
Cuxhavener Theologe und Politiker: Hans-Christian Biallas gestorben
CUXHAVEN. Hans-Christian Biallas (65), Präsident der Klosterkammer Hannover, ist nach schwerer Krankheit am Wochenende gestorben. Der Politiker und Theologe war als Geistlicher in Altenbruch tätig und war anschließend für die CDU Abgeordneter des Niedersächsischen Landtages.
Der Theologe und ehemalige CDU-Landtagsabgeordnete, der seit 2011 an der Spitze der Landesbehörde stand, war für seine humorvolle, menschliche und engagierte Art bekannt und beliebt. Er kam 1994 über die Landesliste in den Landtag, gewann das Mandat bei den Wahlen 2003 und 2008 direkt. Im Landtag stieg er zum innenpolitischen Sprecher auf und war über die Fraktionsgrenzen hinweg geschätzt für seine ehrliche, offene und vertrauenserweckende Art.
Pastor in Altenbruch
Vor seinem Wechsel in die Politik war Biallas von 1983 bis 1994 als Pastor in Cuxhaven-Altenbruch tätig. Er war geschieden und hatte drei Kinder. Biallas war seit 1992 Mitglied der CDU. Ab 1994 war er zeitweise Beisitzer im Vorstand des CDU-Bezirksverbands Stade und von 1995 bis 2011 zudem Vorsitzender des CDU-Stadtverbands Cuxhaven. Von 1996 an war er zeitweise Mitglied und Beigeordneter im Rat der Stadt Cuxhaven.
Viele Reformimpulse
An der Spitze der Klosterkammer Hannover, die das nach dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 das säkularisierte Kircheneigentum für das Königreich Hannover und später seine Rechtsnachfolger eigenständig verwaltet, entwickelte Biallas viele Reformimpulse. Die Kammer hat 40.000 Hektar an Grundbesitz, vor allem Agrar- und Forstflächen, mehr als 16.000 Erbpacht-Grundstücke zählen ebenso dazu wie 800 Gebäude, die zumeist unter Denkmalschutz stehen - dazu gehören auch sieben Klöster.
Suche nach Nachfolger
Biallas Amtszeit wäre im kommenden Jahr abgelaufen, die ersten Vorbereitungen für die Suche nach einem Nachfolger waren bereits begonnen worden - wobei aus dem aufsichtsführenden Wissenschaftsministerium der Vorschlag gekommen war, die Stelle auszuschreiben. Darüber hat die Landesregierung allerdings noch nicht entschieden.