Vision: Hochwertiges Hotel vor dem Elbdeich in Otterndorf
OTTERNDORF. Der Investor Sven Hollesen hat die traditionsreichen "Elbterrassen" in Otterndorf gekauft. Und er hat damit Großes vor. Kann seine Vision Wirklichkeit werden?
Über den Stil des 70er Jahre Gebäudes und das Ambiente darf man durchaus geteilter Meinung sein. Unstrittig aber ist: Das ist allerfeinste touristische Lage vor dem Deich direkt am Hafen mit Blick auf den Weltschifffahrtsweg. Sozusagen ein Sahnestück hat sich der Tourismusinvestor Sven Hollesen mit den Otterndorfer "Elbterrassen" gesichert. Er sehe in dem Kauf dieses Objekts in "unschlagbarer Lage" eine Art "Lottoschein", meinte der Däne im Gespräch mit unserem Medienunternehmen.
Sven Hollesen hat zwar eine Vision. Doch was er dort überhaupt machen darf, obliegt rechtlicher und politischer Abwägungen. Dieses Haus atmet Erinnerungen zahlreicher familiärer Festlichkeiten. Als Auslugslokalität zog bei Einheimischen und Gästen neben der guten Küche vor allem der Panoramablick auf Hafen, Grünstrand und den Schiffsverkehr auf der Elbe. Gekauft hat der in Schleswig-Holstein ansässige Däne Sven Hollesen die "Elbterrassen" kürzlich von Michael Dock, der es 1998 von seinem Vater übernommen hatte, aber jetzt aus gesundheitlichen Gründen nicht weiter führen wollte . Der neue Eigentümer möchte nach eigenem Bekunden das Restaurant erhalten, erneuern und es - wenn es möglich sein wird - um einen Hotelbetrieb erweitern. "Damit Gäste, die dort feiern, auch übernachten können." Ob Abriss, Umbau oder Aufstockung erfolgt, ist noch ungewiss. Ebenso wie die Optik. Alles ist Bestandteil von Gesprächen, die mit Stadt und Landkreis angelaufen sind. Zunächst muss geklärt werden, ob die Erweiterung der Gastronomie um einen Hotelbetrieb überhaupt möglich ist.
Hollesen hält ein Hotel mit neuer Gastronomie an dieser exponierten, einzigartigen Lage für eine "optimale Ergänzung zu der Erweiterung der Feriendörfer". An einer neuen Ferienanlage halte seine Planet-Gruppe fest, versicherte er. Partner für diese touristische Weiterentwicklung Otterndorfs bleibe die in dieser Region verwurzelte Weser-Elbe-Sparkasse, mit der er bereits vor über 20 Jahren das Ferienhausgebiet "achtern Diek" zusammengearbeitet hatte. Hollesen erläuterte, dass mit einer Nutzung der "Elbterrassen" sich der Platzbedarf für das neue Feriendorf entspannen werde. Zur Erinnerung: In der Vergangenheit vor zwei Jahren hatte es heftige Kritik aus der Bevölkerung gehagelt, weil Freizeitflächen wie der Spielplatz für neue Ferienhäuser überplant worden waren.
Ferienanlagen der vor allem im norddeutschen Raum agierenden Planet-Gruppe bedienen programmatisch alle Zielgruppen. Wichtig sei ein Zugpferd im oberen Segment - und das könnten in diesem Fall die "Elbterrassen sein mit einem hochklassigen Hotelservice, hofft der Investor auf Gestaltungsspielräume. Ob sein "Lottoschein" Niete oder Hauptgewinn werden kann, liegt jetzt in den Händen von Politik und Verwaltung. Für die "einzigartige Location" sieht Otterndorfs Stadtdirektor Harald Zahrte "Chance, für eine Bereicherung". Städtebaulich sei dies ebenso wie aus naturschutzfachlicher Sicht eine Herausforderung. Nun sei der Rat in der Verantwortung, sich zu positionieren und dabei dem Investor aufzuzeigen, was architektonisch gewünscht sei und sich ins Gesamtkonzept einfüge. Schließlich Fläche sei hoch sensibel.
"Die Diskussion darf aber nicht entgleiten, wie beim letzen Mal", warnte er. "Es muss für Otterndorf passen", meinte Bürgermeister Thomas Bullwinkel. "Und die Bevölkerung muss mitgenommen werden und sehen, ihr wird da nichts weggenommen." Die Trennung von Restaurant und Veranstaltungssaal nannte er "spitze" und in der Schaffung von Übernachtungsmöglichkeiten sah er "Mehrwert für alle". Die Mitglieder des Otterndorfer Stadtrates kommen demnächst mit Sven Hollesen zu einer ersten Erörterungsrunde intern interfraktionell zusammen.