Die sogenannten "Sonntagsspaziergänger" (hier ein Archivbild aus dem Monat März) beließen es am vergangenen Sonntag nicht dabei, durch Innenstadtstraßen zu ziehen. Dass sie durch die Grimmershörnbucht defilierten, stieß mindestens einem Gast übel auf. Foto: Koppe
Die sogenannten "Sonntagsspaziergänger" (hier ein Archivbild aus dem Monat März) beließen es am vergangenen Sonntag nicht dabei, durch Innenstadtstraßen zu ziehen. Dass sie durch die Grimmershörnbucht defilierten, stieß mindestens einem Gast übel auf. Foto: Koppe
Kritik an Genehmigungsbehörde

"Ein Skandal" in Cuxhaven: Urlauber fühlt sich von Querdenkern am Strand gestört

von Kai Koppe | 16.08.2022

CUXHAVEN. Im Nachgang eines Demo-Zugs durch die Cuxhavener Grimmershörnbucht spricht ein Stammgast von einem "Skandal" - und erhebt Vorwürfe gegen die Verwaltung.

Im Volk, als dessen Stimme sie sich zu profilieren versuchen, machten sich die sogenannten "Spaziergänger" am vergangenen Wochenende offenbar wenig Freunde. Dass die ursprünglich gegen staatlicherseits angeordnete Infektionsschutzmaßnahmen zu Felde ziehenden Protestierenden am Sonntagnachmittag durch die von (Bade)-Gästen und nach Erholung suchenden Cuxhavenern frequentierte Grimmershörnbucht laufen durften, sorgte für Unverständnis, ja für Verdruss: "Die idyllische Atmosphäre wurde (...) von lautstarken Demonstranten am Badestrand gestört. Das Urlaubsfeeling war wie weggeblasen, die Menschen fühlten sich allesamt in ihrem Urlaub belästigt", berichtete ein Cuxhaven-Stammgast unserer Redaktion.

Tourist erwartet Ruhe

Der Mann, der inzwischen erwägt, in künftigen Urlauben ein anderes Ziel anzusteuern, sprach wörtlich von einem Skandal: "Als Tourist, der eine Kurtaxe an die Stadt Cuxhaven zahlt, erwarte ich an einem Sonntagnachmittag an einem Badestrand meine Ruhe zu haben", betonte der Gast, der neben unserer Redaktion auch die Stadtverwaltung und die beiden großen Stadtratsfraktionen in Kenntnis gesetzt hat. 

Recht auf Kundgebungen

Der Mann ergänzte, dass es ihm in diesem Zusammenhang nicht um die politischen Hintergründe des Aufzuges gehe. Auch sei ihm bewusst, dass es hierzulande ein Recht darauf gebe, in Form von Kundgebungen und Demonstrationen seine Meinung zu äußern. "Aber doch nicht an einem Badestrand, wo kleine Kinder spielen und zahlende Touristen einen entspannten Tag verbringen wollen", so der Urlauber.

Der Stadt sind die Hände gebunden

Mit den Vorwürfen konfrontiert antwortete die Stadtverwaltung, dass ihr im vorliegenden Fall die Hände gebunden gewesen seien. Besagter Aufzug sei angemeldet gewesen, ebenso der Routenverlauf durch die Bucht. Da es sich bei letzterer um eine öffentlichen Bereich handele, habe man den Zug erlauben müssen, so Marcel Kolbenstetter, Pressesprecher der Stadt Cuxhaven, unter Berufung auf das Versammlungsgesetz.

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Kai Koppe

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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