Der seinerzeit aus einem Durchgang extra geschaffene dritte Raum muss nun nach baurechtlichen Vorschriften Fluchtweg werden, wie Maria Gonzales Abal erläuterte. Die großen Schränke aus dem Raum werden eingelagert für den Fall, dass sie doch noch mal gebraucht werden. Man werde sich einrichten in der neuen Raumsituation, betonen Rosemarie Pohl und der stellvertretende Vorsitzende des Heimatkreises, Horst Vahldick. Froh sei man über die feste Zusage der Stadt, die Räume in der dann sanierten VHS wieder nutzen zu können.
Die Heimatstube, seit 1995 im Gebäude der Volkshochschule, ist beim alljährlichen Treffen der Schneidemühler in ihrer Patenstadt Cuxhaven gern aufgesuchter Ort, um sich auszutauschen, Archivalien durchzusehen und so manche Entdeckung zu machen. Aber die Heimatstube, für die sich seinerzeit die damalige Vorsitzende Marianna Spengler bei Oberstadtdirektor Dr. Hans-Heinrich Eilers einsetzte, ist noch mehr als das. Für polnische Historiker und Geschichtsinteressierte aus dem heutigen Pila ist sie in den letzten Jahren mehr und mehr zu einer wahren Fundgrube geworden. Mit alldem, was in der Heimatstube verwahrt wird, bietet sie ihnen unzählige Möglichkeiten, einen Blick in die Vergangenheit ihrer Stadt zu tun. Fotografien, Geschriebenes, Erinnerungen geben Auskunft darüber, wie die Stadt war, wer in ihr gelebt und gewirkt hat, als sie noch Schneidemühl war.
Schneidemühler Heimatbrief
Dass nicht nur unter polnischen Historikern das Interesse gewachsen ist, sondern auch mancher der hier lebenden Nachkommen von Schneidemühlern gerne wissen möchte, wo der Großvater oder der Vater gewohnt, wie es damals gewesen ist, berichtet Rosemarie Pohl aus vielen Nachfragen, ob telefonisch oder brieflich. Vieles ist auch dem "Schneidemühler Heimatbrief" zu entnehmen, der in jüngerer Zeit mehr als vorher das einzige Verbindungsglied zwischen den über ganz Deutschland verstreuten Schneidemühlern bildet. Viele können zu den jährlichen Treffen nach Cuxhaven nicht mehr kommen, da müssen dann die Berichte im Heimatbrief die Reise ersetzen.
Auf einen Blick
Nächster Termin für die, die sich noch aufmachen können, ist das Schneidemühl-Treffen.
Das Treffen findet vom 22. bis 26. August dieses Jahres in Cuxhaven mit Mitgliederversammlung und turnusmäßigen Vorstandswahlen und mit Gästen aus Pila statt.
Von Ilse Cordes