Dieser Anblick bot sich Diana Peters (Geschäftsführerin des DRK-Kreisverbandes Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz) beim Blick aus ihren Fenster, als die Flut auch vor ihrem Verbandsgebäude anstieg. Foto: Peters
Viele Belastungen

Wahnsinns-Spendensumme aus dem Cuxland: Flutopfer überwältigt von so viel Hilfe

von Egbert Schröder | 30.07.2021

Kreis Cuxhaven. Die Gefühle der Geschäftsführerin des DRK-Kreisverbandes Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz, Diana Peters, schwanken zwischen Fassungslosigkeit und Dankbarkeit: Fassungslos über die persönlichen Tragödien und materiellen Schäden vor Ort; dankbar für die Bereitschaft der Menschen aus dem Cuxland bei der Hilfe für die Flutopfer.

Bei der vom DRK Cuxhaven/Hadeln, der Niederelbe-Zeitung und den Cuxhavener Nachrichten organisierten Spendenaktion "Cuxland hilft" ist bereits jetzt ein ansehnlicher Betrag im fünfstelligen Bereich eingegangen, um den Menschen zu helfen.

Weit mehr als 400 Kilometer Luftlinie trennen das Cuxland und den Landkreis Vulkaneifel. Doch die Aktion "Cuxland hilft", die am Sonnabend vom DRK und unserem Medienhaus gestartet wurde, hat gezeigt, dass derartige Distanzen bei einer Hochwasserkatastrophe nicht zählen, sondern Hilfsbereitschaft und Anteilnahme am Schicksal der von einer Flut betroffenen Menschen der Maßstab sind. Bereits am Montag waren 23 000 Euro auf das Spendenkonto überwiesen worden. Und Tag für Tag erhöht sich die Summe ...

Projektbezogene Hilfe

Das Geld soll projektbezogen verwendet werden und direkt den Menschen zugutekommen, die binnen weniger Stunden ihr Hab und Gut verloren haben oder deren Häuser schwer beschädigt wurden. Dabei geht es unter anderem auch um den Einsatz von Bautrocknern, die in den vom Hochwasser betroffenen Regionen Mangelware sind. Aber ohne derartige Geräte ist an eine Instandsetzung der von der Flut betroffenen Gebäude nicht zu denken. 

Bürger müssen ausziehen

"Aktuell haben einige Bürgerinnen und Bürger in der kleinen Gemeinde Mürlenbach gerade die Nachricht bekommen, dass sie vorübergehend ausziehen müssen. Hintergrund war, dass sowohl das Flutwasser als auch das Grundwasser durch Öl, Fäkalien und anderes verseucht sind, sodass die Fußböden und der Estrich entfernt werden müssen, da sich darunter Styropor befindet, was ebenfalls entsorgt werden muss. Der Zeitpunkt der Rückkehr in die Häuser ist derzeit unklar, da Handwerker und Bautrockner aktuell bei uns 'Mangelware' sind", schildert Peters. 

Traumatische Erlebnisse

Sie und ihr DRK-Team haben sich in der Gemeinde umgesehen und mit vielen Betroffenen über die akuten und langfristigen Hilfsmaßnahmen gesprochen. Aber es geht nicht nur um den materiellen Aspekt, sondern auch die mentalen Folgen bei vielen Betroffenen, die sich erst nach und nach zeigen. Peters: "Besonders berührt hat mich ein älteres Ehepaar. Sie verfügen über keine Elementarversicherung. Außer ihrem Keller ist zwar lediglich ein Raum gar nicht mehr bewohnbar. Allerdings hat sie die Situation psychisch sehr mitgenommen. Sie wohnen schon Jahrzehnte in der Gemeinde, haben auch die Kyll oft über die Ufer treten sehen. Solch ein Hochwasser (vor allem in der Schnelligkeit und der Gewalt) haben sie aber noch nicht erlebt. Die Frau schilderte mir, dass sie, sobald sie die Augen schließt, nur Wasser sieht." 

Angesichts derartiger Schicksale freut sich Peters über die Hilfe der Bevölkerung und Initiatoren aus dem hohen Norden: "Wir danken Ihnen ganz herzlich für Ihre Unterstützung."

Spendenkonto

Spenden für die Aktion "Cuxland hilft" für die Opfer der Flutkatastrophe können auf das Konto der DRK Cuxhaven/Hadeln gGmbH eingezahlt werden:

IBAN: DE08 2925 0000 0193 2531 00, BIC: BRLADE21BRS. Bitte das Stichwort "Cuxland hilft"bei der Überweisung angeben.

Bei Beiträgen bis zu 200 Euro reicht der Überweisungsbeleg als Spendenbescheinigung.

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Egbert Schröder

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

eschroeder@no-spamcuxonline.de

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