
Überaltert: Cuxhaven braucht Frischzellenkur
CUXHAVEN. Wenn sich in der Altersstruktur nicht bald etwas zum Positiven ändere, gleiche Cuxhaven schon in ein paar Jahren einem Seniorenheim.
"Wir haben uns die Zahlen vorgenommen. Die Perspektive ist beängstigend", meinte Vorsitzender Norbert Plambeck beim jüngsten Monatstreffen der Tourismus-Wirtschaftsgemeinschaft zum Thema demografischer Wandel und Überalterung der Stadt.
Ziel der TWG ist es, Cuxhaven für junge Menschen so attraktiv zu machen, dass sie in der Stadt leben und arbeiten wollen. Dazu brauche es passende Arbeitsplätze, Infrastruktur und ein verändertes Image, das bei Jugendlichen und jungen Familien verfängt. Als Beispiele nannte TWG-Vorstandsmitglied Daniel Schneider St. Peter-Ording und die Insel Sylt. "In vielerlei Hinsicht stehen wir diesen Orten in nichts nach, nur wir vermarkten uns schlechter", meinte Schneider. Das Etikett "Nordseeheilbad" sei zwar erfolgreich, aber nicht sexy, es reiche nicht, um ein jüngeres Gästeklientel anzusprechen.
Genau darauf zielt das Marketingkonzept von Kim Pörksen und seinem Team von der Agentur going places für die Vermarktung des Alten Fischereihafens ab. Sein Slogan für das maritime Cuxhaven: "Alte Sehnsucht - neue Liebe". In der Arbeitsgruppe Marketing der TWG arbeitet Schneider unter anderem mit Katja Cordes und Birgit Staiger zusammen. Sie arbeiten an einem von sechs Themen, die während der regelmäßigen Monatstreffen mit dem Ziel beackert werden, daraus konkrete Projekte zu entwickeln. Das bisher Erreichte stellten die jeweiligen "Tischkapitäne" vor. Dabei ging es neben Marketing und Kreuzfahrt auch um die Felder Verkehr, Infrastruktur und Nachhaltigkeit.
Zu Letzterem könnten sich zum Beispiel die Gastronomen fortschrittlich gegenüber ihrer Kundschaft präsentieren, indem sie in ihren Betrieben auf Plastikverpackungen verzichteten, empfahl Cuxhavens Dehoga-Chef Kristian Kamp.