Mit zwei Gabelstaplern wurden die Rohre auf Lkw von THW und DLRG verladen. Das Material lagert im ehemaligen Munitionsdepot Oxstedt. Foto: Sassen
Mit zwei Gabelstaplern wurden die Rohre auf Lkw von THW und DLRG verladen. Das Material lagert im ehemaligen Munitionsdepot Oxstedt. Foto: Sassen
Versorgung

Trinkwasser-Leitung für den Notfall in Cuxhaven

14.10.2019

CUXHAVEN. Menschen sind auf Trinkwasser angewiesen. Sauberes Wasser ist überlebenswichtig. Bricht die Versorgung zusammen, würde der Notstand ausgerufen. Nach spätestens drei Tagen müsste eine Notversorgung aufgebaut sein, um die Bevölkerung mit dem lebensnotwendigen Nass zu versorgen.

Auf diesen Notfall bereitete sich die Stadt Cuxhaven mit einer großen Übung am Sonnabend vor. Gut 70 Kräfte vom Technischen Hilfswerk, Feuerwehr, DLRG und DRK sowie der Stadt Cuxhaven probten den Aufbau einer Not-Wasserversorgung im kleinen Maßstab. Die eintägige Übung begann um 8 Uhr im ehemaligen Munitionsdepot in Oxstedt mit einer Lagebesprechung und einem gemeinsamen Frühstück.

Dort ist eine umfangreiche Ausrüstung, inklusive der dazugehörigen Rohrleitungen von insgesamt acht Kilometern Länge untergebracht, die der Bund vor fast 40 Jahren für den Krisenfall angeschafft hatte. Hintergrund war die Bedrohung durch den Kalten Krieg und die Zielsetzung, die Cuxhavener Fischwirtschaft in jedem Falle mit Trinkwasser versorgen zu können. Schließlich sollten die Betriebe die Bevölkerung weiter mit Lebensmitteln versorgen können. Entsprechend reichen die schweren, circa sechs Meter langen Schnellkupplungsrohre für die etwa acht Kilometer lange Strecke vom Wasserwerk in Altenwalde bis in den Cuxhavener Hafen. Ausgelegt ist die Anlage mit Rohren unterschiedlichen Durchmessers theoretisch für die Versorgung von über 100 000 Menschen, mit denen an Tagen im Hochsommer in Cuxhaven gerechnet wird.

Soweit der Hintergrund. Selbstverständlich wurde im Rahmen der Übung nicht die gesamte Anlage, sondern nur ein Abschnitt von knapp 400 Metern aufgebaut und in Betrieb gesetzt. Als Förderpunkt diente ein Hydrant auf dem Altenwalder Kasernengelände, verbunden mit einer Feuerwehrpumpe, mit einem Leistungsvermögen von 800 Litern pro Minute. Auch Faltbehälter für die Wasserentnahme probierten die Helfer aus.

Aufbau und Montage stellten sich als schweißtreibende Angelegenheit heraus. Ohne die beiden Gabelstapler vom THW wären die größten Rohre mit einem Durchmesser von 21 Zentimetern kaum zu bewegen gewesen. Das THW und die DLRG verfügen auch über die notwendigen Lkw für den Transport der Rohrleitungen. Am Ende konnten die Beteiligten zufrieden sein. Der Übungsaufbau funktionierte und nach einigen Stunden Arbeit meldeten die Kräfte der freiwilligen Feuerwehren "Wasser fließt!". Im Ernstfall könnte sich die Bevölkerung an sogenannten Gruppenzapfstellen (insgesamt 60) in den Stadtteilen mit Trinkwasser versorgen.

Übrigens unterhält die Stadt Cuxhaven neun Notbrunnen für den Fall, dass die Wasserwerke in Altenwalde und auf der Drangst und in Wanna einmal ausfallen oder das geförderte Wasser ungenießbar sein sollte.

Trinkwasser

Erste Übung für eine Notwasserversorgung der Cuxhavener Bevölkerung.

Acht Kilometer Schnellkupplungsrohre, Pumpen und etwa 60 Gruppenzapfstellen stehen zur Verfügung.

Vergleichbares hält der Bund nur in vier Städten bereit.

Kalkuliert sind 15 Liter pro Person für Ernährung und Hygiene.

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