"Die Kunden haben den 1. September auf dem Zettel", meint Henning Stegmann. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag läuft der Tankrabatt aus. Dann werden die Benzinpreise wieder steigen. Foto: dpa
"Die Kunden haben den 1. September auf dem Zettel", meint Henning Stegmann. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag läuft der Tankrabatt aus. Dann werden die Benzinpreise wieder steigen. Foto: dpa
Preissprung am Donnerstag?

Tankrabatt läuft aus: Cuxhavener Kunden tanken auf Vorrat

von Redaktion | 30.08.2022

KREIS CUXHAVEN. "Die Kunden haben den 1. September auf dem Zettel", meint Henning Stegmann. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag läuft der Tankrabatt aus. Dann werden die Benzinpreise wieder steigen.

Damit rechnen zumindest Tankstellen-Betreiber im Landkreis Cuxhaven, die  vor und jetzt auch zum Ende des Tankrabatts befragt wurden. Das berichtet die Nordsee-Zeitung. "Wer sich bevorraten kann, der tut das auch", meint Stegmann. Er ist Spartenleiter bei der Raisa eG, zu der 33 Tankstellen im Elbe-Weser-Dreieck gehören, unter anderem eine in Debstedt. Zu Wochenbeginn schon vermerkte die Genossenschaft einen stärkeren Zulauf. "Momentan ist an den Tankstellen viel los", so Stegmann.

35 Cent mehr für Benzin?

Montagnachmittag mussten die Autofahrer für einen Liter Benzin (Super) an deren Debstedter Tankstelle 1,86 Euro auf den Tisch legen, für Diesel 2,01. Rein rechnerisch könnten durch den Wegfall des Tankrabatts etwa 35 Cent für Benzin und 17 Cent für Diesel wieder draufkommen, hat der ADAC mitgeteilt. Der Preis würde bei beiden Sorten dann irgendwo bei 2,20 Euro pro Liter liegen.

Intern kaum Auswirkungen des Tankrababattes

"Wir haben zur Einführung des Tankrabatts am 1. Juni sofort nach Mitternacht die Preise gesenkt, jetzt muss man uns auch zugestehen, dass es dieses Mal anders herum ist", sagt Stegmann. Dr. Hauke Brosema, Geschäftsführer bei der Raiffeisen Weser-Elbe, die im Landkreis Cuxhaven sieben Tankstellen betreibt, sagt deshalb: "Für uns in der internen Kalkulation wirkt sich der Tankrabatt neutral aus."

ADAC rechnet nicht mit Preissprung

Welche Preise den Auto- und Lkw-Fahrern ab Donnerstag an den Tankstellen auf den großen Displays entgegen leuchten, vermögen weder Stegmann, Brosema noch irgendwelche Berufskollegen zu sagen. Energie würde immer teurer, und es gebe große Schwankungen beim Rohölpreis. Auch das schlage sich in den Benzinpreisen nieder. Der ADAC rechnet zunächst nicht mit einem Preissprung, weil auch Tankstellenbetreiber durch den Rabatt günstiger einkaufen. Deshalb sei davon auszugehen, dass sie ihre Treibstofftanks vor dem 1. September noch einmal auffüllten und Benzin und Diesel dann zunächst weiter vergünstigt abgäben, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Die von der NZ befragten Tankstellenbetreiber sagen indes, dass der normale Bevorratungstörn weiterlaufe und mehr auch nicht möglich sei, unter anderem wegen der Liefer- und Transportkapazitäten.

30 Cent bei den Tankstellen nie angekommen

Holger Schmidt, Inhaber einer BMÖ-Tankstelle in Nordholz, lässt die Diskussion um den Tankrabatt weitgehend kalt. Bei ihm fahren vor allem Stammkunden vor. "Hier auf dem Dorf ist das anders. Die Leute müssen Auto fahren und die Benzinpreise deshalb hinnehmen", sagt er. Ob 2,10 Euro oder 2,20: "Das Portemonnaie ist sowieso leer." An einer Tankstelle wie seiner diktiere die Zentrale den Preis. Mindestens 15 Mal am Tag würden sich die Preise ändern. "Die 30 Cent sind bei den Tankstellen nie angekommen", meint Schmidt und spricht von einem Fehler im System, "aber die 30 Cent rauf werden wir merken." Der ADAC hatte wie auch Verbraucherschützer vor einem Missbrauch der Steuerentlastung durch Mineralölkonzerne gewarnt.

Von Ursel Kikker

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