Siebenschläfer: Diese Bauernregel verspricht Wettertrend für den Sommer
CUXHAVEN. Zum Siebenschläfertag schauen viele gespannt aufs Wetter, denn das soll laut Bauernregel in den darauffolgenden Wochen so bleiben. Doch ist die Vorhersage zuverlässig?
Neben der Schafskälte, den Eisheiligen und Hundstagen sagen viele andere Bauernregeln etwas über das Wetter aus - so auch der Tag des Siebenschläfers. Dieser Tag soll dabei sinnbildlich für das restliche Sommerwetter stehen.
"Wie das Wetter am Siebenschläfer sich verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt", sagt eine bekannte Bauernregel. Oder auch: "Werden die sieben Schläfer nass, regnet's noch lange Fass um Fass." Regen verheißt demnach nichts Gutes für den Sommer, so die sprichwörtliche Befürchtung. Scheint dagegen die Sonne, sollen Juli und August warm und trocken werden. Doch stimmt das wirklich?
Siebenschläfertag: Woher kommt der Name?
Der Name stammt nicht etwa von dem kleinen Nagetier, sondern entspringt einer alten Legende: In der Zeit der Christenverfolgung suchten sieben junge Christen in einer Berghöhle bei Ephesus in der heutigen Türkei Zuflucht. Sie wurden entdeckt und lebendig eingemauert. Der Legende nach, starben sie jedoch nicht, sondern schliefen fast 200 Jahre lang. Am 27. Juni 446 wurden sind sie dann zufällig schlafend entdeckt und schließlich befreit. Sie starben aber wenig später. Bis heute wird den sieben Schläfern am 27. Juni gedacht.
Übrigens: Das knapp 100 Gramm schwere Nagetier Siebenschläfer hat seinen Namen weil es außerordentlich viel schläft: Von September bis in den Mai hinein hält es Winterschlaf, also rund sieben Monate lang.
Wann ist Siebenschläfer?
Der Siebenschläfertag findet jedes Jahr am 27. Juni statt. In diesem Jahr fällt der Tag auf einen Montag.
Ist auf die Bauernregeln Verlass?
Doch inwiefern ist überhaupt Verlass auf die Bauernregeln zum Siebenschläfertag? Dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge ergeben statistische Auswertungen eine 60-prozentige Eintrittswahrscheinlichkeit für eine etwas abgewandelte Siebenschläfer-Regel: Wenn man das Wetter nicht nur am Siebenschläfertag, sondern den gesamten Zeitraum von Ende Juni bis Anfang Juli betrachtet, zeigt sich, dass die Siebenschläfer-Regel eine gewisse Berechtigung hat. Häufig verfestigt sich demnach nach dem Siebenschläfertag eine Großwetterlage. Aber eine Garantie ist das nicht. Zwar hat die Bauernregel einen wahren Kern, zu hundert Prozent verlässlich ist sie aber nicht.
Entscheidend für das Wetter ist der Verlauf des sogenannten Jetstreams, eines Starkwind-Bandes in der oberen Atmosphärenschicht. Verläuft er relativ weit südlich über dem Ostatlantik und Europa, führe dies zu einer "übernormal lang andauernden Zufuhr feuchter und im Sommer als kühl empfundener Luftmassen" nach Mitteleuropa, so der DWD. Verläuft der Jetstream dagegen relativ weit nördlich, breitet sich häufig ein Keil des Azorenhochs bis nach Mitteleuropa aus - mit typisch sonnigem und warmem Sommerwetter.