Die Tafel vor der Cuxhavener EWE-Geschäftsstelle bildet einen Teil des Unternehmensportfolios ab. Foto: Adelmann
Die Tafel vor der Cuxhavener EWE-Geschäftsstelle bildet einen Teil des Unternehmensportfolios ab. Foto: Adelmann
Abwasser-Affäre

Versorger EWE sucht strategischen Partner für Cuxhaven

von Kai Koppe | 06.12.2018

CUXHAVEN. Die EWE AG sucht nach einem strategischen Partner. Zur Sprache kam dieses Thema kürzlich im Stadtrat. 

Statt alles alleine zu machen, wolle man demnächst verstärkt auf Partnerschaften setzen, heißt es auf der EWE-Homepage. Hinweise auf eine strategische Neuausrichtung sind älter als Meldungen über die unlängst publik gewordene Abwasser-Affäre. Der Abrechnungsfehler lenkt allerdings den Fokus auf die Konzerntochter EWE Wasser - und somit auf die Frage, welche Rolle die Entsorgungssparte in Zukunft im Konzernverbund spielt.

Ausgangspunkt sind Bemühungen der Konzernspitze, das Profil des Unternehmens merklich zu schärfen. Dabei will man sich offenbar vom Bild eines Gemischtwarenladens lösen und propagiert (sobald es um die Marktpotenziale des Versorgers geht) Zukunftsthemen wie den unter dem Stichwort Digitalisierung stehenden Ausbau des Glasfasernetzes.

Wortkarger gibt sich die EWE AG, wenn es um die Frage geht, was denn im Gegenzug auf der Strecke bleibt. Spekulationen, dass das Thema Entwässerung beim fünftgrößte bundesdeutschen Versorger in Zukunft eher nachrangig behandelt wird, wurden von einem Konzernsprecher weder bestätigt noch dementiert. Hintergrund einer Anfrage unserer Redaktion bildeten Gerüchte, dass die EWE die Bremer Tochter SWB AG ins Boot holen könnte, sobald es um eine künftige Organisation des Abwassergeschäfts geht. Unstrittig ist jedenfalls, dass es den Gesamtkonzern betreffende Veränderungen geben soll. Davon spricht nicht nur der EWE-Vorstandsvorsitzende Stefan Dohler; auf lokaler Ebene wird das Thema im erst vor wenigen Tagen vorgelegten Beteiligungsbericht der Stadt Cuxhaven behandelt. Die Stadt ist Mitglied im Elbe Weser Ems Versorgungs- und Entsorgungsverband, dessen Entwicklung (Zitat) "maßgebend vom Erfolg der EWE AG" abhängt. Um Letzteren langfristig zu gewährleisten, versucht das Unternehmen seit geraumer Zeit, Investoren zu finden. Es geht dabei um Interessenten für einen 26-prozentigen Konzern-Anteil, der vormals vom baden-württembergischen Energiekonzern EnBW gehalten wurde. Nachdem EnBW das Aktienpaket zurückgegeben habe, sei EWE auf der Suche, bestätigte Cuxhavens Oberbürgermeister Ulrich Getsch im Rahmen der jüngsten Ratssitzung. Getsch deutete dabei an, dass das Werben um einen neuen Kompagnon nicht besonders leicht ist: "Firmen reißen sich nicht unbedingt darum, mit uns Kommunalos zu tun zu haben", sagte Getsch mit Verweis auf die Verflechtungen zwischen den im Zweckverband organisierten Städten und Gemeinden auf der einen, und der EWE AG auf der anderen Seite. Eigentlich will der Konzern schon im kommenden Jahr die Brautschau beenden.

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Kai Koppe

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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