Split-Transport: Cadenberger Reederei baut mit der "Fjordnes" die Flotte aus
KIEL/CADENBERGE. Die Cadenberger Reederei von Hans-Jürgen Hartmann ist um ein Schiff reicher. Kürzlich wurde in Kiel der Bulker "Fjordnes" getauft, wie das Branchenblatt Täglicher Hafenbericht (THB) berichtet.
Taufpatin war Hilde Sandvik, Frau von Helge Sandvik, norwegischer Geschäftsführer der CSL Norway, dem europäischen Ableger der Canadian Steamship Lines aus Montreal und Joint Venture Partner der Reederei Hartmann für dieses Schiff. Die Reederei verzichtete auf die Tradition der Taufgeschenke für die geladenen Gäste. Stattdessen spendete man, organisiert vom Lions Club Land Hadeln, für die Flutopfer einen Betrag von 2000 Euro.
Siebte Schiff der Flotte
1997 stieg der Cadenberger Unternehmer in den maritimen Baustofftransport ein. Der 190 Meter lange Massengutfrachter "Fjordnes" ist mit 40 000 Tonnen Tragfähigkeit zusammen mit der "Starnes" größter Selbstlöscher in der Flotte der Hartmann Reederei, die für die norwegische Mibau-Stema-Gruppe Splitt aus Norwegen nach Großbritannien, Deutschland, Polen oder Dänemark transportiert. Der Neubau ist das siebte Schiff in der Flotte und in Antigua und Barbuda registriert.
In China gebaut
Gebaut wurde die Fjordnes von der chinesischen Chengxi-Werft. Mitten in der Pandemie ein Schiff zu bauen, stellte sich als Herausforderung heraus, das 18 Monate später am Kieler Kreuzfahrtterminal allerdings als geglückt gefeiert werden konnte, wie Helge Sandvik betonte. Dabei schied eine Schiffstaufe in China wegen der komplizierten Einreise aus. Die 20 philippinischen Seeleute der Reederei konnten zudem nicht auf das Werftgelände.
Deshalb ließ die Hartmann Reederei zunächst chinesische Seeleute das Schiff steuern. Anfang Juli sei die "Fjordnes" nach Manila überführt, wo die Besatzung an Bord kam, berichtet HJH-Geschäftsführer Jens Schumacher.
Drei Ladungsreisen absolviert
Noch vor ihrer Taufe hat die "Fjordnes" bereits drei Ladungsreisen absolviert. So ging es von dem norwegischen Steinbruch Jelsa nach Kiel. 37 800 Tonnen Splitt seien transportiert und mit einer Geschwindigkeit von 5500 Tonnen pro Stunde gelöscht worden, so Schumacher. Der Splitt dient als Baumaterial für Straßen und Wege im Großraum Kiel.
Die vierte Ladungsreise führt die "Fjordnes" an die Elbe. Splitt wird in Bützfleth gelöscht. Für das Entladen hat der Bulker einen 90,5 Meter langen Ausleger an Deck. Er kann zu beiden Seiten geschwenkt werden. In dem Ausleger ist ein Förderband, das den Splitt aus dem Laderaum auf die Pier befördert. (red)