


Spendenaktion im Kreis Cuxhaven für Flutopfer hat schon über 126.000 Euro gebracht
KREIS CUXHAVEN. Die Spendenaktion im Kreis Cuxhaven zugunsten der Flutopfer in Rheinland-Pfalz ist ein voller Erfolg: Bislang wurden mehr als 126.000 Euro gespendet.
Mit dem Erfolg und der großen Resonanz hatte niemand der Organisatoren - die Cuxhavener Nachrichten, die Niederelbe-Zeitung und das DRK Cuxhaven/Hadeln - gerechnet. Inzwischen sind über 126 000 Euro nach dem Start der Aktion für die Flutopfer der Flutkatastrophe im Landkreis Vulkaneifel (Rheinland-Pfalz) auf das Spendenkonto eingegangen. Und vor Ort wird jetzt ein konkretes Projekt angeschoben: Es geht um die direkte Hilfe für Menschen, die als Betroffene oder auch als Helfer von den Erlebnissen Mitte Juli traumatisiert sind und den Weg in normalen Alltag ohne professionelle Unterstützung nicht finden.
Jahrhundertflut sorgte für große Betroffenheit
Rückblende: Mitte Juli waren viele Orte in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen durch die massiv einsetzenden Regenfälle betroffen. Kleine Rinnsale, die durch Dörfer und Städte flossen, wurden binnen weniger Stunden zu Flüssen, die eine zerstörerische Kraft entfalteten. In den Fluten kamen viele Menschen ums Leben. Die, die die Naturgewalt überlebten, standen materiell vor den Trümmern ihrer Existenz. Häuser sind und bleiben unbewohnbar, das Wasser rauschte durch die Straßen und Wohngebiete und hinterließ eine Schneise der Verwüstung.
Macht des Wassers im Kreis Cuxhaven bekannt
Auch das Cuxland kennt die Gefahren, die Starkregen, Hochwasser und Sturmfluten mit sich bringen. Vielleicht entwickelte sich gerade aus dieser Erfahrung auch die große Solidarität mit dem rund 500 Kilometer entfernten Landkreis Vulkaneifel (60 000 Einwohner), für den das hiesige DRK, die Niederelbe-Zeitung und die Cuxhavener Nachrichten in einer gemeinsamen Aktion Spenden sammelten. Spenden, die nicht im Gießkannenprinzip verteilt wurden, sondern in ein konkretes Projekt fließen.
Kein Gießkannen-Prinzip
Und gerade das passiert zurzeit im Kreis Vulkaneifel, wo der dortige DRK-Kreisverband ab Oktober zielgerichtet den Flutopfern helfen möchte: "Die Spendengelder aus dem Kreis Cuxhaven werden genutzt, um von Oktober 2021 bis Ende 2022 ein 'DRK-Beratungs- und Servicezentrum Vulkaneifel‘ mit beruflich erfahrenen Ansprechpartnern einzusetzen, um die Menschen in diesen auch absehbar noch schwierig bleibenden Zeiten zu begleiten", sagt Diana Peters (Geschäftsführerin des DRK-Kreisverbandes Vulkaneifel e.V.). Ein derartiges Hochwasserereignis habe es in der Region noch nie gegeben: "Hier war und ist professionelle, verlässliche und schnelle Hilfe erforderlich. Neben den materiellen und physischen Schäden haben enorme psychische Belastungen viele Menschen traumatisiert, die das Geschehene und Erlebte weder bearbeiten noch verarbeiten konnten."
"Unbeschreiblich gutes Gefühl"
Ohne die Hilfe aus dem hohen Norden wäre dieses Projekt niemals zu stemmen gewesen: "Dass wir so eine riesige Unterstützung von den Bürgerinnen und Bürgern aus dem Landkreis Cuxhaven bekommen, ist überwältigend und ein unbeschreiblich gutes Gefühl."
Großer Dank vom DRK Vulkaneifel
Als ihr am 24. August bei einem Besuch der Organisatoren der Aktion vor Ort ein symbolischer Scheck über 100 000 Euro übergeben worden sei, habe sie die große Solidarität der Menschen aus dem Kreis Cuxhaven kaum glauben können: "Für uns war bei der Übergabe des Schecks am 24. August Weihnachten schon vier Monate früher", sagt sie.
Inzwischen sind noch mehr als 26 000 Euro von Bürgerinnen und Bürgern zusätzlich auf das Spendenkonto geflossen und ermöglichen die Realisierung der geplanten Maßnahmen.
Kontakt bleibt bestehen
Die Organisatoren der Aktion "Cuxland hilft" bedanken sich nicht nur bei den Hunderten Spenderinnen und Spendern und danken ihnen herzlich für ihr großes Vertrauen in die Aktion, sondern bleiben auch im ständigen Austausch mit dem Kooperationspartner vor Ort, um sich über die Verwendung der Spendengelder und die aktuellen Maßnahmen, Fortschritte und Auswirkungen der Maßnahmen zu informieren. Klar ist allen Beteiligten: Kein Cent wird für Verwaltungszwecke verwendet, sondern kommt direkt den Bedürftigen zugute.
Jeder Cent kommt an
Volker Kamps (Geschäftsführer der DRK Cuxhaven/Hadeln gGmbH): "Der DRK-Kreisverband Vulkaneifel hat uns vom ersten Kontakt an ein gutes Gefühl vermittelt. Dieses Gefühl hat sich durch die vielen Gespräche, durch die vorgelegten Konzepte und durch den Besuch vor Ort vollkommen bestätigt. Insbesondere durch den Besuch vor Ort wurde deutlich, dass die betroffenen Menschen neben finanziellen Ängsten und physischen Belastungen mit erheblichen psychischen Problemen zu tun haben. Wir sind davon überzeugt, dass die Spendengelder genau hier die richtige Verwendung finden."
Geschäftsführer danken den Spendern
Das sieht auch Ralf Drossner (Geschäftsführer der Niederelbe-Zeitung und der Cuxhavener Nachrichten) so: "Ich habe zu Beginn der Aktion von einer 'starken Region‘ als Cuxland gesprochen, die auch Menschen über Kreis- und Ländergrenzen hinaus tatkräftig in der Not hilft. Das Engagement unserer Bürgerinnen und Bürger bei der gemeinsamen Spendenaktion unseres Medienhauses und des Deutschen Roten Kreuzes für die Flutopfer in Rheinland-Pfalz hat mich in dieser Auffassung bestärkt."