Lutz Machulez-Hellberg (l.) begrüßt die Eröffnungsgäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung in den neuen Büroräumen im Steubenhöft. Für großes Aufsehen sorgte er mit seinem Vortrag über eine künftige Energieinsel in der Elbe vor Cuxhaven. Fotos: Sassen
Lutz Machulez-Hellberg (l.) begrüßt die Eröffnungsgäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung in den neuen Büroräumen im Steubenhöft. Für großes Aufsehen sorgte er mit seinem Vortrag über eine künftige Energieinsel in der Elbe vor Cuxhaven. Fotos: Sassen
Energieinsel

Schlickproblematik: Cuxhavener Unternehmer tüftelt an innovativer Lösung

21.06.2021

CUXHAVEN. Auf den ersten Blick klingt die Idee für Laien absurd: Eine Energieinsel in der Elbe soll die Schlickprobleme lösen und gleichzeitig Wasserstoff für große Schiffe liefern. Doch in Cuxhaven arbeitet ein Unternehmer genau daran. 

Die Idee einer Energieinsel in der Elbe vor Cuxhaven stellte der Cuxhavener Unternehmer Lutz Machulez-Hellberg am Freitag einem größeren Publikum im Steubenhöft und im Internet vor. Eine solche Insel, wie sie von Nachbarländern wie Dänemark bereits geplant wird, könnte auch in Deutschland nicht nur die Schlickprobleme lösen, sondern gleichzeitig einen Anlegeplatz für die Wasserstofftanker der Zukunft darstellen. Schließlich werde grüner Wasserstoff im Energiemix der Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Produziert werden soll der grüne Wasserstoff im industriellen Maßstab vor allem aus Strom der Offshore-Windkraftanlagen in der Nordsee.

Bürogemeinschaft

Dem Wasserstoff gehört die Zukunft, darin sind sich alle Ingenieure einig, die zusammen mit Machulez-Hellberg jetzt eine Bürogemeinschaft unter dem Titel "Am Elbstrom" in den Räumen des ehemaligen Restaurants "Seestern" gegründet haben. Zur Einweihung waren zahlreichen Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung gekommen, die es sichtlich genossen, nach der Coronapause endlich einmal wieder im persönlichen Gespräch Kontakte pflegen zu können. Und das bei schönstem Sommerwetter und einem einmaligen Blick auf den Elbstrom.

Aufbruchstimmung

SPD-Oberbürgermeister Uwe Santjer sprach denn auch vom "schönsten Büro der Welt" und wünschte den Akteuren und Netzwerkern viel Erfolg bei der Suche nach guten und wirtschaftlichen Verfahren, die das Ziel haben, den CO2-Ausstoß so weit wie möglich zu reduzieren. Aufbruchstimmung verbreitete auch Marc Itgen, der mit seinem Team der Agentur für Wirtschaftsförderung eine ganze Reihe von Veranstaltungen innerhalb der laufenden Woche des Wasserstoffs vorbereitet hatte (siehe Artikel unten) und sich maßgeblich für die Bürogemeinschaft mit eingesetzt hatte, der sich übrigens auch das neu gegründete Unternehmen Leviathan Schiffsrecycling angeschlossen hat. Zur Bürogemeinschaft gehören sechs Unternehmen mit einzelnen Büros, die gemeinsam einen Besprechungsraum und eine Lounge im umgebauten Galeriegebäude nutzen.

Noch ein Büro frei

Die Akteure, darunter der ehemalige Leiter des Siemens-Gamesa-Werks Carsten Sünnke Berendsen, das Ingenieurbüro Kensche und Ruth aus Stuttgart und der Verein Deutsche Wasserstoff-Liga suchen alle nach technischen Lösungen einer möglichst CO2-freien Energieversorgung. Ein Büro ist noch frei, dass die Gemeinschaft am liebsten an einen "Chemiker" vergeben würde.

Stadt Cuxhaven unterstützt

Vonseiten der Stadt sagte Santjer, der daran erinnerte, dass die Siemens-Ansiedlung ein wichtiger Schritt war auf dem Weg, Cuxhaven zum Standort der Erneuerbaren Energien zu machen, die volle Unterstützung zu. Das neue Ingenieur-Netzwerk könnte zu einem weiteren wichtigen Baustein in der Entwicklung Cuxhavens werden, meinte Santjer.

Steubenhöft ist neues Domizil

Mit dem Steubenhöft und seiner Geschichte als Auswandererbahnhof hätte das Team den vielleicht attraktivsten Standort in Deutschland gefunden, der mit Sicherheit Strahlkraft erzeugen und ein größeres Fachpublikum auf Cuxhaven als Ideenschmiede aufmerksam machen werde. NPorts ist froh, endlich einen neuen Mieter gefunden zu haben, nachdem die bisherigen Restaurantpächter meistens nach relativ kurzer Zeit wieder ihre Segel streichen mussten. Nach der Unterzeichnung des Mietvertrages im November vergangenen Jahres sei mit den Umbauarbeiten begonnen worden. Insgesamt wurde eine größere Summe investiert. Die Grundstruktur der Liegenschaft blieb allerdings erhalten. So kann auch der Terrassen-Außenbereich künftig für Treffen mit bis zu 60 Personen genutzt werden - ein passender Ort für Gesprächsrunden und Veranstaltungen.

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