Friso Gentsch/dpa
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Schlachthofprozess: Angeklagter bestreitet Betrugsvorwürfe

03.11.2025

Im Prozess gegen einen früheren Geschäftsführer eines Schlachthofes in Bad Iburg wegen gewerbsmäßigen Betruges und Verstoßes gegen die Lebensmittelbasisverordnung hat der Angeklagte die Vorwürfe bestritten. Der 49-Jährige ist vor dem Amtsgericht angeklagt, im Jahr 2018 in mehr als 100 Fällen das Fleisch von Rindern verkauft zu haben, ohne dass die Tiere vor der Schlachtung von Veterinären untersucht worden waren. Deshalb sei das Fleisch genussuntauglich gewesen, so die Staatsanwaltschaft.

Sie wirft ihm vor, gewusst zu haben, dass verkaufte Fleisch nicht den Anforderungen des Lebensmittelrechts entsprach. Der Angeklagte soll deshalb zu Unrecht Erlöse in Höhe von rund 378.000 Euro erzielt haben. 

Urteil am nächsten Verhandlungstag möglich

Dem widersprach der Angeklagte, wie eine Sprecherin des Amtsgerichts sagte. Er gab an, mit den Amtstierärzten vereinbart zu haben, dass auf eine sogenannte Lebendtierschau verzichtet werden könne. Namentlich nannte er vier Veterinäre, die nun am 11. November als Zeugen aussagen sollen. Am selben Tag könnte auch das Urteil gesprochen werden. 

Der Mann war bereits 2022 wegen Verstöße gegen das Tierschutzgesetz zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Eine Tierrechtsorganisation hatte 2018 heimliche Aufnahmen aus dem Schlachthof veröffentlicht. Die Filme zeigten, wie alte, schwache und kranke Rinder, die nicht oder kaum laufen konnten, mit Seilwinden von den Transportanhängern gezogen wurden. Der Landkreis Osnabrück schloss den Betrieb daraufhin.

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