
Vodafone-Störung in Ortsteil von Cuxhaven: Tagelanger Ausfall von Internet, Fernsehen und Telefon
CUXHAVEN-LÜDINGWORTH. Wegen einer Störung bei Vodafone waren zahlreiche Haushalte im Cuxhavener Ortsteil Lüdingworth tagelang ohne Internet, Fernsehen und Telefon.
Carsten Maiburg ist verärgert. Fast eine Woche lang hatte der Lüdingworther weder Internet noch Telefon oder Fernsehen und klagt über einen "Totalausfall". Dabei wurmt ihn nicht zwingend die Störung, sondern vielmehr, wie Vodafone mit seinen Kunden umging.
Am vergangenen Sonntagmorgen um 9 Uhr stellte Carsten Maiburg erstmals fest, dass bei seinem Anschluss etwas nicht stimmte. Schon einen Tag zuvor war es in Lüdingworth großflächig zu einem Netz-Ausfall gekommen, wie Vodafone-Pressesprecher Volker Petendorf auf Nachfrage unseres Medienhauses bestätigt. Mit der Frequenzumstellung, die Vodafone in der vergangenen Woche durchführte und die mehrere Fernsehsender in zahlreichen Haushalten im Kreis Cuxhaven plötzlich verschwinden ließ, hatte der Ausfall nichts zu tun.
Ab Sonnabend um 22 Uhr hätte Vodafone "eine lokale Störung in einem sehr kleinen Teil seines Kabelnetzes in Cuxhaven" gehabt. Die Störung habe bis Donnerstagmittag um 12 Uhr angehalten.
Ältere Bürger "abgeschnitten"
"Bis zu 137 Haushalte konnten im Ortsteil Lüdingworth vorübergehend kein Kabel-TV empfangen, nicht im Internet surfen und auch nicht im Festnetz telefonieren", erklärt der Vodafone-Sprecher. Carsten Maiburg gibt zu bedenken, dass er zumindest auf das mobile Netz habe zugreifen können. Ältere Mitbürger hätten es über die fünf Tage deutlich schwieriger gehabt. "Sie waren von allen Informationsflüssen abgeschnitten", berichtet der Lüdingworther.
Ursache war laut Petendorf ein "Anbindungsfehler auf dem unterirdischen Kabelstrang, über den diese 137 Kunden an das Vodafone-Kabelnetz angeschlossen sind". Der örtliche Vodafone-Dienstleister habe sofort nach Bekanntwerden des "Netzausfalls mit der Entstörung begonnen" - und zunächst "umfangreiche Messungen und Vor-Ort-Analysen" durchgeführt.
Der Vodafone-Sprecher weiter: "Dabei wurde die Ursache der Störung gefunden: Ein Bauteil im Kabelnetz - ein sogenannter Abzweiger - war defekt." Zur Behebung der Störung sei das defekte Bauteil an einem stromführenden Verstärkerpunkt ausgebaut und durch ein neues Netzelement ersetzt worden. "Diese finalen Arbeiten wurden unter hohen Sicherheitsvorkehrungen vorgenommen", betont Petendorf. Am Donnerstag sei die Reparatur beendet worden.
"Unbefriedigende" Infos
Bis dahin hatte der Lüdingworther Carsten Maiburg schon Kontakt mit Vodafone über die Störungshotline aufgenommen - und habe nur "sehr unbefriedigend" Auskunft erhalten. "Es gab keine Infos, was passiert ist und wann damit zu rechnen ist, dass wir wieder an normaler Kommunikation teilnehmen können", ärgert sich Maiburg.
Das erste Mal wandte er sich noch direkt am Sonntag an den Telekommunikationsdienstleister. Dort habe er von einer Mitarbeiterin zu hören bekommen, dass ein Problem in seinem Haushalt vorliegen müsse und Vodafone nicht dafür verantwortlich sei. Beim zweiten Anruf habe eine Mitarbeiterin dann eingeräumt, dass eine Störung für über 100 Haushalte vorliege, die aber am Montag behoben sein müsse, berichtet Maiburg.
Vodafone bittet um Verständnis
Als er dann am Montag erneut bei der Störungshotline vorstellig wurde, habe man ihm gesagt, dass Vodafone nicht sagen könne, wie lange das Problem noch bestehe. Vodafone-Sprecher Petendorf erklärt dazu: "Wir bitten um Verständnis, dass unser Kundenservice bei einem solchen Störungsbild nie genau vorhersehen kann, wann eine solche Störung beseitigt sein wird."
Für Vodafone-Kunde Maiburg ist es laut eigener Aussage aber nicht das erste Mal, dass er einen Mangel an Kundenfreundlichkeit bei Vodafone vermisst. "Mir ist schon öfter aufgefallen, dass die Kommunikation des Unternehmens mit den Kunden sehr zu wünschen übrig lässt."
Frequenzumstellung bei Vodafone
Vodafone hat in einigen Gebieten Deutschlands in der vergangenen Woche technische Umstellungen vorgenommen. Auch zahlreiche Haushalte im Kreis Cuxhaven waren betroffen.
Wie Vodafone mitteilte, erhielten bis zu 350 TV-Sender und Hörfunkprogramm eine neue Frequenz. Damit will das Unternehmen nach eigenen Angaben die Leistungsfähigkeit des Kabel-Glasfasernetzes erhöhen.
Vodafone nahm die Umstellung Anfang der Woche vor. Danach war in den Haushalten ein Sendersuchlauf erforderlich. In vielen Fällen werde der Suchlauf automatisch vom TV-Receiver gemacht, so Vodafone. "Durch das einheitliche Frequenzspektrum erhalten wir einen größeren technischen Gestaltungsspielraum und steigern die Leistungsfähigkeit des Netzes", erläuterte Lars Riedel, Leiter TV & Entertainment bei Vodafone. (nz)