So könnte der neue Dünendeich in Sahlenburg - hier eine Perspektive vom Wernerwaldplatz - aussehen. Die jetzigen Planungen sehen verschiedene Wegeführungen über und auf dem Deich vor. Zeichnung: Stadt Cuxhaven
So könnte der neue Dünendeich in Sahlenburg - hier eine Perspektive vom Wernerwaldplatz - aussehen. Die jetzigen Planungen sehen verschiedene Wegeführungen über und auf dem Deich vor. Zeichnung: Stadt Cuxhaven
Deichbau

Neuer Deich für Sahlenburg: Ausschuss segnet die Pläne ab

von Jens Potschka | 30.03.2022

CUXHAVEN. Jetzt wurden Sahlenburgs Deichbaupläne im Ausschuss für Stadtentwicklung vorgestellt. Die Mitglieder stimmten den Plänen im Rathaus einstimmig zu.

Auch in der Sturmsaison 2022 mussten wieder viele Feuerwehrleute ausrücken, um die Küstenlinie in der Sahlenburger Wolskermarsch mit unzähligen Sandsäcken vor einer Sturmflut zu schützen. Im Ausschuss für Stadtentwicklung, Mobilität, Bau und Demografie wurden die Pläne für den neuen Dünendeich in Sahlenburg vorgestellt, dem die Ausschussmitglieder jetzt mehrheitlich zustimmten.

An großen Stellwänden hatten die städtischen Mitarbeiter Anja Stute und Andreas Damm vom Fachbereich Naturschutz die Pläne der drei an den Deichplanungen beteiligten Büros vor dem Ratssaal ausgehängt. Die überregional tätigen Planungsbüros waren seinerzeit über einen Auswahlprozess eingeladen worden. Auf Grundlage einer konkreten Aufgabenstellung hatten sie ihre unterschiedlichen Gestaltungsideen entwickelt.

Rauheitselemente aus Beton

Die Deichpläne orientieren sich zum einen an den Erfordernissen des Küstenschutzes und haben zum anderen die Ziele des Naturschutzes inmitten des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer zu berücksichtigen. Zudem hatten die Planer die intensive touristische Nutzung an dieser Stelle Sahlenburgs in ihre Deich-Visionen unbedingt mit einzubringen.

Letzte Lücke im Deich schließen

Andreas Damm stellte im Bauausschuss im Schnelldurchlauf die Ideen der Büros "nsp landschaftsarchitekten + stadtplaner" aus Hannover und "SWUP Landschaftsarchitekten" aus Berlin/ Quickborn vor. Da die Jury des Gutachterverfahrens sich nach intensiver Prüfung einstimmig für den Entwurf des Büros "Horeis + Blatt" aus Bremen/Verden entschieden hatte, dient dieser Entwurf jetzt als Grundlage für die weitere Planung des Deiches in der Wolskermarsch. Dort soll die letzte Lücke in der Deichlinie Cuxhavens geschlossen werden.

Der neue Deich soll in seinem äußeren Erscheinungsbild einer Düne ähneln. Damit fügt er sich harmonisch in das jetzige Landschaftsbild ein. "Die signifikante Wegestruktur - fadenförmige Holzskulpturen oder Ähnliches - legen sich wie Tentakeln über den Deich und 'ziehen' die Besucher zum Wattenmeer", zitierte Andreas Damm die Planer. Das Küstenschutzbauwerk wird sich über eine Gesamtlänge von circa 1,5 Kilometern ersttrecken. Es wird wasserseitig vom Helios-Areal bis zum Wernerwald Höhe Spielplatz verlaufen.

Deichhöhe von circa 8,85 Metern

Die Deichhöhe soll circa 8,85 Meter über Normalhöhennull betragen. Wie Anja Stute auf Nachfrage unseres Medienhauses erklärte, könne die Standardhöhe für Deichbauwerke von aktuell 9,80 Meter auf circa 8,80 Meter unterschritten werden, weil in den Dünendeich sogenannte Rauheitselemente eingebaut werden. Diese massiven Betonteile schützen die Küste im Falle einer Sturmflut zusätzlich.

Die Mammutaufgabe wird in enger Abstimmung mit dem Cuxhavener Deichverband und dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) geschultert werden.

Auch ein Sielbauwerk muss im Zuge des Deichbaus errichtet werden. Die Planfeststellung ist für das Frühjahr 2023 geplant. Bis dahin werden die dann noch zu konkretisierenden Deichpläne noch weitere Male im Fachausschuss besprochen werden.

Zurückgeblickt

Im März 2021 hatte Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) die freudige Botschaft verkündet, das die kalkulierten Gesamtkosten für das Deichbauprojekt von knapp 20 Millionen Euro vom Land Niedersachsen und vom Bund übernommen werden.

Bereits im Juli wurde dann in einem Workshop der organisierten Öffentlichkeit sowie den Vertreterinnen und Vertretern der Ratsfraktionen ein erster Entwurf zur Information, Prüfung und Ergänzung vorgestellt.

Nach einem gemeinsamen Ortstermin gingen die Fachleute an die Arbeit. Mitte November 2021 tagte die Jury.

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Jens Potschka

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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