Voß-Preis an Weizsäcker verliehen

ic. - In Altbundespräsident Dr. Richard von Weizsäcker werde "erstmals einer bedeutenden Persönlichkeit des politischen Lebens" der Johann-Heinrich-Voß-Preis zuerkannt, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Wesermünde-Hadeln (KSK), Dr. Rainer Huismans, am Mittwoch bei der Überreichung der Preis-Urkunde in den Otterndorfer "Elbterrassen". Der von der Kulturstiftung der KSK und der "Niederelbe Zeitung" gestiftete Preis wurde im Rahmen einer von zahlreichen Gästen aus Politik und Verwaltung wie Wirtschaft und Kultur besuchten Feierstunde Richard von Weizsäcker übergeben. Oberkreisdirektor Dr. Johannes Höppner verwies in seinem Grußwort als Vorsitzender der KSK-Kulturstiftung darauf, dass man mit dem Voß-Preis durchaus die Werte in den Blickpunkt rücken wolle, für die Johann Heinrich Voß stehe - Humanismus, Aufklärung, Freiheit und Menschenwürde. "Spiegel"-Chefredakteur Stefan Aust erinnerte in seiner Eigenschaft als Sprecher der Jury an Weizsäckers legendäre Rede zum 8. Mai. Die sei - so Aust - für viele in Deutschland und in der Welt deshalb so überzeugend gewesen, weil der, der sie gehalten habe, all das erlebt und erlitten habe. "Vier Zeiten" ist der Titel der inzwischen längst berühmt gewordenen Autobiographie Weizsäckers und von vier Zeiten mit dem Politiker und Menschen Weizsäcker sprach auch Dr. Friedbert Pflüger, MdB, und einstiger enger Mitarbeiter des damaligen Bundespräsidenten, in seiner Laudatio. Pflüger charakterisierte ihn als einen Mann "ganz im Sinne und in der Tradition Johann Heinrich Voß' - ein Meister des Wortes und ein Kind der Aufklärung". In der vom jungen Adotivito-Bläserquintett musikalisch ausgestalteten Feier stand am Ende Weizsäckers anspruchsvolle "Replik", seine Dankesrede für die Überreichung des Johann-Heinrich-Voß-Preises, die ihn nach eigenen Aussagen "sehr überrascht und im Herzen gefreut" hat.