Für Strandkorb-Besitzer hört der Spaß auf, wenn ihr Eigentum umgeworfen oder als Trampolin missbraucht wird. Mutmaßlich ist das auch bei dem Korb im Bildvordergrund passiert. Foto: Koppe
Für Strandkorb-Besitzer hört der Spaß auf, wenn ihr Eigentum umgeworfen oder als Trampolin missbraucht wird. Mutmaßlich ist das auch bei dem Korb im Bildvordergrund passiert. Foto: Koppe
Behausungen werden zerstört

Vandalismus in Cuxhaven: Kaputte Strandkörbe nach Party-Exzessen

von Kai Koppe | 22.07.2021

CUXHAVEN. Strandkörbe in der Cuxhavener Grimmershörnbucht werden immer wieder Zielscheibe von Party-Exzessen. Besitzer fühlen sich allein gelassen.

Sie habe nichts gegen Leute, die in der Bucht feiern. "Das können die ja ruhig machen", sagt Martina Peleikis. "Aber unsere Strandkörbe sollen sie bitte in Ruhe lassen." Das Gegenteil ist vor Ort offenbar regelmäßig der Fall: Körbe werden nicht bloß verrückt, sondern auch umgeworfen oder gewaltsam geöffnet. Auf dem entstandenen Schaden bleiben die Eigentümer im Regelfall sitzen. 

Strandkorbbesitzer alleine gelassen

"So etwas haben wir alle schon mal erlebt!": Elvira Tolmien bestätigt Berichte über Vandalismus, die inzwischen auch Lokalpolitiker auf den Plan rufen. Ratsherr Andreas Wichmann - selbst jemand, der die Grimmershörn als persönliche Ruhe-Oase zu schätzen weiß - spricht davon, dass Unbekannte auf Körben herumkletterten und sie dabei beschädigten. "In der Anschaffung kosten diese Strandkörbe viel Geld", gibt Wichmann zu bedenken; jegliches Verständnis fehlt ihm für Leute, die gegen die Sitzmöbel urinieren "oder noch Schlimmeres machen". Strandkorbbesitzer stünden nicht nur vor der undankbaren Aufgabe, die Schweinerei beseitigen zu müssen. "Sie fühlen sich auch alleine gelassen", betont der Cuxhavener mit dem Hinweis darauf, dass eine Anzeige gegen unbekannt in den meisten Fällen im Sande verläuft. Polizei sieht keine Häufung

Die örtliche Polizei weiß von Sachbeschädigungen; ein Sprecher bestätigte am Mittwoch darüber hinaus, dass es vorgekommen sei, dass Strandkörbe aufgebrochen wurden. Von einer Häufung solcher Delikte wollte er allerdings nicht reden.

"Das sind Einzelfälle", betonte der Polizeisprecher und machte ebenfalls deutlich, dass eine über die regelmäßigen Streifenfahrten hinausgehende Strandaufsicht nicht die originäre Aufgabe der Cuxhavener Polizei sei.

Paradebeispiel Otterndorf?

"Die fährt hier schon lang", berichtet Strandkorb-Besitzer Klaus Koslowski, der zu dieser Jahreszeit ganze Tage in der Grimmershörnbucht verbringt. Ein Auge auf die Situation am Grünstrand zu haben, ist seiner Auffassung nach Aufgabe der Nordseeheilbad GmbH. "Die tut nicht genug", findet Koslowski - und denkt dabei nicht nur an Vandalismus-Probleme, sondern auch das Verhalten einiger Grünstrandbesucher, die sich zwischen den Körben breitmachen und dort zum Beispiel auch ihren Müll liegen lassen. "Diejenigen, die hier Gebühren zahlen, sind aber wir. Wir wollen nichts weiter als den Strand genießen und unsere Ruhe haben." Geht es um den Schutz ihrer Körbe, verweisen Sonnenanbeter in Grimmershörn auf die Nachbargemeinde Otterndorf: Dort schaffe man es doch auch, nachts eine Streife herumzuschicken. 

Kosten umgelegt

Was man vor Ort machen kann, möchte Andreas Wichmann auf der Ebene seiner SPD-Ratsfraktion diskutieren. Für deren Vorsitzenden Gunnar Wegener ist die Sicherheit an den Stränden fraglos ein Thema. Korbbesitzern müsse aber klar sein, dass Kosten für einen Sicherheitsdienst gegebenenfalls auf ihre Pacht umgelegt werden. Martina Peleikis und Elvira Tolmien hätten nichts dagegen, für diese Leistung ein paar Euro mehr zu berappen.

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Kai Koppe

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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